Bei einem Plus von zwölf Punkten auf Verfolger Sturm Graz kann der Salzburger Meistersekt schon einmal bestellt werden.
Klarer Ligasieg nach Cup-Zitterpartie
Im Cup-Halbfinale hatten die Wolfsberger nach einem 1:1 nach 90 und 120 Minuten erst im Elferschießen verloren. Während am Mittwoch mit dem 1:0 (2.) ein Blitzstart gelungen war, war durch Gegentore von Noah Okafor (15.), Junior Adamu (27.) und Rasmus Kristensen (36.) diesmal früh alles verloren. "Entscheidende Zweikämpfe sind am Mittwoch oft zugunsten des WAC ausgegangen, heute haben wir sie eher gewonnen.
Der größte Unterschied war aber, dass wir nach den 50:50-Duellen die Spielfortsetzung besser gemacht haben", analysierte Salzburg-Trainer Matthias Jaissle.
Was Salzburg besser gemacht hat
Seine Truppe habe nach Ballgewinn sehr zielstrebig und effizient agiert. Kein Vergleich zum enttäuschenden Auftritt unter der Woche. "Wir haben uns vorgenommen, es besser zu machen, was auch das Spiel mit dem Ball betrifft, die Positionierung, die dynamischer vonstatten gehen sollte. Das haben wir super umgesetzt", sagte der Deutsche. Für den Schlusspunkt aus Salzburger Sicht sorgte der erst 18-jährige Däne Maurits Kjaergaard (68.), der in dieser Saison schon in der Liga, im Cup und der Champions League getroffen hat. "Er hat eine unglaubliche Entwicklung genommen", lobte Jaissle den Rohdiamanten.
Junuzovic gibt Comeback
Mit 34 fast doppelt so alt ist Zlatko Junuzovic, der ab der 75. Minute sein Comeback gab. "Es fühlt sich super an, wieder am Platz zu sein", betonte der Ex-ÖFB-Teamspieler. Da sein Vertrag nach Saisonende ausläuft und nicht verlängert wird, kann sich der Routinier nun für einen neuen Arbeitgeber empfehlen. "Es hat schon die eine oder andere Anfrage gegeben. Wir werden sehen, was die nächsten Wochen bringen", hielt sich Junuzovic alles offen.
Als möglicher Interessent wird auch der WAC gehandelt. Junuzovic ist mit WAC-Kapitän Michael Liendl gut befreundet, unter Robin Dutt spielte er 2013/14 bei Werder Bremen.
WAC ohne Sieg in Meistergruppe
Der Cheftrainer der Kärntner konnte nicht zufrieden sein. "Heute hatten wir immer zwei, drei Kontakte zu viel und so lange zu viel, bis wir den Ball verloren haben. Dann konnte Salzburg in unsere Richtung umschalten, uns Schwierigkeiten bereiten. So sind dann auch die Tore gefallen", verlautete Dutt. Die Entscheidungen unter Druck seien nicht die Richtigen gewesen. Hinzu kommt die Leistungssteigerung bei den Gästen. "Man muss beides sehen. Wir haben keine gute Tagesform gehabt und Salzburg würde viele Millionen umsonst ausgeben, wenn sie jedes Mal ein Spiel gegen uns hätten, das Spitz auf Knopf steht."
Fakt ist, dass der WAC nach dem 1:2 bei der Austria auch das zweite Spiel in der Meistergruppe verloren hat und vier Niederlagen (alle gegen Salzburg und Austria) in den jüngsten fünf Meisterschaftsspielen kassierte. "Wir müssen ruhig bleiben", forderte Dutt. Die anstehende Länderspielpause tue dem Team "sehr gut". Danach soll der Angriff auf die internationalen Startplätze folgen. "Wenn der Anspruch da ist, international zu spielen, braucht es eine viel bessere Einstellung und Körpersprache", meinte der diesmal erst in der zweiten Hälfte eingesetzte Liendl.
Sturm verfolgt Bullen in Tabelle
Auf den Neo-Zweiten Sturm, der die Austria dank eines 3:1 über Austria Klagenfurt überholte, fehlen dem Fünften nur drei Punkte. Sturm-Trainer Christian Ilzer freute sich über einen "extrem wichtigen Sieg", war mit der Leistung aber nicht vollauf zufrieden. "Es war für uns ein wichtiger Schritt in der Tabelle, obwohl es von der Leistung her nicht zu den besseren Spielen nach der Winterpause zählt", erklärte der Steirer. "Nach der Pause haben wir uns zu stark hinten reinfallen lassen und waren zu inaktiv", bemängelte Ilzer.
Doch es reichte vor allem dank Manprit Sarkaria zu drei Punkten. Der Mittelfeldspieler war für den nicht voll fitten Kapitän Stefan Hierländer in die Startelf gerutscht und wurde mit seinen Toren zum 1:0 per Freistoß (23.) und 2:1 (43.) zum Matchwinner. "Er ist ein Spieler, der einen extremen Gefahrenmoment ausstrahlt. Er ist ein absoluter 'Matcher'", sagte Ilzer. Sarkaria war im Herbst Stammspieler, hatte zuletzt mit Nachwirkungen einer Corona-Infektion zu kämpfen, ist aber mit zehn Toren gemeinsam mit Jakob Jantscher Top-Torschütze der Grazer.
Auf dem Weg zurück ist auch Otar Kiteishvili, der im Finish nach fast sechsmonatiger Verletzungspause sein Comeback gab. Andere Spieler hatten zuletzt mit Wehwehchen zu kämpfen, sagte Ilzer, die Länderspielpause kommt da gerade recht. Dann wollen die Steirer voll durchstarten, denn: "Die Meisterrunde hat hohes Niveau, für den zweiten Platz ist unser Leistungsmaximum vonnöten", weiß Ilzer. Für Klagenfurt setzte es die zweite Niederlage, wieder einmal zahlte der Aufsteiger "Lehrgeld". "Wir müssen einfach cleverer werden", meinte Coach Peter Pacult.
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(Quelle: apa)