„Dass ich jetzt als Sieger hier stehe, ist eigentlich ein Wahnsinn", brachte es Mattersburg-Trainer Alfred Tatar nach dem Spiel anerkennend auf den Punkt. Austria Salzburg spielte seine Mannschaft in der zweiten Runde des ÖFB Cup über 90. Minuten an die Wand. Allein in der ersten Halbzeit hätten die Salzburger schon mit 3:0 führen können bzw. mit 2:0 führen müssen. Doch stand es zur Pause – für Mattersburg schmeichelhalft – 0:0. Nach der Pause erlöste Lukas Katnik die 2.000 begeisterten Fans in Maxglan. Einige weitere Treffer hätten folgen können – sogar müssen – doch Vujic, Katnik und Co. vergaben ihre Top-Chancen.
Zwischen Herzstillstand und Herzrasen
Das MyPhone Austria Stadion bebte und pulsierte das ganze Spiel lang. Alles wurde unternommen, um die Violetten zum Sieg zu peitschen. Doch jedes Mal wenn die Gäste nur annähernd vor das Tor von Stefan Ebner kamen, hielten 2.000 violette Kehlen die Luft an – nichts passiert – weiter geht's! So bemerkten nur die Aufmerksamsten, dass den aufopfernd kämpfenden Perlaks, Friedls und Co. langsam die Luft ausging. Trainer Miro Polak reagierte – brachte Onisiwo für Vujic und Felix Huspek für Lukas Katnik. Doch als schon alle dem Schlusspfiff entgegenfieberten, brachte ausgerechnet der Salzburger Christopher Mayer (spielte durch) die violette Welt zum Einsturz. Nach seinem Schuss prallte der Ball vom Fuß von Austria Verteidiger Aleksandar Simic ins Tor – 1:1-Ausgleich in der 90. Minute. „Es ist alles so schnell gegangen, ich hab gar nicht reagieren können", schilderte Simic die Situation nach dem Spiel. Verlängerung!
Ruperti war kein Violetter
Da schon die regulären 90 Minuten sehr kräfteraubend waren, verliefen die 30 Extraminuten relativ unspektakulär. Der Elfer-Krimi war vorprogrammiert. Wie schon in der ersten ÖFB Cup Runde gegen SV Grödig, hofften alle Austria-Fans auf ein erneutes Wunder ihres Schlussmannes Stefan Ebner. Doch es blieb aus. Zwar ging Lovins' Elfer in den Salzburger Nachthimmel, doch scheiterten Oettl und Reifeltshammer an Mattersburg-Goalie Thomas Dau, der selbst zum 5:3 traf.
Enttäuschung und Hoffnung
All das Lob seitens der Mattersburger konnte die Austria Funktionäre rund um Obmann Walter Windischbauer nicht trösten. Zu eng waren in diesen 120 Minuten Emotion, Freude und Frust beieinander. Doch auf den Tränen, die in dieser Rupertinacht in Maxglan vergossen wurden, könnte schon bald der nächste Meister der Regionalliga West gekürt werden. Zumindest, wenn es nach Mattersburg-Trainer Tatar geht.
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(Quelle: salzburg24)