Die Katze ist nun auch offiziell aus dem Sack: Gerhard Struber tritt beim FC Red Bull Salzburg die Nachfolge von Matthias Jaissle an.
Der 46-jährige Kuchler unterschreibt in der Mozartstadt einen Zwei-Jahres-Vertrag und stellt bei Fußball-Serienmeister den ersten heimischen Trainer der Klubgeschichte.
Struber erster Salzburger Trainer der Bullen
Was den Fußball angeht, erlebte die Mozartstadt durchaus schon ruhigere Tage. Nach dem Chaos um den Abgang von Matthias Jaissle tätigten die Salzburger Verantwortlichen am Montag die ersten Schritte, um wieder in ruhigere Gewässer zurückzukehren. "Wir freuen uns, dass wir so schnell zu einer hervorragenden Trainerlösung gekommen sind", sagte Bullen-Geschäftsführer Stephan Reiter am Montagmittag. Bei der Trainersuche sei es wichtig gewesen, nicht vom erfolgreichen Salzburger Weg abzukommen. "Wir setzen unsere Ideologie fort. Zusätzlich freut es mich, dass der geborene Kuchler als erster echter Salzburger Trainer schon viele seiner künftigen Kollegen und die Kultur unseres Klubs kennt", setzte Reiter fort.
Neo-Coach spricht von Karriere-Höhepunkt
Struber selbst zeigte sich ebenso glücklich über sein neues Engagement bei den Salzburgern. "Diese Möglichkeit stellt sicherlich den Höhepunkt meiner bisherigen Trainertätigkeit dar", sagte der 46-Jährige zu Beginn der Pressekonferenz. "Das waren wirklich spannende Stunden für mich", so Struber, der mit den Verantwortlichen erst seit Freitag in Austausch gewesen sei.
Jaissle-Nachfolger kennt bereits Spielidee
Wie der Tennengauer seine neue Mannschaft einstellen wird, das weiß der 46-Jährige bereits. "Wir wollen in allen Spielphasen sehr dominant und proaktiv auftreten. Unsere Philosophie ist gebrandet von vertikalem und schnellem Spiel. Viele Mannschaften stehen in unserem Stadion sehr tief und da braucht man einen Plan B, den dieser Kader möglich machen wird", lobte Struber sein Spielermaterial, das ihm fortan zur Verfügung stehen wird.
Ein klares "Nein" zu weiteren Neuzugängen vermied Struber jedoch. "Der Kader ist mehr als sexy. Dennoch haben wir immer die Augen offen auf der ein oder anderen Position. Bis jetzt ist der Kader aber gut aufgestellt."
Bullen-Boss Reiter äußert sich zu möglicher Unruhe im Verein
Sollte sich die Bundesliga-Konkurrenz nach turbulenten Tagen bei Salzburg Hoffnungen auf einen schwächelnden Serienmeister gemacht haben, so sei das legitim, aber umsonst. Das ließ Salzburgs Geschäftsführer Stephan Reiter bei der Vorstellung von Neo-Trainer Gerhard Struber am Montag durchblicken. "Diese Unruhe, die immer herbeigesehnt wird, habe ich beim Spiel in Altach überhaupt nicht gespürt", sagte Reiter. "Ganz im Gegenteil: Ich spüre eine Riesen-Aufbruchstimmung."
Er erlebe diesbezügliche Hoffnungsschimmer immer wieder, etwa nach Spielerabgängen. "Es soll ja auch ein Wettbewerb sein. Es ist auch berechtigt, dass sich andere Mannschaften aufgrund von Änderungen bei uns Hoffnungen machen. Und es ist unser Job (zu zeigen), dass diese Berechtigung nicht da ist. Wir werden das beweisen, werden wieder vorangehen", betonte der 52-jährige Geschäftsführer der Bullen.
Glasner wohl kein Thema in Salzburg
Dass auch Oliver Glasner ein Kandidat gewesen sei, dementierte Reiter. "Glasner schwirrt immer herum, in vielen Klubs. Glasner ist mit großer Sicherheit einer der besten Trainer in Österreich, aber es war offensichtlich und klar, dass Salzburg nicht seine nächste Station wäre", meinte Reiter dazu.
Gerhard Struber kennt Red-Bull-Kosmos
Wie die Uhren bei Red Bull Salzburg ticken, ist dem 46-Jährigen längst bekannt. Schon 2015 fungierte der Salzburger als Co-Trainer unter Oscar Garcia und durchlief in der Folge Stationen in der Akademie sowie als Chefcoach des FC Liefering. Über den Wolfsberger AC und dem FC Barnsley stand Struber zuletzt als Cheftrainer der New York Red Bulls an der Seitenlinie, wo er erst im Mai entlassen wurde. Seine aktive Karriere beendete Struber 2009 bei der Salzburger Austria.
Sein Debüt als Cheftrainer des Fußball-Serienmeisters feiert Struber schon am kommenden Sonntag (17.00 / LIVETICKER), wenn die WSG Tirol in der 2. Bundesliga-Runde ihre Zelte in der Red-Bull-Arena aufschlägt.
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(Quelle: salzburg24)