Wenn die Bullen müssen, liefern sie ab: Beim LASK gewann der Abo-Meister am Sonntag stark dezimiert mit 1:0 (0:0) und hielt Verfolger Sturm Graz weiter auf Abstand. Kommende Woche könnte bereits die Vorentscheidung fallen, wenn die Steirer in der Mozartstadt ihre Zelte aufschlagen. Mit einem Sieg wäre dann der zehnte Titel am Stück fix.
Didi Kühbauer macht Tormann-Duell Strich durch Rechnung
Für die erste große Überraschung der Partie sorgten nicht die Bullen, sondern LASK-Coach Didi Kühbauer. Denn der 52-Jährige schmiss Tormann Tobias Lawal in die Start-Elf und verwies Alexander Schlager ausgerechnet gegen die Bullen auf die Bank. Kühbauer hielt über Beweggründe der Entscheidung, die durchaus Fragen aufwarf, dicht. "Lawal hat gespielt, weil ich ihn aufgestellt habe, danke!", wurde der Linz-Coach gewohnt deutlich.
Schlager als Köhn-Nachfolger gehandelt
Brisant ist diese Thematik deshalb, weil der gebürtige Salzburger Alexander Schlager bei einem möglichen Abgang von Philipp Köhn im Sommer als potenzieller Nachfolger in der Mozartstadt gehandelt wird und längst zu den besten Torhütern der Liga zählt. Ob Schlager in den kommenden Wochen zwischen Pfosten stehen wird, ließ Kühbauer ebenfalls, auf seine eigene Art, offen. "Wir haben vier Torhüter. Einen davon werde ich aufstellen."
Samson Baidoo ersetzt Strahinja Pavlovic
Weil Abwehr-Hühne Strahinja Pavlovic gesperrt fehlte, musste Bullen-Coach Matthias Jaissle zu den zahlreichen verletzungsbedingten Ausfällen auch die Defensive nochmals umstellen und schenkte Samson Baidoo das Vertrauen. Der 19-jährige Innenverteidiger stand bis zum Sonntag lediglich in vier Bundesliga-Minuten auf dem Platz und hatte speziell in der ersten Halbzeit gegen Ibrahim Mustapha und den auffälligen Florian Flecker zu kämpfen, konnte sich im zweiten Abschnitt dann aber sichtlich steigern.
Stangen-Krimi zwischen Salzburg und LASK
Nachdem Benjamin Sesko in der Anfangsphase davonzog und den Ball über LASK-Tormann Tobias Lawal zirkelte, scheiterte der Slowene doch noch an der rechten Stange. Auf der Gegenseite lenkte Philipp Köhn einen Michorl-Knaller mit der linken Hand an den Querbalken. Der Schweizer hielt mit starken Paraden das torlose Remis nach 45 Minuten fest.
Sesko lässt Bullen jubeln
Dass es Benjamin Sesko aber doch besser kann, zeigte der Slowene in der 64. Minute, als er im Sechzehner an den Ball kommt und lässig zum 1:0 für Salzburg einschob. Salzburgs Toptorschütze, der im Sommer zur RB Leipzig wechselt, sorgte somit für die so wichtige Führung auf der Gugl.
Salzburg hält Sturm Graz auf Abstand
Zwar zeigte auch Verfolger Sturm Graz gegen Austria Klagenfurt keine Schwächen und fegte die Kärntner mit einem 4:1-Sieg aus der Stadt, doch weil die Jaissle-Crew in Oberösterreich nichts mehr anbrennen ließ und den knappen Erfolg über die Zeit schleppte, blieb der Meister am Weg zum zehnten Titel am Stück in der Spur. Kommenden Sonntag folgt das entscheidende Top-Duell um den Titel gegen die Steirer. Mit einem Sieg bliebe der Teller abermals in der Mozartstadt stehen.
Auf die Frage, was denn gegen einen zehnten Titel der Salzburger spreche, fand Junior Adamu im Anschluss an die Partie in der Mixed Zone keine Antwort.
Jaissle adelt Bullen-Stürmer Sesko und Koita
Sonderlob gab es für Sekou Koita und Torschütze Benjamin Sesko. "Die beiden haben schon eine brutale Qualität. Das haben sie heute und in den letzten Wochen gezeigt", sagte Matthias Jaissle, vermied in der Folge aber ein Treuebekenntnis in puncto Vertragsverlängerung von Koita. "Sie wissen alle, bei welchem Verein ich Trainer bin und welche Philosophie der Verein verfolgt", verwies der 35-Jährige darauf, sich mit diesen Fragen an Sportdirektor Christoph Freund zu wenden.
Der Transfersommer dürfte somit, wie so oft in Salzburg, erneut mindestens so spannend werden, wie der heurige Meisterschafts-Kampf in der Bundesliga.
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(Quelle: salzburg24)