Am kommenden Montag und Dienstag werden Experten der 5+1-Gruppe (China, Frankreich, Großbritannien, Russland und USA plus Deutschland) und des Iran in Wien Details des kürzlich in Genf vereinbarten Atomabkommens mit Teheran erörtern, das auf sechs Monate befristet ist. Dabei wird auch das Ergebnis der Inspektion in Arak zur Sprache kommen.
Die Inspektion ist ein Ergebnis des jüngsten Zwischenabkommens mit dem Westen zu dem umstrittenen iranischen Atomprogramm. Demnach wurde mit der IAEA vereinbart, dass Inspektoren die Produktionsanlage für Schweres Wasser (Deuteriumoxid) besichtigen können. Schweres Wasser wird als Moderator in Reaktoren eingesetzt, bei deren Betrieb Plutonium anfällt, das wie hoch angereichertes Uran 235 zum Bau einer Atombombe eingesetzt werden kann.
Die Anlage in Arak ist noch im Bau. Mit der Herstellung von Plutonium stünde der Regierung in Teheran ein zweiter Weg zur Herstellung von Kernwaffen offen. Aus US-Kreisen war verlautet, die Regierung in Washington könnte vom Iran verlangen, Teile des Komplexes abzubauen. Der Sprecher der iranischen Atombehörde, Behrouz Kamalvand, erklärte, man werde über derartige Fragen nicht einmal diskutieren.
Auch in einem Punkt zeigte sich der Iran am Wochenende unnachgiebig. Am Samstag hatte die Atombehörde erklärt, man setzte die Erprobung neuer Zentrifugen für die Anreicherung von Uran fort. Eine erste Testreihe effizienterer Geräte sei abgeschlossen worden. Mit den Tests scheint der Iran zwar nicht direkt gegen das jüngste Abkommen zu verstoßen. Dennoch könnte die Entwicklung die Westmächte beunruhigen, weil der Iran die Anreicherung deutlich beschleunigen könnte. Bei entsprechend höherer Anreicherung kann das Uran zum Bau von Atomwaffen eingesetzt werden.
Im November haben sich die USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China und Deutschland in dem jahrelangen Atomstreit mit dem Iran auf erste Schritte zur Entspannung des Konflikts verständigt. Die Führung in Teheran stimmte Einschränkungen bei ihren Nuklearaktivitäten im Gegenzug für gezielte Sanktionserleichterungen zu.
(Quelle: salzburg24)