Fußball-Serienmeister Red Bull Salzburg ist mit einem 3:2-Sieg im Cup-Viertelfinal-Schlager beim LASK ins Frühjahr gestartet. Somit lebt bei dem Liga-Krösus die Chance auf das Double.
Pflichtspielauftakt und gleich ein K.o.-Duell. Der Druck vor dem ÖFB-Cup-Viertelfinale war spürbar. Das Team von Gerhard Struber musste gleich im ersten Spiel des Jahres gleich ein gutes Ergebnis bzw. eine ansehnliche Leistung zeigen. Beides gelang nach einer Leistungssteigerung im Laufe des Spiels.
Fernando-Doppelpack als Versprechen für Zukunft
Lucas Gourna-Douath (15.) und Fernando (28., 51.) erzielten die Salzburger Tore gegen die in der Liga zu Hause noch ungeschlagenen Linzer. Zwei davon fielen in der ersten Halbzeit nach Standardsituationen. Für die Heimischen drehten Marin Ljubicic (18.) beim zwischenzeitlichen Ausgleich und Sascha Horvath (90. +3) im Endspurt jubelnd ab. Der Doppelschlag des Brasilianers ist ein Versprechen für die Zukunft.
"Wunschgegner" Salzburg beim LASK eiskalt
LASK-Trainer Thomas Sageder bezeichnete den mehrfachen Double-Gewinner vor dem Anpfiff als „Wunschgegner“. Wohl auch, weil der LASK dem Tabellenführer im Herbst in Wals-Siezenheim eine empfindliche 0:1-Niederlage zugefügt hatte.
Zu was die Oberösterreicher fähig sind, bewiesen sie am Freitagabend vor 14.700 Fans. Über weite Strecken der ersten Halbzeit waren die Stahlstädter die bessere Mannschaft. "Bitter, weil ich in der ersten Halbzeit nur zwei Salzburger Schüsse auf das Tor gesehen habe – und die sind hineingegangen", resümierte Sageder.
Entgegen dem Spielverlauf gingen die Bullen mit der ersten Chance in Führung. Nach einem Freistoßtrick, bei dem Maurits Kjaergaard zweimal verzögerte und die Linzer tief in die eigene Hälfte drängte, hämmerte Lucas Gourna-Douath (15.) den Ball zum 1:0 in die Maschen.
Flickflack zum Premierentor
Marin Ljubicic (18.) fand nur drei Minuten später die perfekte Antwort auf die Unordnung in der neu formierten Salzburger Mannschaft. Gourna-Douath missglückte ein Klärungsversuch, den der LASK-Stürmer souverän nutzte.
Doch Salzburg zeigte sich eiskalt. Teilzeit-Stürmer Fernando (28.), der bis zu diesem Duell nur 14 Prozent aller Spielminuten absolviert hatte, schlug bei dem Comeback mit seinem Premierentreffer in der heurigen Saison zu: Der Brasilianer schraubte sich nach Kjaergaards zweitem Assist (diesmal nach einer Ecke) in ungeahnte Höhen und köpfte zur 2:1-Führung ein. Ein akrobatischer Flickflack krönte den Torjubel.
Neues Bullen-System braucht Aufwärmphase
Struber ließ sein Team in einem völlig neuen System auflaufen. In der Vorbereitung haben die Bullen vermehrt eine Dreierkette einstudiert. Die neue Grundordnung wurde gleich auf die Probe gestellt. Strahinja Pavlovic, Lucas Gourna-Douath und Oumar Solet bildeten die letzte Abwehrreihe. Davor bekam Mamady Diambou als „Gewinner der Vorbereitung“ neben Mads Bidstrup seine Chance, die er zu nutzen wusste.
Amar Dedic und Maurits Kjaergaard schoben immer wieder auf den Flügeln vor und zurück. Dadurch entstand in der Rückwärtsbewegung eine Fünferkette.
Zu mehr Dominanz, die Struber vehement gefordert hatte, führte das erst im Laufe des Spiels. Der LASK dominierte das Geschehen in den ersten 45 Minuten mit rund 58 Prozent Ballbesitz. Das verhalf den Oberösterreichern aber auch nicht zum Erfolg.
Beim LASK stand der Ex-Salzburger Valon Berisha nach einem halben Jahr ohne Klub direkt in der Startformation.
Drei Salzburg-Stürmer fehlen im ÖFB Cup
Mit Sekou Koita, Karim Konate und Dorgeles Nene, die beim Afrika-Cup im Einsatz waren, fehlten den Mozartstädtern gleich drei Stürmer. Kein Problem: Denn die größte Hoffnung im Angriff schlug voll ein. Fernando (51.) schnürte mit einem platzierten Linksschuss einen Doppelpack. Nach 58 Minuten beendete Struber seinen Gala-Auftritt – wohl um einer erneuten Muskelverletzung vorzubeugen.
Schlager als sicherer Rückhalt
Einen Tag nach seinem 28. Geburtstag feierte Alexander Schlager ein gelungenes Comeback an alter Wirkungsstätte. Der gebürtige Salzburger entschärfte einen zu zentralen Hammer-Schuss von Robert Zulj (71.) mit einer Glanzparade. Auch einen Distanzversuch von Moses Usor (75.) entschärfte der Bullen-Keeper, der den Vorzug vor Neuzugang Timo Horn erhielt und die klare Nummer eins bleibt.
Horvath stellte nach Pass von Robert Zulj mit einem wuchtigen Schuss noch auf 2:3, eine Ausgleichschance fanden die Linzer aber nicht mehr vor.
Salzburg fügt LASK erste Heimniederlage zu
Der LASK kassierte damit seine erste Heimniederlage der laufenden Saison im nationalen Geschäft. Noch kein anderes österreichisches Team hat in der im Vorjahr eröffneten Arena in Linz gewonnen – Salzburg gelang das bereits zum dritten Mal. Die Bullen revanchierten sich für eine 0:1-Heimpleite im bisher einzigen Saisonduell Ende Oktober in der Liga. Im Cup-Viertelfinale 2022 hatten sich die Salzburger gegen den Rivalen aus Linz mit 3:1 durchgesetzt.
LIVETICKER zu LASK – Red Bull Salzburg zum Nachlesen
Salzburgs Weg ins Viertelfinale:
- Runde 1: Ardagger/Viehdorf - Red Bull Salzburg 0:6
- Runde 2: Austria Salzburg - Red Bull Salzburg 0:4
- Runde 3: Hartberg - Red Bull Salzburg 1:1 (4:5 n.E.)
Neuzugang Flavius Daniliuc spielberechtigt
In der Verteidigung haben die Bullen in den letzten Tagen noch einmal nachgelegt und sich die Dienste von Flavius Daniliuc und Hendry Blank gesichert. Ersterer wartete zunächst noch auf seine Spielberechtigung. Wie die Salzburger am Freitagmittag auf S24-Anfrage bestätigten, ist diese aber mittlerweile eingetroffen. Ob es bereits für einen Einsatz beim LASK reichen wird, dürfte sich erst kurzfristig entscheiden.
Mögliche Aufstellungen:
LASK: Lawal - Ziereis, Andrade, Talowjerow - Stojkovic, Berisha, Horvath, Bello - Ljubicic, Zulj, Usor
Es fehlen: Renner (Knie), Mustapha (Knöchel)
RB Salzburg: Schlager - Solet, Pavlovic, Diambou, Dedic - Gourna-Douath, Bidstrup, Sucic, Kjaergaard - Gloukh, Fernando
Es fehlen: Koita, Konate, Nene (allesamt Afrika Cup), Baidoo (Knöchel), Terzic (Oberschenkel), Capaldo (Knie)
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(Quelle: salzburg24)