70 Millionen Euro an Gebühren könnte eine TV-Abgabe für alle Haushalte in die Kassen des ORF spülen. Das zumindest berichtet derStandard.at und beruft sich auf kolportierte Berechnungen der ORF-Gebührentochter. ORF-Finanzdirektor Richard Grasl gab gegenüber den Standard-Kollegen jedoch an, diese Kalkulation nicht zu kennen. Rund 600 Millionen Euro erhält der ORF aus Gebühren, weitere 250 Millionen werden durch Werbung umgesetzt.
ORF-Anteil am Werbekuchen stabil halten
Bei einer Pressekonferenz stellte Grasl am Dienstag seine neuen "Jungen" vor - ein Generationswechsel habe an der Spitze der ORF-Töchter stattgefunden, so der Finanzdirektor. Hauptaufgabe von Böhm wird es sein, den ORF-Anteil am Werbekuchen stabil zu halten. Um das zu erreichen, will der Neo-COO eine "Premiumpreispolitik" fahren, so Grasl. Ziel ist es laut Böhm auch, - mit anderen TV-Anstalten - den Anteil des Fernsehens am Gesamtwerbebudget zu erhöhen. Mit 25 Prozent Anteil am Werbekuchen sei das Fernsehen gegenüber anderen EU-Staaten in Österreich unterrepräsentiert.
Grasl: "Gemeinsam ist man immer stärker"
Auch will er sich in der Werbebranche dafür einsetzen, die werberelevante Zielgruppe von derzeit 12- bis 49-Jährigen auszuweiten. Sie entspreche dem heutigen Konsumverhalten einfach nicht mehr, so Böhm. In Deutschland hat unlängst die RTL-Gruppe ihr Zielgruppendenken auf das Publikum zwischen 14 und 59 Jahre ausgedehnt. Auf Nachfrage, ob man in dieser Frage auch hierzulande mit anderen Vermarktern gemeinsame Wege gehen will, sagte Grasl: "Gemeinsam ist man immer stärker".
"Gratisgeneration" von ORF-Gebühren überzeugen
Während also Böhm das ältere Zielpublikum im Auge hat, will Kräuter, der seinen Dienst mit 1. April antritt, die junge "Gratisgeneration" ansprechen. 20.000 neue Haushalte würden jährlich vor allem von jungen Menschen gegründet. Die gelte es, von der Notwendigkeit der ORF-Gebühren zu überzeugen. Um diese zu erklären, will Kräuter auch auf TV- und Radio-Trailer zurückgreifen.
Ab- und Neuanmeldungen halten sich die Waage
Grundsätzlich halte sich bisher die Zahl der GIS-Ab- und Neuanmeldungen mit rund 22.000 die Waage. Von Grasl bekam Kräuter die Zielsetzung, die Schwarzseherquote so niedrig wie bisher zu halten. Sollte es irgendwann zur Einführung einer Haushaltsabgabe kommen, will sich Kräuter mit der GIS "gerne als Dienstleister anbieten", um diese einzuheben. (APA, VOL.AT)
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(Quelle: salzburg24)