Seit mehr als sechs Jahren streift sich Thomas Goiginger das Trikot des LASK in der Bundesliga über. Einst schaffte der heute 30-Jährige über Köstendorf, Eugendorf, Vöcklabruck und Grödig den Sprung nach Linz, wo er nach einer Saison bei BW Linz beim LASK andockte. In 197 Einsätzen für die Stahlstädter netzte der Offensivspieler 36 Mal ein und legte 38 Tore vor. Einmal wurde Goiginger bislang ins Nationalteam berufen.
Thomas Goiginger im SALZBURG24-Interview
Am Mittwoch sprach der LASK-Angreifer mit S24 über...
- Die Sommerpause
- Seine Ziele mit dem LASK
- Angebote aus dem Ausland
- Den Kühbauer-Rausschmiss
- Den Bullen-Wechsel von Alexander Schlager
- Das Kindercamp in Köstendorf
SALZBURG24: Thomas, wie hast du die Sommerpause verbracht?
THOMAS GOIGINGER: "Die Sommerpause ist nahezu schon wieder rum und wir stecken so kurz vor dem Cup-Auftakt in Röthis und dem Start in die Meisterschaft bereits voll in der Vorbereitung. Ich habe versucht, meine Heimprogramme bestmöglich durchzuziehen. Auch für das Camp hier in Köstendorf (Flachgau) habe ich mich so gut es geht vorbereitet. Wenn man sich auch für andere Dinge engagiert, war der Urlaub eh zu kurz."
Am Wochenende steht im Cup der Pflichtspielauftakt auf dem Programm. Was erwartest du dir?
Cup ist nie wirklich einfach. Wir müssen schauen, dass wir eine gute Leistung auf den Platz bringen und die Dinge, die wir im Training einstudiert haben, gut umsetzen.
Die Vorbereitung war ja bekanntermaßen mit einem neuen Cheftrainer. Wie überraschend kam für dich das Kühbauer-Aus und wie ist dein Eindruck von Neo-Coach Thomas Sageder?
Das war durchaus überraschend, aber man muss die Situation so annehmen. Als Team haben wir das sehr gut gemacht. Mit einem neuen Trainer steckt da natürlich auch eine andere Spielidee dahinter und das dauert dann einfach ein paar Tage und geht nicht von heute auf morgen. Das Team zieht da sehr gut mit und man sieht, dass gewisse Dinge bereits gut umgesetzt werden.
Wie siehst du den LASK in der kommenden Saison? Drittstärkste Kraft hinter Salzburg und Sturm, oder sogar noch vor den Grazern?
Das ist immer eine sehr schwere Frage, die man kaum beantworten kann. Fakt ist, von den Vorbereitungsergebnissen kann man sich kaum etwas kaufen. Unser Ziel ist es zunächst, dass wir im Cup weiterkommen und dann bereiten wir uns auf den Saisonauftakt gegen Rapid Wien vor. In der Meisterschaft wollen wir natürlich auch eine große Rolle spielen.
Auftakt gegen Rapid an einem Freitagabend unter Flutlicht. Ein echter Schlager, oder?
Ja klar. Erste Runde in der Bundesliga gegen Rapid und das vor wahrscheinlich ausverkauftem Haus. Es gibt nicht viel, was geiler ist.
Apropos Schlager: Dein Freund Alexander Schlager wechselte im Sommer aus Linz in eure Heimat nach Salzburg. Wie war das für dich und was wünschst du Alex bei den Bullen?
Wir sind wirklich gute Freunde und deshalb wünsche ich ihm alles Gute. Wenn es mir persönlich auch sehr weh getan hat, dass er nicht mehr bei uns im Tor steht, freue ich mich für ihn. Ich weiß, wie stark er ist und welche Qualitäten er besitzt, deshalb bin ich sicher, dass er in Salzburg sehr erfolgreich sein wird.
Du gehst in deine siebte Saison beim LASK. Was gefällt dir so gut in Linz?
Wir haben immer sehr erfolgreich gespielt und das ist für einen Fußballer immer entscheidend. Dazu haben wir brutale Fans und der Verein hat sich immer sehr gut weiterentwickelt. Somit hat es für mich immer gut gepasst.
Du hattest auch internationale Angebote und bist dennoch in Linz geblieben. Hätte dich das Ausland nicht auch mal gereizt?
Ob ich Angebote aus dem Ausland hatte, das weiß ich nicht und außerdem ist die Vergangenheit unwichtig. Für mich zählt das Hier und Jetzt. Ich will mit dem LASK eine erfolgreiche Saison spielen und was in Zukunft passiert oder in der Vergangenheit nicht passiert ist, das interessiert mich nicht. Ich will mich als Fußballer und Mensch weiterentwickeln. Wir sind im Cup, der Meisterschaft und international vertreten und somit kann mir der LASK alles bieten.
Das würde bedeuten, du bist entspannt, was deine persönlichen Ziele betrifft und schaust einmal, was passiert?
Ja. Vor allem habe ich gelernt, dass persönliche Ziele durch Verletzungen oft nicht mehr so leicht erreichbar sind. Irgendwann hat man dann auch ein gewisses Alter. Deshalb ist es wichtig, dass man sich eher kleinere Ziele steckt und diese dann noch besser umsetzt.
Du hast das Camp angesprochen, wo rund 80 Kinder für volle Auslastung sorgen. Was motiviert dich dazu, dieses Fußball-Camp schon zum zweiten Mal zu halten?
Das ist einfach: Es ist so, dass man den Weg, den man selbst gehen durfte, auch den Kindern weitergeben möchte. Ich möchte den Kids außerdem auch eine Plattform bieten, wo man sich sportlich betätigen kann und man auch die Freude am Kicken zurückgeben kann. Denn es ist durchaus so, dass es seit der Covid-Pandemie schwieriger war, Kinder zum Sport zu bringen.
Wie kommst du darauf, dass die Pandemie den Zulauf zum Fußball verändert hat?
Man hört immer wieder, dass die Kinder zunehmend mehr am Fernseher oder am Computer sitzen und deshalb ist es ein großes persönliches Ziel, dass die Kinder Spaß am Fußball haben und eine echte Ablenkung bekommen. Vielleicht können wir ja wichtige Tipps weitergeben und wenn wir in die Augen der Kinder hier schauen, dann braucht man ohnehin nicht mehr, dass es perfekt ist.
Siehst du hier bei diesem Camp auf Parallelen zu deinen ersten Schritten in Fußballschuhen?
Ja, total. Man sieht, mit wie viel Spaß die Kinder das hier machen und das ist das Wichtigste. Egal was man macht, man muss Spaß daran haben und hier sehe ich die Parallele zu mir. Das ist einfach eine Herzensangelegenheit für mich.
Musstest du bei den Trainingseinheiten auch schon durchgreifen oder mal etwas lauter werden?
Wenn man fünf Tage die Woche fast durchgehend am Platz ist, muss man natürlich auch mal ein Alternativ-Programm anbieten, um die Kids bei Laune zu halten. Auch die hohen Temperaturen sorgen ab und an für einen kleinen Durchhänger. Wir haben das aber gut im Griff.
Dein Verein, der LASK, unterstützt dich dabei?
Ich habe es den Verantwortlichen und dem Trainerteam mitgeteilt und da ich weder eine Einheit im Training noch ein Spiel verpasse, hatten sie auch nichts dagegen. Natürlich ist es aber so, dass der LASK mein Beruf und meine Aufgabe ist, worauf ich natürlich auch mein Hauptaugenmerk lege. Es lässt sich aber recht gut kombinieren.
Vielen Dank für das Gespräch.
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(Quelle: salzburg24)