Der Abgang von Christoph Freund hat freilich riesige Fußstapfen bei Red Bull Salzburg hinterlassen. Mit Bernhard Seonbuchner hat der österreichische Serienmeister einen internen Nachfolger gefunden und sich gegen eine externe Lösung entschieden.
Der neue Sportdirektor über:
Bernhard Seonbuchner stellt viele Fragen
Doch wer ist Seonbuchner und wie interpretiert er die Rolle des Sportdirektors? In 13 Jahren bei Red Bull Salzburg hat er viele verschiedene Kernbereiche kennengelernt. Als Nachwuchstrainer und Akademieleiter war er hautnah am Geschehen und wurde mit der sogenannten Red Bull-DNA "infiziert".
Die Philosophie des Klubs soll mit seinen Vorstellungen von Fußball zu 100 Prozent übereinstimmen, betont der Deutsche bei einem Medientermin in der Mannschaftskabine der Bullen. Der 40-Jährige habe in den letzten Wochen vor seinem Amtsantritt viele Fragen gestellt, bestätigte auch Geschäftsführer Stephan Reiter. Das neue Duo will an die Arbeit von Freund und Co. anknüpfen und ähnliche Erfolge feiern.
"In Sachen Nachhaltigkeit wollen wir den Verein von innen heraus weiterentwickeln. Wir sind gut beraten, auf das aufzubauen, was wir bereits haben", sagt Seonbuchner. Ein Paradigmenwechsel ist daher nicht zu erwarten. Vielmehr will der gebürtige Bayer mit Wohnsitz in Salzburg die Philosophie des Klubs weiterführen.
Salzburgs Neo-Sportchef und die Beziehung zu Pferden
Und wie tickt er? "Ich würde mich als bodenständig, demütig, fleißig, ehrlich und verlässlich beschreiben. Außerhalb des Berufs bin ich sehr umgänglich, kommunikativ und ein Menschenfreund." Wenn dem 40-Jährigen, der vereinsintern als "Workaholic" bekannt ist, etwas Freizeit bleibt, verbringt der Familienvater diese mit seinen Liebsten: "Mit meiner Frau und meiner fünfjährigen Tochter kann ich sehr gut vom Fußball abschalten. Wir sind viel mit den Pferden unterwegs."
Was imponiert den neuen Salzburger Sportchef am meisten? "Viele Jungs sind schon seit einigen Jahren bei uns im Klub. Wenn man zum Beispiel Dijon Kameri, der seit der U7 oder Luka Sucic, der seit der U13 hier spielt, hernimmt: Es ist sehr spannend, diesen Weg von der Akademie aus begleiten zu dürfen und sie dann auf der großen Bühne zu sehen. Die Champions League ist im Vereinsfußball die größte Bühne, um sich auf höchstem Niveau zu messen und direktes Feedback zu bekommen."
Heuer dürfen die Bullen bereits zum fünften Mal in Serie im Konzert der Großen mitmischen.
Auf Bullen warten zwei Kracher
Red Bull Salzburg stehen nach der Länderspielpause höchst spannende Tage ins Haus. Nächsten Mittwoch starten die Bullen bei Benfica Lissabon (im S24-LIVETICKER aus Portugal) in die Champions-League-Saison. Bereits am Samstag geht bei Vizemeister Sturm Graz die Generalprobe zugleich als echter Härtetest durch. Seonbuchner begrüßt die erstarkte nationale Konkurrenz. "Das schärft unsere Sinne", sagt der Sportdirektor.
Es geht also Schlag auf Schlag. Da bleibt Bernhard Seonbuchner nicht allzu viel Zeit für die Pferde.
(Quelle: salzburg24)