Er konnte sich ein Lächeln und einen Jubel-Schrei einfach nicht verkneifen. Die Szenen auf dem Weg in die Kabine zeigten, wie groß die Freude über den Einzug in die Playoffs der Champions League war. Vor allem Cheftrainer Pep Lijnders war von der Leistung seiner Mannschaft beim 3:3-Remis in Enschede mehr als angetan.
Pep Lijnders schwärmt von "unglaublicher ersten Halbzeit"
Zwei schnelle und vor allem sehenswerte Tore durch Twente-Schreck Maurits Kjaergaard und Flügelflitzer Nene Dorgeles brachten die Salzburger früh mit 2:0 in Führung. Danach hatten die Bullen die Gastgeber stets im Griff und zwangen sie mit dem typischen Bullen-Pressing, das seit der Übernahme von Pep Lijnders an der Salzach wieder Einzug gehalten hat, immer wieder zu Fehlern. "Wir haben eine unglaubliche erste Halbzeit gespielt. Die Tore waren Wahnsinn. Das war richtig guter Fußball. Wie wir hier ins Spiel gekommen sind, wie wir die freien Spieler gefunden haben, wie unser Gegenpressing funktioniert hat, wie wir mit ihren langen Bällen umgegangen sind, das war exzellent", schwärmte Pep von seiner mit einem Durchschnittsalter von 22,5 Jahren blutjungen Mannschaft.
Die Leistung von Doppeltorschütze Maurits Kjaergaard, Nene Dorgeles, Startelf-Debütant Moussa Yeo und dem auf Wolke sieben schwebenden Kamil Piatkowski dürfte dem 41-Jährigen besonders gefallen haben. Der Pole, der derzeit den verletzten Hendry Blank ersetzt und bei Twente keinen einzigen Zweikampf verlor, hielt nicht nur hinten den Laden dicht, sondern erwies sich auch als mentaler Antreiber. Am Sonntagabend machte der 24-Jährige die Verlobung mit seiner Julia auf Instagram öffentlich und scheint, wie schon am Samstag beim Heim-5:1 der Bullen gegen Blau-Weiß Linz zu sehen, in absoluter Topform zu sein.
Red Bull Salzburg kassiert zwei Gegentore nach Eckbällen
Einziger Wermutstropfen? Zwei der drei Gegentore kassierte der österreichische Vizemeister nach Eckbällen. Erst setzte sich Mees Hilgers beim 2:1 im Luftduell gegen Lucas Gourna-Douath durch, dann stimmte beim zwischenzeitlichen 2:3 durch Van Hoorenbeeck die Zuordnung im Sechzehner nicht. Aber auch vor Twente zog Lijnders den Hut. "Kompliment an den Gegner, der zurückgekommen ist", lobte er die Moral seiner Landsleute, die von 30.000 Fans angepeitscht wurden. "Es ist wirklich nicht einfach, hier zu spielen. Du willst nicht, dass das Stadion aufwacht und hinter der Mannschaft steht."
Nach Twente wartet Dynamo Kiew
Am Ende schaukelte es die junge Salzburger Mannschaft aber doch über die Zielgeraden. Und das trotz der von Pep erwähnten Müdigkeit in der Schlussphase. "Nur eine Mannschaft mit diesem Spirit kann so ein Ergebnis erzielen", so Lijnders abschließend. Seit Dienstagabend wissen die Bullen auch, wie es weitergeht. Im Champions-League-Playoff treffen die Salzburger auf den ukrainischen Spitzenklub Dynamo Kiew. Um dafür bestens vorbereitet zu sein, ließen die Bullen gar das Bundesliga-Heimspiel gegen Hartberg verschieben.
(Quelle: salzburg24)