Ban bestätigte noch einmal, dass die syrische Regierung die "nötige Zusammenarbeit" zugesagt habe, einschließlich einer "Einstellung der Feindseligkeiten an der Stelle des Vorfalls". Die Zustimmung aus Damaskus kam überraschend, weil das Regime zuvor monatelang gemauert und den von ihm selbst angeforderten UNO-Experten die Einreise verweigert hatte.
Nach Angaben der syrischen Opposition waren am Mittwoch bei Angriffen der Regierungstruppen mit Chemiewaffen in der Nähe der Hauptstadt Damaskus mehr als tausend Menschen getötet worden. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen berichtete von mindestens 355 Patienten mit "neurotoxischen Symptomen", die in Krankenhäusern gestorben seien. Insgesamt seien etwa 3.600 Menschen mit derlei Anzeichen, wie sie nach Giftgas-Einsätzen typisch seien, in Kliniken eingeliefert worden.
Die syrischen Staatsmedien verbreiteten am Sonntag Fotos und Erklärungen der Armee, die beweisen sollen, dass angeblich die Rebellen am Stadtrand von Damaskus Giftgas eingesetzt haben. Dies sei auch durch russische Satelliten-Aufnahmen belegt, zitierte die Nachrichtenagentur Sana den syrischen Informationsminister.
Westliche Regierungen zeigten sich zunehmend überzeugt von einem Chemiewaffeneinsatz des syrischen Militärs. Der französische Präsident Hollande sagte nach einem Telefonat mit US-Präsident Obama am Sonntag, alle Hinweise deuteten darauf hin, dass die syrische Regierung die "Verantwortung" für den Angriff trage. Der britische Außenminister Hague befürchtet indes, dass Beweise für den Giftgasangriff bei Damaskus bereits vernichtet sein könnten.
Ein US-Regierungsvertreter sagte am Sonntag, die Bereitschaft der Regierung in Damaskus zu einer UNO-Untersuchung komme "zu spät, um glaubwürdig zu sein". Das Weiße Haus hatte zuvor mitgeteilt, es werde über "mögliche Antworten der internationalen Gemeinschaft" nachgedacht. Russland hat die westlichen Regierungen indes vor einem militärischen Eingreifen im Syrien-Konflikt gewarnt.
Der Gouverneur der syrischen Provinz Hama, Anas Naem, ist am Sonntag einem Attentat zum Opfer gefallen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Ihren Angaben zufolge starb er durch eine Autobombe, die in der Provinzhauptstadt Hama detonierte.
(Quelle: salzburg24)