Red Bull Salzburg bleibt im Kampf um den "Winterkönig" in der Fußball-Bundesliga in der Pole-Position. Der Serienmeister setzte sich in einer aufgrund der starken Schneefälle von Samstag auf Sonntag verlegten Partie der 16. Runde in Wals-Siezenheim gegen den WAC knapp mit 1:0 (1:0) durch.
Dadurch führt die Truppe von Chefcoach Gerhard Struber die Tabelle vor dem Jahresfinish kommende Woche nun zwei Punkte vor Verfolger Sturm Graz an, der bei Blau-Weiß Linz nur 1:1 spielte.
Schlechtester Bullen-Auftritt der Saison
Die vielleicht schlechteste Saison-Heimleistung der Salzburger reichte den Gastgebern, um den elften Ligasieg einzufahren. Es war erst das zweite von fünf Ligaspielen, das nach Auftritten in der Champions League gewonnen werden konnte. Am Mittwoch hatten die "Bullen" bei Real Sociedad ein torloses Remis erkämpft. Der WAC stand wie auch schon beim Heim-1:2 am 26. August unverdient mit leeren Händen da. Durch die fünfte Saisonniederlage droht kommende Woche im Falle eines Rapid-Sieges bei der WSG Tirol der Rückfall auf Platz sieben.
Minusrekord in Salzburg gegen Wolfsberg
Die Salzburger fanden vor einer Minus-Saisonkulisse vor nur 3.921 Zuschauer:innen gar nicht so schlecht in die Partie. Ein Abschluss von Petar Ratkov wurde via Stange geklärt (9.), ein Drehschuss von Nicolas Capaldo zur Ecke abgefälscht (14.). In der Folge waren die Hausherren aber nicht mehr wiederzuerkennen. Die Gäste übernahmen ganz klar die Initiative und wurden mehrere Male richtig gefährlich.

Wolfsberg verstolpert beste Chancen kläglich
Nach sehenswerter Veratschnig-Vorarbeit schoss Mohamed Bamba aus elf Metern vorbei (15.). Samson Baidoo rettete vor Augustine Boakye (19.), ein Jasic-Weitschuss ging an die Oberkante der Latte (21.), ein Bamba-Abstaubertor zählte zurecht wegen einer Abseitsstellung nicht (24.). Zudem musste sich Alexander Schlager bei einem Schuss von Boakye auszeichnen (30.), wie auch bei einem weiteren von Thierno Ballo (36.).
Salzburg wankte richtig, stellte den Spielverlauf in der Folge aber auf den Kopf. Ein Dedic-Kopfball ging zwar noch an die Oberkante der Latte (37.), bei einem Schuss von Oscar Gloukh war WAC-Goalie Hendrik Bonmann aber machtlos. Der Israeli konnte sich im Strafraum den Ball herrichten, wurde nicht wirklich attackiert und traf genau ins Eck. Es war eine Kopie seines Treffers beim Heim-3:2 gegen Hartberg vergangene Wochen.
Bullen zittern sich gegen Wolfsberg ins Finish
Nach Wiederbeginn änderte sich wenig am Spielgeschehen, Topchancen der Kärntner waren da aber Mangelware. Brenzlich wurde es etwa bei einem Beinahe-Kopfball-Eigentor von Baidoo (61.). Spannend blieb es bis zur Nachspielzeit, da die Hausherren den Sack nicht endgültig zumachen konnten. Bonmann rettete bei einem Forson-Abschluss und machte damit einen Kennedy-Abspielfehler wett (70.). Zudem bügelte Bonmann selbst einen eigenen haarsträubenden Fehler aus, indem er nach verlorenem Ball im Eins-gegen-Eins gegen Konate sehenswert rettete (93.).
Für den WAC endete eine Serie von drei Siegen in Folge. Salzburg behielt gegen den Konkurrenten aus dem Lavanttal zum achten Mal in Folge in der Meisterschaft die Oberhand.
Struber spricht von verlorenem "roten Faden"
Bullen-Cheftrainer Gerhard Struber zögerte nach der Partie, deutliche Worte nach der vielleicht schlechteste Leistung der Saison zu finden. "Ich finde, dass wir die ersten 15 bis 20 Minuten genau so gestartet sind, wie wir es wollten. Wir haben dominiert und dann den roten Faden verloren. In der ein oder anderen Situation sind wir dann aus der Synchronität gekommen, wo wir auch noch Glück hatten. In der ersten Halbzeit haben wir uns dann aber doch noch dafür belohnt", so der Kuchler (Tennengau), der als Gründe auch die zahlreichen Partien der letzten Wochen nannte.
Schmid: "Irgendwann werden wir Salzburg schlagen"
WAC-Trainer Manfred Schmid zeigte sich nach der Partie zwar grundsätzlich zufrieden, haderte aber auch besonders mit der Chancenverwertung. "Eines waren wir heute nicht, nämloch die schlechtere Mannschaft. Das Team ist selbstbewusst aufgetreten und wir hatten nach 15 Minuten das Kommando übernommen. Die Möglichkeiten waren da. Wenn du die Spiele hier gewinnen will, muss man konsequenter sein", so Schmid. "Irgendwann werden wir die Salzburger auch schlagen."
Für die Bullen geht es am kommenden Samstag (14.30 Uhr / LIVETICKER) zum Liga-Hit bei Rapid Wien, was zugleich die Generalprobe für das Finale um Europa stellen wird. Fakt ist, sowohl in Hütteldorf als auch gegen Benfica benötigen die Salzburger eine klare Leistungssteigerung.
LIVE: Red Bull Salzburg gegen Wolfsberger AC
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)