Red Bull Salzburg und das Luxusproblem Sturm: Was im bisherigen Saisonverlauf aufgrund zahlreicher Verletzungen kaum möglich schien, ist derzeit Realität. Die Bullen haben derzeit sechs Stürmer für nur zwei freie Plätze im Angriff. Auf der einst größten Bullen-Baustelle herrscht reges Gedränge.
Salzburger Parallelen zu Sturms letztem Titel
Trainer Gerhard Struber kann aus dem Vollen schöpfen und hat die Qual der Wahl. Da Afrikameister Karim Konaté, mit acht Treffern bester Torschütze des Tabellenführers, ebenso wie Sekou Koita und Dorgeles Nene für das nächste Duell zur Verfügung stehen, wird es im Sturm zu einem Tauziehen um einen Stammplatz kommen. Den wollen natürlich auch Petar Ratkov, Fernando und Roko Simic.
Trotz der Systemumstellung von 4-4-2 auf 3-4-2-1 ist in der Spitze nur Platz für drei Offensiv-Akteure. Das könnte Struber und seinem Trainerteam Kopfzerbrechen bereiten. Vor allem, wenn man einen Blick zurück auf die Torausbeute der Stürmer wirft. Doch dazu muss man in den Geschichtsbüchern weit zurückblättern. Zuletzt strahlte Roman Wallner vor 13 Jahren nach 18 Runden als treffsicherster Bullen-Kicker so wenig Torgefahr aus, wie heuer Konaté. Der Ex-ÖFB-Teamspieler erzielte damals acht Treffer. Spannend: In der Saison 2010/11 wurde Sturm Graz letztmals Meister und stellte mit Roland Linz (21) den Torschützenkönig.
Bullen vermissen eiskalten Angreifer
Besonders heuer präsentieren sich die Steirer als schärfster Konkurrent der Bullen und Titelanwärter. Einen echten Torjäger haben aber auch sie nicht in ihren Reihen. Szymon Wlodarczyk erzielte fünf der 29 Saisontore. Auch wenn Salzburg der eiskalte Vollstrecker fehlt, weisen die Bullen mit 35:11 die beste Torstatistik auf. In den letzten Jahren sorgten mit Benjamin Sesko und Karim Adeyemi zwei aktuelle Stürmer der deutschen Bundesliga für Salzburger Tore am Fließband.
Die fehlende Kaltschnäuzigkeit zeigte sich beim 1:1-Remis in der Liga gegen Sturm. "Wir müssen die Torchancen machen und uns selber an der Nase packen. Es liegt an uns, es zu verbessern. Spannend bleibt es, aber das Ziel ist, dass wir am Ende Meister werden", betonte Neuzugang Flavius Daniliuc nach seinem Debüt.
Für den Tabellenführer geht es am Samstag gegen Blau-Weiß Linz. Im Duell mit den Stahlstädtern sinnen die Mozartstädter auf Revanche. Die bittere 0:1-Heimniederlage gegen den Aufsteiger Ende September ist in den Köpfen des Liga-Krösus noch präsent. Mit einem überzeugenden Auftritt könnte die Struber-Elf diese Schmach ein stückweit vergessen machen.
(Quelle: salzburg24)