Vor nicht allzu langer Zeit war ein Duell zwischen Rapid und Red Bull Salzburg gleichbedeutend mit einem Kräftemessen der beiden besten Fußball-Teams des Landes. Im Spiel am Sonntag hingegen treffen im Allianz Stadion zwei zuletzt leidgeprüfte Mannschaften aufeinander. Für Rapid geht es nach dem verlorenen Cup-Finale drei Runden vor dem Ende der Bundesliga-Meistergruppe um Schadensbegrenzung, die Bullen hecheln dem um drei Punkte enteilten Spitzenreiter Sturm Graz hinterher. Wir berichten am Sonntag ab 16.50 Uhr LIVE aus Wien-Hütteldorf.
Red Bull Salzburg mit Ungeschlagen-Serie gegen Rapid Wien
Die Salzburger sind gegen die Hütteldorfer schon seit 22 Bewerbspartien ungeschlagen, haben aber aus den jüngsten sechs Pflichtspielen nur einen Sieg geholt. "Die Ausgangslage vor diesem Spiel ist klar. Wir wollen bei Rapid drei Punkte holen, um weiter Druck auf Sturm auszuüben und unsere Chancen auf den Titel zu wahren", erklärte Trainer Onur Cinel. Hoffnung schöpft der Deutsche aus dem 2:2 gegen Sturm, als man einen 0:2-Rückstand wettmachte. "So wie da wollen wir auch in Wien das Tempo und die Energie Richtung gegnerisches Tor hochhalten."
Die Nachwehen des Cupfinales spürt Rapid nicht nur auf emotionaler Ebene. Jonas Auer fällt wegen einer Zehenverletzung bis Saisonende aus, Terence Kongolo und Nenad Cvetkovic stehen gegen Salzburg ebenso nicht zur Verfügung. Ein Fragezeichen steht hinter Guido Burgstaller und Lukas Grgic, Ismail Seydi muss nach einer Knie-OP monatelang pausieren. Die Verletzungsprobleme begleiten Rapid schon wochenlang und sind ein Mitgrund dafür, dass man bereits seit sechs Pflichtspielen auf einen vollen Erfolg wartet. "Uns sind zu viele Spieler mit hoher Qualität weggebrochen", meinte Klauß.
In diesem Zusammenhang wehrte sich der Deutsche auch gegen den Vorwurf, er habe in den Matches vor dem Cup-Finale zu viele Kicker geschont. "Wir haben die Spieler eher zu früh spielen lassen, sind mit Einzelnen extrem ins Risiko gegangen."
Hütteldorfer kämpfen um Europapokal-Platz
Nun gilt es, zumindest noch Endrang vier zu erreichen - in diesem Fall würde sich Rapid das Europacup-Play-off der Bundesliga, möglicherweise gegen die Wiener Austria, ersparen und in der zweiten Runde der Europa-League-Qualifikation einsteigen. Der vierte Platz ist laut Klauß ein "lohendes Ziel. Es wird schwer, doch wir haben es in der eigenen Hand."
Für den Ex-Nürnberg-Coach geht Salzburg als Favorit in die Partie. "Aber das kann für uns auch eine Chance sein." Klauß kündigte einen "Fight" an. "Wir werden es ihnen extrem schwer machen, viel Herz und Leidenschaft auf den Platz bringen und versuchen, dem Gegner mit den Waffen, die wir zur Verfügung haben, wehzutun." Ein Erfolgserlebnis gegen den Serienchampion, wäre "als Stimmungsbarometer wichtig, und um zu zeigen, dass wir die Herausforderung annehmen", so Klauß.
Salzburg in Wien wieder mit Strahinja Pavlovic
Salzburgs wieder einsatzberechtigter Innenverteidiger Strahinja Pavlovic ist auf einen harten Kampf eingestellt. "Die DuelIe mit Rapid sind meist intensiv und emotional. Umso wichtiger ist es deshalb, dass wir uns in erster Linie auf uns und unsere Leistung konzentrieren. Dabei wollen wir möglichst viel Druck machen, unser intensivstes Spiel auf den Rasen bringen und ihnen wenig Zeit zum Durchatmen lassen", sagte der Serbe.
(Quelle: apa)