Die Kampagne gegen die Homo-Ehe wird inzwischen nicht mehr nur von der katholischen Kirche und den oppositionellen Konservativen unterstützt. An den Protesten beteiligen sich mittlerweile auch rechts-radikale Gruppen, die grundsätzlich die sozial-liberale Agenda von Hollande ablehnen.
Nach Ende der Demonstration lieferten sich Randalierer Auseinandersetzungen mit der Polizei, die Behörden hatten Ausschreitungen gewaltbereiter Rechtsextremer befürchtet.
Hollande hatte vor kurzem mit seiner Unterschrift unter das umstrittene Gesetz den Weg frei für die "Ehe für alle" gemacht und damit ein Wahlversprechen eingelöst. Der Verfassungsrat hatte Mitte Mai als letzte Instanz grünes Licht für Hochzeiten unter Schwulen und Lesben gegeben und eine Klage der Opposition abgewiesen. Gegner der Homo-Ehe, die zum Teil gewaltsam gegen das Gesetz demonstriert hatten, kündigten weitere Proteste an.
Das neue Gesetz gilt als die größte Sozialreform seit Abschaffung der Todesstrafe im Jahr 1981 durch Präsident Mitterrand, dem großen Vorbild Hollandes. Die erste Eheschließung eines gleichgeschlechtlichen Paares ist am kommenden Mittwoch (29. Mai) in Montpellier geplant. Bürgermeisterin Helene Mandroux sprach von einem großen gesellschaftlichen Fortschritt.
Frankreich ist das 14. Land, das Schwulen und Lesben die Heirat gestattet. Die Homo-Ehe ist unter anderem in Deutschland, Kanada, Dänemark, Schweden sowie Uruguay und Neuseeland möglich. In den USA ist sie in der Hauptstadt Washington sowie zwölf Bundesstaten erlaubt.
(Quelle: salzburg24)