Gefordert von einem starken Gegner und mit viel Mühe hat Serienmeister Red Bull Salzburg am Samstag die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga erfolgreich verteidigt. Dank eines Treffers von Dorgeles Nene im Finish (85.) sfeierten die Bullen gegen den TSV Hartberg in der 15. Runde einen 3:2-(1:1)-Heimerfolg, sie sind punktegleich weiter vor Sturm Graz an der Spitze.
Gleich elf Spieler fehlten den Bullen im Duell mit dem Tabellenvierten aus Hartberg. Da acht Spieler aufgrund von Muskelverletzungen pausieren mussten, hatte Salzburgs Trainer Gerhard Struber mit großen Personalproblemen zu kämpfen.
Hartberg bereitet Salzburg große Probleme
Bei den Bullen stand mit Alexander Schlager nur ein Österreicher im 18-Mann-Kader. Bemerkenswert: Alle Feldspieler sind Legionäre. Das gab es seit mindestens zwölf Jahren nicht mehr.
Trotz des großen Lazaretts betonte der Kuchler (Tennengau) Coach, dass man „attraktiv auftreten und wieder dominanter werden“ wolle.
Salzburg ging aufgrund zahlreicher Ausfälle mit einer "Notelf" ins 14. Duell mit den Steirern. Sichtbar wurde das vor allem in der Defensive. Außenverteidiger Amar Dedic rückte an der Seite von Strahinja Pavlovic ins Zentrum, an den Flanken agierten Leandro Morgalla (bisher 67 Ligaminuten) und Daouda Guindo (198). Beim TSV gab es nur eine Änderung im Vergleich zum 1:0 bei Rapid, der damals gesperrte Außenverteidiger Jürgen Heil kam zurück.
Davon war in der ersten Halbzeit - mit Ausnahme der ersten zehn Minuten - nichts zu sehen. Die Dominanz der letzten Wochen war dem Serienmeister völlig abhandengekommen. Die Herzen der 7.453 anwesenden Fans wurden nicht durch einen Salzburger Glanzauftritt erwärmt. Im Gegenteil: Vor einer Trauerkulisse und einem Negativrekord für Bundesliga-Heimspiele gegen die Steirer bei frostiger Stimmung um den Gefrierpunkt brachte Ibane Bowat die Hausherren früh in Führung (11.).
Der U21-Teamspieler Schottlands köpfte den Ball überlegt nach einem Eckball gegen die Laufrichtung von Österreichs Nationaltorhüter Alexander Schlager ins lange Eck zur 1:0-Führung. Die Mannschaft von Markus Schopp ließ die Bullen kaum ins Spiel kommen.
Ratkov kaschiert schwache erste Hälfte
Hartberg, das als Überraschungsteam der Liga gilt, schockte auch die Bullen in deren Heimstätte. Die Steirer musste einen personellen Rückschlag hinnehmen. Donis Avdijaj musste in der 34. Minute mit Schmerzen im Bauch- und Rippenbereich mit der Trage vom Platz getragen werden.
Der für Avdijaj eingewechselte Dominik Frieser (38.) vergab kurz vor dem Pausenpfiff eine Topchance auf die 2:0-Führung. Alexander Schlager warf sich gerade noch in seinen Schuss und verhinderte so einen noch höheren Rückstand.
"Es ist bitter. Drittes Mal im dritten Spiel im Herbst auf Augenhöhe. Das heißt, dass wir lernen müssen in diesen Duellen noch klarer zu werden. Ich glaube, dass wir auf einem richtig guten Weg sind und Salzburg hier richtig fordern konnten. Wir haben es in der ersten Halbzeit vergeigt. Zuerst muss Donis raus und dann verpassen wir die Entscheidung durch Dominik Frieser. Ansonsten wäre die Messe gelesen gewesen", meinte Schopp.
Mit seiner besten Offensivaktion kam Salzburg quasi mit dem Pausenpfiff aus dem Nichts zum Ausgleich: Oscar Gloukh schickte Petar Ratkov (45.+4) auf die Reise, der nach einer Brust-Annahme gekonnt ins lange Eck einschob. Das zweite Saisontor des Serben kaschierte den biederen Auftritt der Bullen in Hälfte eins.

"Bei Standard-Situationen haben sie uns heute beschäftigt. Da müssen wir schleunigst zulegen. Auch Offensiv erwarte ich mehr Schlagkraft – wir haben die Qualität dazu. Wir haben richtig Mentalität gezeigt. Es war ein hart erwirtschafteter Sieg mit viel Einsatz und Leidenschaft", resümierte Struber.
(Quelle: salzburg24)