Die Polizei will verhindern, dass die Trauerzeremonie zur Versammlung von Rechtsextremisten werden könnte. Die Diözese von Rom berichtete, dass es keinerlei Pläne für einen Trauergottesdienst in irgendeiner römischen Kirche gebe. Argentinien lehnte inzwischen eine Überführung des Leichnams ab. Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Rom, Riccardo Pacifici, schlug am Sonntag eine Überführung der sterblichen Überreste nach Deutschland vor. Sie sollten dann in Priebkes Geburtsort Hennigsdorf (Brandenburg) beigesetzt werden.
Rechtsanwalt Giachini erklärte, er habe Kontakt zum Pfarrer einer Kirche unweit der Wohnung aufgenommen, in der Priebke seit 1999 unter Hausarrest stand und in der er am Freitag gestorben war. Nicht ausgeschlossen wird, dass die Trauerzeremonie im engsten Kreis in Priebkes Wohnung stattfinden könnte. Giachini kritisierte den Beschluss der Diözese, keine Trauerzeremonie für Priebke in einer Kirche in Rom zu erlauben. "Dieser Fall droht zu einer Schande für die katholische Gemeinschaft Roms zu werden", protestierte Giachini.
Der römische Bürgermeister, Ignazio Marino, betonte, er werde alles unternehmen, um zu verhindern, dass Priebke in Rom begraben werde, da er für das Massaker in den Ardeatinischen Hölen im März 1944 verantwortlich war. Hier waren 335 Menschen als Vergeltung für den Tod von 33 deutschen Soldaten erschossen worden. Priebke habe seine Tat nie bereut. "Es ist unannehmbar, dass in Rom eine Trauerzeremonie für eine Person stattfindet, die unsere Stadt derart verletzt hat", kommentierte Marino.
Priebke soll als Hauptsturmführer die Namensliste der Opfer geführt haben, unter denen 75 Juden waren. Er gestand außerdem, zwei Gefangene selbst erschossen zu haben. Die Hinrichtungen waren eines der schwersten Nazi-Massaker während des Zweiten Weltkriegs in Italien.
(Quelle: salzburg24)