Besonders erleichtert war Salzburgs Sportdirektor Bernhard Seonbuchner nach dem 5:1-Schützenfest in der Steiermark und dem leichten Grazer Wackler auf der Gugl. Der 40-Jährige nahm sich nach dem Schlusspfiff ein paar Minuten Zeit, saß alleine auf der Auswechselbank und machte ein paar Schritte über den Rasen des bereits leeren Stadions. Es wirkte so, als hätte er sich einen Moment gegönnt, um in einer turbulenten Zeit im Salzburger Fußball-Business auch einmal zur Ruhe zu kommen und die letzten Kräfte für die Woche der Entscheidung zu bündeln.
Seonbuchner setzt auf Freude statt Kritik
"Kann er das?, ist er der Richtige", wird auch er die Bullen zum Erfolg führen?": Über den Freund-Nachfolger aus Niederbayern wird seit Saisonbeginn viel geredet und diskutiert. Auch kritisch. "Ich nehme das gar nicht so wahr, weil ich mich auf die Arbeit konzentriere, damit wir gemeinsam den Verein nach vorne bringen und dahin, wo wir ihn haben wollen. Damit er dort bleibt, müssen wir hart arbeiten. Das ist die Herangehensweise und wenn das passiert, werden sich viele wieder mehr freuen und weniger kritisieren", schilderte Seonbuchner am Sonntagabend am Spielfeldrand im SALZBURG24-Interview.
Bullen-Sportdirektor: "Haben genug Arbeit vor uns"
Mit dem Druck, nicht nur in die großen Fußstapfen von Ex-Sportdirektor und Fanliebling Freund zu treten, sondern diese auch bestmöglich auszufüllen, scheint der gebürtige Eggenfeldener gut umgehen zu können. "Die Aufgabe hier war bisher natürlich sehr abwechslungsreich und das ist noch nicht vorbei. Im Großen und Ganzen geht es darum, zu arbeiten und die Weichen für die Gegenwart und die Zukunft zu stellen. Wir haben genug Arbeit vor uns. Darum geht es und darum ging es die ganze Saison", so ein ruhiger und hochkonzentriert wirkender Sportboss.
Bullen-Bosse haben sich Saison anders vorgestellt
Fußball-Österreich, Red Bull Salzburg und sicher auch Bernhard Seonbuchner haben sich die Saison wohl entspannter vorgestellt. Nach dem frühen Aus auf europäischer Bühne und im Cup sowie dem Verspielen eines klaren Vorsprungs kämpfen die Bullen nun mit etwas Glück, aber auch mit unbändigem Willen um den elften Meistertitel in Folge.
Warum aber die Bullen um ihre Meister-Ära zittern müssen, erklärte der Bayer in gewohnt trockener Manier und ohne Schönrederei. "Es ist vieles nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Wenn man sieht, dass wir vor ein paar Wochen noch fünf Punkte Vorsprung hatten, dann ist klar, warum die Situation so ist, wie sie ist", brachte es der ehemalige Nachwuchstrainer der Bullen-Akademie schnell auf den Punkt.
Am kommenden Sonntag wird der kroatische Nationalspieler gegen den LASK noch einmal die Fäden ziehen. Ob der möglicherweise letzte Aufgalopp von Sucic, Solet, Pavlovic und Co. im Dress der Bullen doch noch mit dem Titel gekrönt wird, bleibt abzuwarten. Tabellenführer Sturm bekommt es parallel zu Hause mit Austria Klagenfurt zu tun.
(Quelle: salzburg24)