Bullen-Boss

Reiter: "Weder Fan-Zahl noch Sinn nachvollziehbar"

Red Bull Salzburgs kaufmännischer Geschäftsführer Stephan Reiter erklärt die finanziellen Einbußen durch Corona.
Veröffentlicht: 19. Oktober 2020 15:12 Uhr
Österreichs Fußball-Bundesliga hat nach der neuerlichen Verschärfung der Bundesregierung für Veranstaltungen kurzfristig eine Klubkonferenz einberufen und kritisiert die Zuschauer-Begrenzung. Auch die Salzburger sind von den neuen Maßnahmen nicht gerade begeistert und können weder die Zahl, noch den Sinn nachvollziehen.

Die Auswirkungen und Folgen der neuen Maßnahmen, die für die Liga eine Begrenzung auf 1.500 Besucher pro Spiel vorsehen, sollen am Mittwoch diskutiert werden. Das gab die Liga am Montag bekannt. Liga-Vorstand Christian Ebenbauer kritisierte das Operieren der Politik mit weiterhin absoluten Zahlen. Das sind die neuen ab Freitag geltenden Maßnahmen.

Ebenbauer kritisiert Zuschauer-Verschärfung

"Aufgrund der großen Bandbreite an infrastrukturellen Rahmenbedingungen und der Tatsache, dass es sich um Freiluftveranstaltungen handelt, wären aus Sicht der Bundesliga und ihrer Klubs eine Zuschauerzahl angepasst an die jeweilige Stadionkapazität die zielführende Lösung", sagte Ebenbauer.

Die bisher 64 Spiele mit Zuschauern in dieser Saison hätten zudem gezeigt, "dass Outdoor-Veranstaltungen mit Präventionskonzepten funktionieren und nach derzeitigem Wissensstand keine Ansteckungen auf den Besuch eines Bundesliga-Spiels zurückzuführen sind", betonte Ebenbauer.

Fan-Einschränkung für Salzburger "praxisfremd"

Laut den neuen Regeln dürfen am Mittwoch im Champions-League-Spiel zwischen Salzburg und Lok Moskau (im S24-LIVETICKER) 3.000 Fans in der Red-Bull-Arena mit dabei sein werden. "Einmal mehr wurde auf die mögliche Stadionkapazität keine Rücksicht genommen. Wenn man das nämlich auf die Red-Bull-Arena umlegt, bedeuten die 1.500 Personen eine Fünf-prozentige Auslastung", erklärte Salzburgs Geschäftsführer Stephan Reiter auf SALZBURG24-Anfrage. Für die Bullen sei weder die Zahl noch der Sinn dahinter nachvollziehbar.

"Wir haben vor einiger Zeit mit der Corona-Ampel 10.000 Fans geplant, jetzt taucht aus heiterem Himmel die Zahl 1.500 auf – ohne Gastronomie und mit Mund-Nasen-Schutz im ganzen Stadion. Wir könnten in der Red Bull Arena und unter freiem Himmel nur jeden 20. Platz besetzen. Und dennoch müsste jeder dabei einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Ob das zumutbar ist, müssen wir noch beraten, aber in jedem Fall ist es sehr praxisfremd", fügte Reiter an.

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Das nächste Heimspiel in Wals-Siezenheim findet nach dem Bundesliga-Match bei Austria Wien und CL-Kracher bei Atletico Madrid am 31. Oktober gegen Wattens statt.

Marsch fordert "Konzentration und Geduld"

Trainer Jesse Marsch freut sich auf die Königsklasse, weiß aber auch: "Ich denke, dass diese Gruppe noch schwieriger ist als die im letzten Jahr. Natürlich freut man sich, wenn wir wieder den Titelverteidiger als Gegner haben. Sportlich stellt das allerdings die größte Herausforderung dar, die man haben kann. Aber wer uns kennt, weiß, dass wir von unseren Stärken überzeugt sind und versuchen werden, auch auf diesem Niveau unsere Art von Fußball durchzuziehen. Sie (Lok Moskau, Anm. d. Red.) haben nicht die ganz großen Namen dabei, verfügen aber über ein sehr gutes Team mit etlichen sehr erfahrenen Fußballern. Wir werden sehr viel Konzentration und Geduld aufbringen müssen.“

Junuzovic weist auf fehlende Fan-Unterstützung hin

Für Mittelfeld-Regisseur Zlatko Junuzovic, der als Minimalziel Rang drei und das internationale Geschäft ausgibt, ist klar: "Die Spiele in der kommenden Champions-League-Gruppenphase sind mit denen der vergangenen Saison sicher nicht zu vergleichen. Damals konnten wir allein aus den vielen Zuschauern, aus der tollen Stimmung bei uns im Stadion viel Kraft und Energie schöpfen. Heuer haben wir höchstens 3.000 Fans hinter uns."

Moskau in Russland auf Rang vier

Lok Moskau war schon in den letzten beiden Jahren in der Gruppenphase der Champions League mit dabei und hatte im vergangenen Jahr bereits Atletico Madrid als Gruppengegner. In der russischen Meisterschaft liegt das Team des serbischen Trainers Marko Nikolic nach elf Spielen mit 21 Punkten auf Rang vier der Tabelle, drei Punkte hinter Tabellenführer Zenit St. Petersburg. Am vergangenen Wochenende gab es im Heimspiel gegen Ufa ein 1:0 (Tor: Krychowiak).

(Quelle: apa)

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