Bundesliga-Saisonfinale

Zwei Bullen-Joker halten Champions-League-Teilnahme spät am Leben

Oscar Gloukh (li.) ist bedient. Red Bull Salzburg liegt gegen Blau-Weiß Linz früh in Rückstand.
Der Kuchler Simon Seidl (blau) bringt Blau-Weiß Linz in Führung. Red Bull Salzburg ist seit der neunten Minute in Rückstand.
Veröffentlicht: 18. Mai 2025 19:02 Uhr Aktualisiert: 18.05.2025 19:02 Uhr
Red Bull Salzburg zieht gegen Blau-Weiß Linz in der allerletzten Aktion gerade noch den Kopf aus der Schlinge. Der Vizemeister siegt in der Stahlstadt dank Joker Edmund Baidoo in der dritten Minute der Nachspielzeit. Die Chance auf die Champions-League-Qualifikation lebt.

Die Meister-Entscheidung in der österreichischen Fußball-Bundesliga fällt in der letzten Runde, wobei drei Teams noch eine Chance haben. Die Austria hievte sich am Sonntag mit einem 2:1-Sieg beim WAC wieder zurück ins Rennen, während Tabellenführer Sturm Graz bei Rapid mit 1:3 unterlag. Damit liegen die Grazer vor dem Finale jeweils drei Punkte vor der Austria und den Wolfsbergern, also würde dem Titelverteidiger nächsten Samstag gegen den WAC bereits ein Remis reichen.

Red Bull Salzburg lag seit der neunten Spielminute bei Blau-Weiß Linz in Rückstand. Der Kuchler (Tennengau) Simon Seidl traf sehenswert per Volley. Die Bullen-Joker Petar Ratkov und Edmund Baidoo drehten in der Schlussphase auf und fixierten den 2:1-Triumph. Der immens wichtige Siegtreffer wurde lange vom Videoschiedsrichter überprüft. Wäre das Tor nicht gültig gewesen, hätten die Salzburger am letzten Spieltag keine Möglichkeit mehr gehabt, sich für die Champions-League zu qualifizieren (und den zweiten Platz zu erreichen).

Thomas Letsch: "Moral war positiv"

"Positiv ist, dass wir das Spiel am Schluss gewonnen haben. Es ist das erste Mal, dass wir hier in diesem Stadion gewonnen haben. Positiv nehme ich auch die Moral der letzten Minuten mit. Die erste Halbzeit war schlecht von uns. Der Gegner war giftiger als wir, so waren wir zurecht in Rückstand", erklärte Salzburg-Trainer Thomas Letsch.

Es würde sehr viele Dinge geben, die der Vizemeister laut dessen Coach verbessern muss. "Es ist aber auch ein Spiegelbild der Saison. Durch den Sieg haben wir noch Möglichkeiten auf Rang zwei, wir haben es aber nicht in eigener Hand", so Letsch.

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Die Truppe von Trainer Thomas Letsch feierte am Sonntag in der neunten Runde der Meistergruppe bei Blau-Weiß Linz einen 2:1-Last-Minute-Sieg und liegt vor dem letzten Spiel nur einen Punkt hinter dem Zweiten Austria Wien und Dritten WAC zurück. Die Linzer beenden das "obere Play-off" fix als Schlusslicht, daran hätte aufgrund des Sieges von Rapid auch ein eigener Erfolg nichts geändert.

Simon Seidl schoss die Linzer im letzten Heimspiel schon in der neunten Minute in Führung. Danach folgten vor 5.595 Zuschauern im ausverkauften Hofmann Personal Stadion in einer chancenarmen Partie bei zum Teil starkem Regen nur noch wenige Höhepunkte. Die sorgten allerdings spät in der Partie für die Wende. Zuerst glich Petar Ratkov (79.) aus, dann schockte Edmun Baidoo das Heimpublikum in der quasi letzten Aktion im Spiel in der vierten Minute der Nachspielzeit. Dadurch gewannen die Salzburger erstmals überhaupt auswärts gegen die Linzer, im direkten Saisonduell war es Erfolg Nummer drei.

Takumu Kawamura gibt Comeback

Bei den Linzern gab es nur eine Änderung gegenüber dem 0:2 beim WAC. Martin Moormann kehrte nach seiner Sperre in die Dreierabwehr zurück, dafür rückte Alem Pasic nach vor ins Mittelfeld, wo Oliver Wähling diesmal nicht von Beginn an berücksichtigt wurde. Bei den Salzburgern stand Mittelfeldspieler Takumu Kawamura im Mittelpunkt, der nach verletzungsbedingter Pause sein Comeback gab. Neu in der Startelf waren auch in der Abwehr Leandro Morgalla und im Sturm Routinier Karim Onisiwo.

Die erhoffte Reaktion nach dem ausgeträumten Meistertraum der Bullen blieb vorerst aus, sie waren in der Anfangsphase überhaupt nicht präsent, ließen die Gastgeber walten und wurden früh dafür bestraft. Eine Flanke von Anderson beförderte Seidl mit dem rechten Außenrist sehenswert ins lange Eck. Das spielte ihnen in die Karten, sie konnten sich auf das Lauern auf Konter beschränken und hinten dicht machen.

Nur zweimal kamen die Salzburger dem Ausgleich nahe. BWL-Tormann Radek Vitek hielt einen Kopfball von Dorgeles Nene nach einem Gloukh-Freistoß (20.), zudem zielte der 22-jährige Angreifer aus Mali bei einer weiteren Chance knapp daneben (29.). Kurz vor der Pause lag auf der anderen Seite das 2:0 in der Luft. Morgalla konnte einen Ronivaldo-Kopfball vor der Linie wegschlagen (45.+1), zudem ließ sich ÖFB-Teamtormann Alexander Schlager von einem Schuss des Torschützenlisten-Führenden ins kurze Eck nicht überraschen (45.+2).

Salzburg-Joker machen Unterschied

Nach Wiederbeginn war es wieder der Salzburg-Goalie, der diesmal im Duell mit Anderson retten musste (52.). Die Gäste hatten optisch neuerlich mehr vom Spiel, taten sich aber weiter enorm schwer beim Kreieren von Topchancen. Wenig überraschend war es dann eine Standardsituation, die den Ausgleich einleitete. Und das in einer Kombination zweier Wechselspieler. Nach einem Corner von Edmund Baidoo stieg Ratkov am höchsten und war via Kopfball erfolgreich. Schon in der Nachspielzeit der angezeigten Nachspielzeit parierte Vitek zwar einen Nene-Schuss, war gegen den Kopfball-Abstauber von Baidoo aber machtlos.

Letsch hatte also ein "goldenes Händchen". Der Treffer hielt auch einer langen VAR-Überprüfung wegen einer möglichen Abseitsstellung Bestand. Für die Linzer war es die dritte Niederlage in Folge. Zum Saisonabschluss können sie am Samstag bei der Wiener Austria den Titelkampf womöglich mitentscheiden, Salzburg hat Rapid zu Gast.

Blau-Weiß Linz gegen Red Bull Salzburg im LIVETICKER zum Nachlesen

Tore: Seidl (9.); Ratkov (79.), E. Baidoo (90. +3)

Aufstellungen

BW Linz: Vitek - Strauss, Maranda, Moormann (78. Wähling) - Anderson, Diabate (93. Tursch), Pasic, Pirkl (88. Gölles) - S. Seidl (78. Noß), Ronivaldo (88. Schmidt), Dobras

Es fehlten: Briedl, Goiginger, Mensah (alle verletzt)

Salzburg: Schlager - Morgalla (46. Ratkov), Gadou, S. Baidoo, Terzic (67. Trummer) - Nene, Bidstrup, Kawamura (67. E. Baidoo), Gloukh - Onisiwo (67. Daghim), Vertessen

Es fehlten: Caufriez (Rücken), Capaldo (Zehenbruch), Guindo, Konate, Yeo (alle Knie), Kjaergaard (Sprunggelenk)

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