Ungeachtet der Gefahr durch Anschläge waren im Laufe des Tages Millionen Iraker in die Wahllokale gegangen. Bei Gewalttaten wurden mindestens 14 Menschen getötet und 36 verletzt.
Um die 328 Mandate bewarben sich mehr als 9.000 Kandidaten aus knapp 280 Gruppierungen. Ministerpräsident Maliki zeigte sich bei der Stimmabgabe siegesgewiss. "Unser Sieg ist sicher, die Frage ist nur das Ausmaß unseres Sieges", sagte der schiitische Politiker, als er in der gesicherten Grünen Zone in der Hauptstadt Bagdad zur Wahl ging.
Zwar wird mit einem Sieg von Malikis Allianz für den Rechtsstaat gerechnet, doch zum Erreichen einer Mehrheit wird sie sich wohl mit schiitischen, sunnitischen und kurdischen Parteien verbünden müssen. Es wird daher mit langwierigen Koalitionsverhandlungen gerechnet.
US-Außenminister John Kerry hat die rege Beteiligung an der Parlamentswahl im Irak gewürdigt. Er begrüße die "mutige" Stimmabgabe der Iraker, von denen viele den Drohungen der Extremisten "heldenhaft" die Stirn boten, so Kerry am Mittwoch. Durch die Teilnahme setzten die Wähler ein "mächtiges" Zeichen gegen gewalttätige Extremisten, die im Irak und der ganzen Region "Zwietracht säen" wollten.
Das politische System im Irak ist wegen des Streits zwischen Schiiten und Sunniten weitgehend blockiert. Der Wahlkampf war von heftigen Fernsehdebatten geprägt; vielfach appellierten die Kandidaten aber eher an die gemeinsame religiöse oder ethnische Identität, als soziale oder politische Fragen zu thematisieren.
(Quelle: salzburg24)