Als Grund für die Ausschlüsse wurde von der Bundespartei "fortwährendes parteischädigendes Verhalten, insbesondere das Abqualifizieren von Organen und Mandataren der Landespartei sowie im Falle von Elisabeth Kaufmann-Bruckberger der Abschluss fragwürdiger Geschäfte zulasten der Landespartei" angeführt.
Gabmann jun. sagte Freitagmittag auf Anfrage der APA, dass er sein Mandat behalten werde. Er habe bei der Landtagswahl im März etwa 2.900 Vorzugsstimmen erhalten und sehe sich als von der Bevölkerung gewählt. Er werde seine Funktion als Abgeordneter weiterführen und habe überdies die telefonische Zusicherung der Mehrheit der Klubmitglieder, "dass sie den Weg mit mir gehen wollen".
Zum Parteiausschluss sei es gekommen, weil er mit Frank Stronach in einem Gespräch keine Einigung in wesentlichen Punkten gefunden habe, so Gabmann weiter. Es sei dabei u.a. darum gegangen, wie eine Partei aufgebaut und geführt werden soll. "Ich bin nicht bereit etwas mitzumachen, wovon ich nicht überzeugt bin", so der Mandatar zur APA.
Die niederösterreichische Landesparteichefin Renate Heiser-Fischer wollte sich zu dem Kaufmann-Bruckberger vorgeworfenen "Abschluss fragwürdiger Geschäfte zulasten der Landespartei" gegenüber der APA nicht näher äußern. Dass Kaufmann-Bruckberger ausgeschlossen wurde, weil sie demokratische Strukturen in der Partei forderte, verneinte Heiser-Fischer: "Wir befürworten demokratische Strukturen", die Statuten würden dahingehend überarbeitet.
Weitere Entscheidungen habe der Bundesparteivorstand ihres Wissens nicht getroffen, sagte Heiser-Fischer auf Nachfrage. Das Gremium besteht aus Parteichef Stronach, seiner Stellvertreterin Kathrin Nachbaur und einer Mitarbeiterin Stronachs. Nachbaur wollte gegenüber der APA keine Stellungnahme abgeben. Indes wurde der niederösterreichische Landesparteivorstand neu strukturiert. LAbg. Walter Laki ist ab sofort Stellvertreter von Landesobfrau Renate Heiser-Fischer und löst somit Gabmann in dieser Funktion ab. Bundesrat Gerald Zelina wird Finanzreferent.
"Die Vorgänge im Team Stronach NÖ können nur als Betrug am Wähler bezeichnet werden", reagierte Gerhard Karner, Landesgeschäftsführer der Volkspartei NÖ, auf die aktuellen Ausschlüsse. Das "wählerverachtende Schauspiel" offenbare einmal mehr die wahren Werte des Frank Stronach und zeige, "dass jede Stimme für das Team Stronach bei der Landtagswahl im März eine verlorene Stimme war".
(Quelle: salzburg24)