In Österreich ist gegen Red Bull Salzburg kein Kraut gewachsen. Die Bullen sind auch von einer Verletzungswelle nicht zu stoppen. Beim 5:1-Sieg in Hartberg spielten die Mozartstädter am Sonntag trotz elf Verletzen und der mit 21 Jahren und 40 Tagen Durchschnittsalter jüngsten Startelf der Bundesliga-Geschichte ihre Qualität aus und bleiben dank ihres höchsten Liga-Saisonsiegs makelloser Leader.
Hartberg hält eine Hälfte gut mit
"Wir haben eine Bank, auf die wir uns verlassen können", sagte Coach Gerhard Struber, dessen Team nur eine Hälfte Probleme hatte. Denn Hartberg, bis zum Sonntag noch ungeschlagen, machte den Bullen das Leben bis zur Pause nicht leicht. Das 1:0 durch Oscar Gloukh (16.) ließ den Knoten gegen die mutig agierenden und spielerisch cleveren Gastgeber nicht platzen. Die Folge war der Ausgleich durch einen Konter in der Nachspielzeit, den Maximilian Entrup sehenswert abschloss (45.+1) und den Salzburgern das erste Gegentor der Saison "einschenkte". "Wir haben gesehen, dass Hartberg einen Plan hatte, um das Spiel erfolgreich zu gestalten. Sie haben uns mit diesem Plan doch eine Hälfte lang gut auf Distanz gehalten", befand Struber.
Trainer Struber überzeugt mit makellosem Bullen-Start
Letztlich war seine Truppe trotz der langen Verletztenliste nicht zu bremsen. "Wir haben taktisch ein bisschen etwas verändert. Am Ende war es dann relativ klar und souverän, aber wir haben auch gesehen, dass wir noch einiges zu verbessern haben", erzählte Struber nach dem fünften Sieg in seinem fünften Spiel als Salzburger Coach.
Saisonübergreifend ist die Truppe bereits seit 34 Partien bzw. 6. August der Vorjahres ungeschlagen, das ist Bundesligarekord. Gleiches gilt für den Altersdurchschnitt. "Das ist eine geile Sache für den Verein", betonte Außenverteidiger Amar Dedic, der seinen ersten Doppelpack im Profifußball überhaupt schnürte (50., 64.). Struber gab an, dass ihm die Altersfrage allerdings "nicht wichtig" sei. "Ich will einfach die richtigen Spieler im richtigen Moment am Feld haben, die immer alles unter Beweis stellen."
Koita, Fernando und Co heizen Salzburger Konkurrenzkampf an
Das zeigten etwa Innenverteidiger und Solet-Ersatzmann Samson Baidoo (19 Jahre) oder Gloukh (19). Aus Salzburger Sicht ebenfalls erfreulich waren die Comebacks des eingewechselten Torschützen Sekou Koita (76.), des lange verletzten Stürmers Fernando und von Außenverteidiger-Routinier Andreas Ulmer im Finish der Partie. "Nach den Einwechslungen hatten wir frische Kräfte, die sofort gezeigt haben, dass sie auch einmal in der Startelf sein möchten", sagte Struber, der zudem Dijon Kameri (19) und Dorgeles Nene (20) als "Joker" einsetzte. Der Konkurrenzkampf steigt mit der Rückkehr der angeschlagenen Spieler.
Konate trifft zum vierten Mal
Hartberg durfte trotz der klaren Niederlage durchaus positiv bilanzieren. "Die erste Hälfte war für unsere Begriffe sehr gut, nach der Pause haben wir das nicht mehr geschafft", erklärte Trainer Markus Schopp. Sein Team verschlief den Start in die zweite Hälfte völlig, ein schwerer Patzer von Tormann Raphael Sallinger quasi mit Wiederanpfiff war der Assist für das vierte Saisontor von Karim Konate (47.) und ein schwerer Schlag für die Hausherren – das 3:1 für Salzburg folgte nur drei Minuten später. "Erleichtert haben wir es ihnen durch zwei individuelle Fehler, die sie sofort ausgenutzt haben."
Angesichts des kommenden Heimduells mit Austria Klagenfurt zeigte sich Schopp, dessen Team mit fünf Punkten auf Platz sieben zurückfiel, aber optimistisch. "Es sind ein paar Fehler, die sehr negative Auswirkungen hatten, die wir abstellen können und auch müssen. Dann werden wir 90 Minuten gut auf den Rasen bringen", stellte der 49-Jährige fest. "Meine Jungs wissen, wie das funktionieren soll, und ich bin sehr optimistisch, dass es von Spiel zu Spiel besser wird."
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(Quelle: apa)