Die sudanesischen Sicherheitsbehörden haben den Oppositionsführer und früheren Regierungschef Sadik al-Mahdi festgenommen. Ihm werde Hochverrat vorgeworfen, teilte seine Tochter Mariam al-Mahdi am Samstag mit. Berichten zufolge hatte Al-Mahdi zuvor Regierungstruppen vorgeworfen, in der westsudanesischen Krisenregion Darfur Zivilisten vergewaltigt und misshandelt zu haben.
Die Region wird seit mehr als zehn Jahren von Rebellengewalt erschüttert. Eine Verantwortliche von Al-Mahdis Umma-Partei sagte bei einer Pressekonferenz, nach der Festnahme ziehe die Partei "alle Zusagen für einen Dialog" mit der Regierung von Staatschef Omar al-Bashir zurück. Al-Bashir hatte vor einem Vierteljahrhundert mit einem von Islamisten gestützten Putsch die Macht im Sudan erobert.
Im Darfur-Konflikt wurden nach Erhebungen der Vereinten Nationen in den vergangenen zehn Jahre mindestens 300.000 Menschen getötet. Der Internationale Strafgerichtshof im niederländischen Den Haag erließ gegen Al-Bashir einen Haftbefehl wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen.