Einige – vor allem krisengeschüttelte – Vereine nutzen die Länderspielpause, um der Mannschaft durch einen Trainerwechsel neue Impulse zu geben. Der SCR Altach suchte in der spielfreien Zeit einen Nachfolger für den entlassenen Joachim Standfest und wurde in Salzburg fündig.
Altach schnappt sich Fabio Ingolitsch
Wie SALZBURG24 bereits gestern berichtete, erhält Fabio Ingolitsch beim Vorarlberger Bundesligisten den Zuschlag. Der 32-Jährige war Wunschkandidat Nummer eins und erhielt von seinem Ex-Klub Zürich die Freigabe, nachdem Altach eine Ablösesumme in die Schweiz überwiesen hatte. Sein erstes Training leitet er am Dienstag und soll den Ländle-Klub vor dem Abstieg bewahren.
Die Chance, in jungen Jahren einen Bundesligaverein trainieren zu dürfen, nehme er demütig an, erklärte Ingolitsch bei seiner Vorstellungspressekonferenz. "Der Wert Demut muss in uns allen verankert sein, in der Mannschaft und im Verein. Wir wissen, welcher Club wir sind und woher wir kommen", sagte Ingolitsch. "Gleichzeitig steckt in Demut auch Mut drinnen. Wir dürfen uns nicht kleiner machen als wir sind", schwebt ihm künftig "mehr Agieren als Reagieren" am Platz vor.
Die RB-DNA, die Ingolitsch in sich trage, strich Kirchler ebenso positiv hervor. "Darauf werden wir unsere Mannschaft drillen", kündigte Kirchler an. "Wir wollen unseren Fußball moderner, mutiger und attraktiver sehen." Der Neo-Coach outete sich zudem als großer Fan des früheren Salzburg-und nunmehrigen Leipzig-Trainers Marco Rose.
Die Trainerkarriere von Fabio Ingolitsch nahm im Sommer nach einem Jahr Pause und der Trennung vom FC Liefering wieder Fahrt auf: Der 32-jährige Salzburger machte den nächsten Karriereschritt und wurde neuer U21-Trainer des Schweizer Traditionsklubs FC Zürich.
Ingolitsch trainiert jüngeren Trainer
Der junge Familienvater hat sich für einen Wohnsitz in Vorarlberg entschieden und muss wegen seines neuen Engagements bei den Altachern mit seiner Familie nicht den Wohnort wechseln. Beim Tabellenvorletzten der österreichischen Zwölferliga trainert er seinen jüngeren Bruder Sandro Ingolitsch (27). Der um fünf Jahre jüngere Rechtsverteidiger gehört zum Stammpersonal. "Ich habe ihn gefragt, ob es denn überhaupt für ihn in Ordnung wäre. Er war als Erster hier. Wenn er etwas dagegen gehabt hätte, wäre es für mich kein Thema gewesen. Aber er hat sich gefreut", berichtete Fabio über die spezielle Konstellation. "Sandro ist ein Vollblutprofi, ist extrem seriös, ich bin mir sicher, dass wir das gut splitten können."
Ebenso brisant: Ingolitsch gibt beim Gastspiel gegen Red Bull Salzburg auf seinen kriselnden Ex-Klub sein Bundesliga-Debüt. Noch nie hat er einen Erstligisten als Cheftrainer betreut.
Bis zu welchem Datum der Kontrakt von Ingolitsch läuft, gab der Verein ebenso wie die Ablöse nicht bekannt. "Wir freuen uns, Fabio Ingolitsch als neuen Trainer begrüßen zu dürfen. Wir sind überzeugt, dass er mit seiner Herangehensweise frischen Wind ins Team bringt und gemeinsam mit den Spielern Erfolge erzielen wird. Die Erfahrung, die er bereits mitbringt und seine fundierte Ausbildung machen ihn zu einer idealen Besetzung, um unsere sportlichen Ziele voranzutreiben", betonte Altach-Sportdirektor Roland Kirchler.
Auch Sturm Graz am Salzburger interessiert
Der gebürtige Bischofshofener (Pongau) war sieben Jahre lang unter anderem U18-Trainer der Red Bull Fußball-Akademie, Coach des Youth League-Teams und Trainer des FC Liefering. Wie S24 erfahren hat, war Ingolitsch auch bei Österreichs Meister Sturm Graz hoch im Kurs. Im Falle eines Abgangs von Christian Ilzer hatte der Salzburg-Bezwinger die Fühler in Richtung des Pongauers ausgestreckt. Doch das ist Zukunftsmusik.
(Quelle: salzburg24)