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Tunesiens Armee flog Angriffe auf Islamisten

Premier Larayedh ist zur Einheitsregierung bereit
Veröffentlicht: 02. August 2013 17:49 Uhr
Tunesiens Streitkräfte haben in einem abgelegenen Gebiet an der Grenze zu Algerien eine Offensive gegen Islamisten gestartet. Die Armee habe dabei Flugzeuge und Bodentruppen eingesetzt, so ein Sprecher am Freitag. Eine Gruppe von 15 bis 20 Islamisten sei umstellt worden. Zeugen berichteten, dass Höhlen aus der Luft angegriffen worden seien. Berichte über Verletzte oder Tote gab es vorerst nicht.

In der Region hatten Extremisten am Montag Soldaten in einen Hinterhalt gelockt und acht erschossen. Sie schnitten danach mehreren die Kehle auf. Es handelte sich um den schwersten Angriff auf die Streitkräfte seit Jahrzehnten.

Die tunesische Regierung, die von gemäßigten Islamisten geführt wird, sieht sich wachsender Kritik der Opposition ausgesetzt und kämpft zwei Jahre nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Zine al-Abidine Ben Ali um stabile Verhältnisse. Innerhalb von sechs Monaten wurden zwei Oppositionspolitiker ermordet. Die Behörden machen Salafisten für die Tat verantwortlich. Sie sind Anhänger einer erzkonservativen Strömung im Islam.

Die Gewerkschaft UGTT forderte unterdessen einen Regierungswechsel. Sollte es in einer Woche noch keine Änderungen geben, werde seine Organisation reagieren, sagte der stellvertretende Gewerkschaftschef Bou Ali Mbarki, ohne dies auszuführen. Ein eintägiger Streik hatte in der vergangenen Woche das Land weitgehend lahmgelegt.

Die der Opposition nahestehende Gewerkschaft wirft der Führung des Landes Unfähigkeit vor und verlangt die Bildung einer Expertenregierung. Angeheizt durch die Entwicklung in Ägypten nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi wachsen auch in Tunesien seit Tagen die Spannungen zwischen Anhängern und Gegnern der Regierung und entladen sich immer wieder in Gewalt. Am Donnerstagabend wurden im Touristenort Sousse drei Menschen bei Protesten gegen die Regierung verletzt. Für das Wochenende haben beide Seiten zu Großdemonstrationen aufgerufen.

Am Dienstag erklärte sich die größte Koalitionspartei, die islamistische Ennahda, grundsätzlich zur Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit bereit. Einer der kleineren Koalitionspartner, die weltliche Ettakol-Partei, drohte mit ihrem Rückzug aus der Regierung.

(Quelle: salzburg24)

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