Die Bullen haben einen neuen Super-Sturm. Die Abgänge von Karim Adeyemi, Brenden Aaronson und Co. fing der Serienmeister erstmals gut ab.
11.156 Zuschauer sahen zunächst aber einen Start auf schiefer Ebene. Red Bull Salzburg war in den ersten sieben Minuten völlig von der Rolle. Mit vielen Fehlpässen und Abstimmungsproblemen in der Defensive machten sich die Bullen selbst das Leben schwer.
Austria Wien startet furios, aber erfolglos
Die erste Top-Chance fanden die Gäste nach nur 25 Sekunden vor: Muharem Huskovic kann einen katastrophalen Fehlpass von Nicolas Capaldo nicht nutzen – der Austrianer trifft die Kugel nicht richtig. Richtig brenzlig wurde es im Wiener Strafraum erst, als Neuzugang Fernando (6.) seinen Turbo zündete, jedoch im Eins-gegen-Eins-Duell an dem von Bayern München gekommenen Tormann Christian Früchtl hängenblieb.
Nach Spielschluss hatte Noah Okafor eine gute Nachricht für alle Bullen-Fans. Der Torschütze zum 3:0-Siegestreffer schloss einen Abgang im Sommer definitiv aus (siehe SALZBURG42-Video unten). Und er kündigte an: "Ihr könnt ein Feuerwerk von uns erwarten."
In doppelter Funktion: Wöber löst Ulmer ab
Angeführt von Maximilian Wöber – wie im ÖFB-Cup auch in der Liga neuer Bullen-Kapitän, schüttelte sich der Titelverteidiger kurz. Ohne Andreas Ulmer, der mit der Bank vorlieb nehmen musste und seinen Platz in der Linksverteidigung vorerst an Wöber abgab, dauerte es fast eine Viertelstunde, bis die Salzburger zur Normalform fanden.
Folgt Wachablöse des Kapitäns?
"Wenn sie die Chancen machen, dann kann die Partie anders laufen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftakt. Man muss erwähnen, dass die Austria eine Top-Mannschaft ist", sagte Matthias Jaissle. Die Rotation auf der linken Außenbahn kommentierte der Coach so: "Max hat das sehr gut gemacht. Bei mir gilt das Leistungsprinzip." Klingt fast wie eine bevorstehende Wachablöse.
Wenige Zentimeter trennen Sesko vom 1:0
In Minute 14 blieb den Salzburg-Anhängern erstmals der Jubelschrei im Hals stecken. Benjamin Sesko pflückt einen hohen Ball von Bernardo, der neu in die Startformation rückte, runter und setzte diesen an die rechte Stange. Von dort hüpfte die Kugel an die Linie, wo Marvin Martins mit der Ferse eine bravouröse Rettungstat zeigte. Nach Überprüfung vom Video Assistant Referee blieb es beim 0:0.
"Wir können viel mitnehmen. Salzburg hat uns besonders in der Defensive gezeigt, wo wir ansetzen müssen und wo unsere Probleme liegen. So wissen wir, was wir besser machen müssen. Speziell wegen der starken zweiten Halbzeit hat Salzburg hier heute verdient gewonnen", sagte Austria-Wien-Trainer Manfred Schmid gegenüber S24.
Salzburgs neue Stürmer-Hoffnung trifft
Austria Wien strahlte immer wieder Gefahr aus und stellte die Bullen vor großen Schwierigkeiten. Manfred Fischers (31.) Schuss fiel zu harmlos aus – Salzburgs Nummer eins, Philipp Köhn war zur Stelle. Die größte Chance vergab Sesko (32.), als der Slowene rechts am Tor vorbeischoss.

Nur sechs Minuten später machte es Salzburgs neue Stürmer-Hoffnung besser. Noah Okafor „flankte“ von rechts rein, Fernandos Kopfball verunglückte und Sesko (38.) bewies seinen Torriecher und stellte auf 1:0. Mit diesem Zwischenstand und einer Schuss-Statistik von 6:8 für die Wiener ging es in die Pause.
Was Sesko zu der Partie sagt, könnt ihr euch im unteren Video ansehen.
Traumtor, Salto und Jubel – Traum-Einstand für Fernando
In Hälfte zwei schalteten die Bullen einen Gang höher. Fernando (56.), der beste Spieler am Platz, zirkelte eine Okafor-Vorarbeit ins rechte Kreuzeck. Sein Traumtor zelebrierte der Brasilianer mit einem Flick-Flack – die Fans tobten. Die Vorentscheidung fiel in Minute 61, als der eingewechselte Billy Koumetio Sesko in die Füße spielte und dieser – nach einer vergebenen Chance – uneigennützig Okafor bediente – 3:0.

Neues Sturm-Trio trifft
Somit hat Salzburg seinen neuen Super-Sturm gefunden. Der Abgang von Karim Adeyemi war in der Bullen-Arena kaum mehr ein Thema. Mit Sesko, Fernando und Okafor traf der gesamte neue Angriff gegen die Wiener Austria.
In der Schlussphase durften dann auch noch Sekou Koita, Junior Adamu und Maurits Kjaergaard Spielpraxis im Angriff sammeln.
"Wir haben einen verdienten Sieg eingefahren. Es war in Summe ein richtig guter Auftritt. Wir haben ein bisschen gebraucht, um reinzukommen. Wir hatten viele Torchancen, vor allem in der zweiten Halbzeit, da hätte es deutlicher werden können. Aber die Austria ist eine gute Mannschaft. In der Anfangsphase haben wir auch Glück gehabt, das wissen wir. Wir waren in der glücklichen Lage, dass der Gegner die Chancen nicht genutzt hat. Insgesamt sind wir auf einem guten Weg", erklärte Jaissle abschließend.
Jetzt kommt Liverpool
Am Mittwoch wartet mit dem FC Liverpool der nächste Testspiel-Kracher auf die Bullen. Der Premier-League-Klub gastiert um 20 Uhr in der Red-Bull-Arena. Wir berichten wieder wie gewohnt im LIVETICKER.
Die Aufstellungen
Salzburg: Köhn - Van der Brempt, Solet, Bernardo, Wöber (85. Ulmer) - Seiwald - Sucic (81. Diambou), Fernando (69. Kjaergaard), Capaldo - Okafor (69. Koita), Sesko (69. Adamu)
Austria Wien: Früchtl - Ranftl, Handl (46. Koumetio), Galvao, Martins - Braunöder, Holland (86. Wustinger) - Gruber (74. Vucic), Fischer (74. Fitz), Keles (69. Tabakovic) - Huskovic
Tore: Sesko (38.), Fernando (56.), Okafor (61.)
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)