Circa tausend Migranten wurden von dem Marineschiff "San Giorgio" gerettet, das am Samstagvormittag im sizilianischen Hafen Augusta erwartet wird. Weitere 400 Migranten befinden sich an Bord des Schiffes "Cassiopea", das am Samstag im Hafen der sizilianischen Stadt Porto Empedocle eintreffen wird.
Am Freitagnachmittag wird im sizilianischen Pozzallo ein weiteres Schiff der italienischen Marine landen, das in der Nacht auf Freitag 395 Migranten, darunter 90 Minderjährige, gerettet hat. An den Ostertagen waren im Rahmen der Rettungsoperation "Mare nostrum" bereits 1.100 Bootsflüchtlinge im Mittelmeer aufgegriffen und in Italien an Land gebracht worden.
Die Operation "Mare nostrum", benannt nach der antiken römischen Bezeichnung für das Mittelmeer, wurde im vergangenen Herbst unter dem Eindruck schwerer Flüchtlingskatastrophen eingeleitet, bei denen in wenigen Tagen mehr als 400 Flüchtlinge ums Leben gekommen waren. Laut italienischen Medienberichten gab der italienische Staat seither rund 60 Millionen Euro für die Operation aus. Täglich sind im Schnitt fünf Marineschiffe samt Hubschraubern und rund 900 Marinesoldaten im Einsatz.
Inzwischen werden die Forderungen aus dem rechten politischen Spektrum lauter, die Operation zu stoppen. Der Chef der Lega Nord, Matteo Salvini, verlangte den Abbruch der Hilfsaktion. Die Gewissheit der Migranten, dass ihre Boote von der italienischen Marine gerettet werden, trage zu einem immer stärkeren Flüchtlingsstrom über das Mittelmeer bei, glaubt Salvini. "Die Operation führt dazu, dass italienische Bürger am Ende die Schlepper und eine Invasion an unseren Küsten finanzieren, protestierte der Lega Nord-Vorsitzende.
Italiens Innenminister Angelino Alfano forderte die Europäische Union Anfang April auf, sich verstärkt um Unterstützung für Italien bei der Flüchtlingsaufnahme zu kümmern. Er sagte, an der libyschen Küste warteten bis zu 600.000 Menschen auf eine Gelegenheit zur Überfahrt Richtung Europa. Seit Jahresbeginn wurden im Rahmen der Operation "Mare nostrum" rund 22.000 Flüchtlinge aufgegriffen.
(Quelle: salzburg24)