Paris reagierte umgehend und schickte nach Informationen aus diplomatischen Kreisen mehr Streitkräfte zur Sicherung des internationalen Flughafens und Unterstützung der bereits rund 250 Soldaten. In Zentralafrika leben rund 1.200 Franzosen, die meisten davon in Bangui.
Ein Sprecher der Rebellenallianz Seleka, Nelson Ndjadder, sagte, seine Kämpfer seien in die Hauptstadt vorgedrungen. Beim Vormarsch hätten sie einen Militärhubschrauber der Regierung abgeschossen. Ein hochrangiger Vertreter der regionalen Friedensmission bestätigte diese Aussagen.
Ein Reuters-Journalist berichtete, die Rebellen kontrollierten die Gegend rund um das Privatanwesen von Bozize, bekannt unter dem Namen PK12. Einwohnern zufolge behielten die Streitkräfte von Bozize die Innenstadt von Bangui unter ihrer Kontrolle. Regierungssprecher Crepin Mboli-Goumba sagte: "Präsident Bozize ist weiterhin an der Macht."
Seleka - eine lose Gruppierung von Aufständischen - hatte in dieser Woche die Kampfhandlungen in der früheren französischen Kolonie wiederaufgenommen. Die Allianz wirft Präsident Francois Bozize vor, sich nicht an das Friedensabkommen vom Jänner zu halten und entgegen der Vereinbarung die Seleka-Kämpfer nicht in die Armee zu integrieren. Bereits Ende des vergangenen Jahres hatten die Rebellen kurz vor Hauptstadt gestanden und denn ihren Vormarsch eingestellt.
Seit der Unabhängigkeit 1960 ist das Land trotz seines Rohstoffreichtums wirtschaftlich nicht auf die Beine gekommen. Die Zentralafrikanische Republik gilt als einer der am wenigsten entwickelten Staaten der Welt. Das Durchschnittseinkommen beträgt kaum mehr als zwei Dollar pro Tag. Vorkommen gibt es vor allem an Uran, Gold und Diamanten.
(Quelle: salzburg24)