In 22 Liga-Einsätzen, davon 17 von Beginn an, kam Simon Seidl in der Bundesliga-Saison 2023/24 auf vier Tore und eine Vorlage. Bei Aufsteiger BW Linz zählt der Tennengauer längst zum festen Stamm im Team von Cheftrainer Gerald Scheiblehner. In Zukunft schielt Seidl, dessen Bruder Matthias beim SK Rapid den Ton angibt, sogar auf die Weltspitze.
Seidl: "Ziele sollte man sich nie zu niedrig stecken"
"Mein Ziel ist es, dass ich einmal bei einer WM dabei bin und für das A-Nationalteam spiele", ist Simon Seidl im S24-Interview von seinen Möglichkeiten überzeugt. Für Österreichs Nationalteam zu spielen, ist für den Salzburger ein großes Karriereziel. "Ich möchte unbedingt dieses Land vertreten und Begeisterung auslösen", so der Mittelfeldspieler. Im Sommer 2022 wagte er vom damaligen Regionalligisten Kuchl den Sprung an die Donau und stieg mit den Linzern ein Jahr später als Zweitliga-Meister in die Bundesliga auf. "Auf Klubebene möchte ich in den besten Ligen auflaufen und irgendwann vielleicht in die Champions League. Das wäre wirklich mein allergrößter Traum. Ziele sollte man sich außerdem nie zu niedrig setzen."
Nähe zur Heimat für Kuchler wichtig
In den kommenden Jahren soll Seidl jedoch weiterhin für die Linzer auf dem Platz stehen. Erst vor wenigen Wochen unterschrieb der Tennengauer ein Arbeitspapier bis Juni 2027. "Ich wusste, dass ich in Linz bleiben möchte. Hier fühle ich mich wohl und ich kann mich gut entwickeln. Wir haben tolle Fans und Linz ist nicht so weit weg von Daheim", schnitt der Offensivspieler ein Thema an, welches er ebenso wie Bruder "Matti", wie er in Hütteldorf genannt wird, pflegt. Nämlich die Verbundenheit und Liebe zur Heimat.
Mentalität und Wille: Kuchler sind für Seidl anders
"Wenn wir eineinhalb Tage frei haben, bin ich eigentlich immer in Salzburg. Jetzt im Sommer gehe ich dann gerne an den Kuchler Badesee oder schaue mir von den Kuchlern Spiele an. Ich bin richtig gerne daheim bei der Familie und bei meinen Freunden", erklärte er. Dabei trifft er auch immer wieder auf alte Weggefährten, die ihn einst in seiner Jugendzeit förderten. "Mario Helmlinger und Maximilian Hofer (Co-Trainer) waren diejenigen, die mich eigentlich geprägt haben", so Seidl. Neben Matthias Seidl, Nicolas Seiwald und Co ist der Mittelfeldspieler einer von mehreren Bundesliga-Kickern aus der 7.400 Einwohner-Gemeinde. "Uns Kuchler macht die mentale Stärke und der Wille aus. Wir wollen einfach etwas erreichen und geben mehr Gas, als andere", schmunzelte er darüber, weshalb aus der Tennengauer Kleinstadt immer wieder Profisportler herausragen.
Seidl-Förderer Helmlinger sieht Weg als "außergewöhnlich"
Mario Helmlinger (Anm. Nachwuchsleiter), der sich in Kuchl künftig wieder um den Nachwuchs kümmern wird, erinnert sich an Simon Seidl: "Simons Weg ist außergewöhnlich, aber eigentlich vorbildlich für alle Nachwuchsspieler. Er hat in der Jugend, in seiner Altersklasse, nie zu den Besten des Landes gezählt, da waren viele vor ihm", erinnert sich Helmlinger. Seidl habe sich Jahr für Jahr mit einer Top-Einstellung und ohne Akademie weiterentwickelt. "Deshalb hat er jetzt die mentale Stärke, sich immer wieder durchzusetzen", ist Helmlinger überzeugt.
Angebote von anderen Vereinen habe es laut Seidl noch nicht gegeben. Sollte der Kuchler aber auch in der kommenden Saison wieder groß aufspielen, dürften ihm schon bald Visitenkarten von österreichischen Spitzenklubs aus dem Osten- und Südosten des Landes in die Hand gedrückt werden.
(Quelle: salzburg24)