Über 15.000 Fans – darunter 1.500 Gäste – haben laut Polizeiangaben am Sonntag das Derby in der Generali-Arena zwischen dem FK Austria Wien und dem SK Rapid Wien verfolgt. Schon während des Spiels wurde eine Person durch einen Pyrogegenstand verletzt, so die Exekutive. Der Vorfall sei rund um den Beginn der "Rapid-Viertelstunde" passiert. Der Böller sei vom zweiten Rang des Gästesektors geworfen worden, eine Person am Spielfeldrand wurde verletzt, sagte Polizeisprecher Philipp Haßlinger am Montag.
Gesichtsverletzung nach Böllerwurf von Rapid-Rang
Die daraus resultierende Verletzung, offenbar im Gesicht, wurde von Sanitätern versorgt. Wie Rapid am Montag mitteilte, handle es sich beim Betroffenen um einen Mitarbeiter des SK Rapid Clubservice. Die Polizei legte eine Anzeige gegen vorerst unbekannte Täter. Im Falle der Identifizierung strebe Rapid "die Beantragung eines bundesweiten Stadionverbotes, die Verhängung eines unbegrenzten Hausverbotes bei eigenen Veranstaltungen und, sollte es sich um ein Vereinsmitglied handeln, der Entzug der Mitgliedschaft" an, hieß es vonseiten der Grün-Weißen.
U-Bahn-Station Reumannplatz geräumt
Nach dem Match, das die Austria mit 2:0 für sich entschieden hat, verwendeten Abreisende in der U-Bahn-Station Reumannplatz wieder Pyrotechnik, weshalb die Wiener Linien kurzzeitig eine Sperre einrichteten, so die Polizei weiter. Die Station wurde geräumt und die Fußball-Fans marschierten zu Fuß weiter. Auch mehrere andere Stationen der U1 ab Reumannplatz wurden vorsorglich zwischenzeitlich gesperrt, bis die Derby-Besucher abgezogen waren. Verletzte habe es im U-Bahnbereich keine gegeben, sagte Haßlinger. Auch Sachbeschädigungen wurden keine gemeldet. Zuvor sollen beim Abmarsch Sachbeschädigungen im Stadion begangen worden sein, etwa im Bereich der Toiletten. Festnahmen gab es im Zusammenhang mit dem Derby keine, so der Polizeisprecher auf APA-Anfrage.
Wurde Bengalo in U-Bahn geworfen?
Schwere Vorwürfe erhebt der Wiener Journalist Michael Bonvalot auf Twitter. Rapid-Fans sollen nämlich einen brennenden Bengalo in die vollbesetzte U-Bahn mit Austria-Fans geworfen haben. Ein Kind sei in Panik geraten. Auf dem Video eines weiteren Twitter-Users sind Schreie zu hören.
Diesen Vorwürfen widersprechen einige Twitter-User: Niemand habe versucht, einen Bengalo in die U-Bahn zu werfen. Von der Wiener Polizei gab es bislang keine Bestätigung. Insgesamt hat die Polizei am Sonntag zehn Anzeigen nach dem Strafrecht sowie 43 Anzeigen nach dem Verwaltungsrecht, u.a. im Zusammenhang mit Pyrotechnik ausgestellt.
(Quelle: salzburg24)