Ausgerechnet vor dem Champions-League-Kracher bei Bayer 04 Leverkusen (Dienstag ab 20.55 Uhr im S24-LIVETICKER) hat sich die nationale Krise von Red Bull Salzburg am Samstag weiter verschärft. Nach drei sieglosen und torlosen Ligaspielen unterlagen die Bullen dem LASK trotz 1:0-Führung durch ein Eigentor von Karim Konate und einem späten Entrup-Treffer noch mit 1:2. Nur ein Tor aus den letzten vier Spielen spricht Bände. Der Rückstand auf Tabellenführer und Meister Sturm Graz ist auf satte 14 Punkte angewachsen.
Trotz Krise: "Über den Trainer brauchen wir nicht zu diskutieren"
Trotz teilweiser Leistungssteigerung im Vergleich zu den vorangegangenen Spielen blieben die Bullen insgesamt hinter den Erwartungen zurück. Insgesamt ist man seit der 2:3-Niederlage bei Rapid Wien Anfang September auf der Suche nach der Form, der Startelf und sich selbst. Die Kritik an Neo-Trainer Pep Lijnders, der in den letzten Wochen immer nachdenklicher und angeschlagener wirkte, wird immer lauter. Besonders in den Fan-Foren und sozialen Netzwerken kommt der Ex-Klopp-"Co" nicht gut weg.
Trotz der schlechtesten Saison seit 14 Jahren stärkte Sportdirektor Bernhard Seonbuchner dem Niederländer am Samstagabend den Rücken. "Über den Trainer brauchen wir nicht zu diskutieren. Wir fahren am Montag nach Leverkusen und haben wieder ein schweres Auswärtsspiel. Da braucht man mich in den nächsten Wochen nicht zu fragen. Wir arbeiten da sehr eng, sehr gut und gemeinsam. Ich glaube auch nicht, dass der Trainer heute den Ball am Tor vorbeigeschossen hat", stellte der Bayer bei "Sky" in aller Deutlichkeit klar.
Bernhard Seonbuchner nimmt Mannschaft in die Pflicht
Viel mehr nahm Seonbuchner das Team am Platz in die Pflicht. "Jetzt geht es auch darum, dass die Mannschaft das umsetzt. Das ist die Aufgabe und nichts anderes", sagte er. Lichtblicke gab es gegen den LASK nur vereinzelt. Zwar konnte man die Serie von drei torlosen Spielen durch den Treffer von Moussa Yeo zum zwischenzeitlichen 1:0 durchbrechen, doch am Ende sprang wie so oft in dieser Saison nichts Zählbares heraus. "Wenn man das zweite Tor macht, redet man hier ganz anders. Aber wir machen das 2:0 nicht, haben es oft auf dem Fuß und kassieren dann eine Standardsituation, die immer passieren kann. Den Konter dürfen wir dann nicht mehr kassieren. Man hat gesehen, dass die Mannschaft das Spiel gewinnen wollte und am Ende geht es in die andere Richtung", übte Seonbuchner weiter Kritik und sprach von fehlender "Stabilität".
Systemumstellung macht Bullen in Leverkusen Hoffnung
Nun steht am Dienstag steht der Charaktertest bei Bayer 04 Leverkusen an. Beim Deutschen Meister dürfte den Bullen ein deutlich rauerer Wind entgegenwehen. Was die Verantwortlichen dennoch optimistisch stimmen könnte, beim deutschen Rekordmeister etwas mitzunehmen, ist die von Lijnders angeordnete Systemumstellung, die sich trotz ausbleibender Beute über das gesamte Spiel gesehen bemerkbar gemacht hat. "Das hat gut funktioniert. Meine ehrliche Meinung ist, dass wir ein sehr gutes Spiel gemacht haben. Wir waren so oft in der gegnerischen Hälfte, da müssen wir vier oder fünf Tore schießen", resümierte Lijnders.
Doch auch im Team von Star-Trainer Xabi Alonso gibt es Sorgenfalten: Gegen Salzburg fällt neben Stürmer Victor Boniface auch Mittelfeldspieler Jonas Hofmann aus. Wir berichten am Dienstag ab 20.45 Uhr im S24-LIVETICKER aus der Bay-Arena in Leverkusen.
(Quelle: salzburg24)