Im Sommer berichteten die Salzburger Nachrichten (SN) bereits von Jürgen Klopps künftigem Job als "Head of Global Soccer" bei Red Bull, was damals jedoch umgehend dementiert wurde. Sein Star-Berater Marc Kosicke sprach etwa von "totalem Quatsch". Nun ist es aber soweit, 16 Jahre, nachdem erstmals Gerüchte über ein Klopp-Engagement in Salzburg die Runde gemacht hatten. Im Jahr 2008 sollte er die Trainer-Nachfolge von Giovanni Trapattoni antreten, doch daraus wurde bekanntlich nichts. Red Bull hat den Mega-Deal Mittwochfrüh nach übereinstimmenden Meldungen bestätigt.
Dass der Coup ausgerechnet jetzt unter Dach und Fach ist, könnte als perfektes Timing bezeichnet werden. Denn Red Bull Salzburg befindet sich in einer Krise. Die mediale Ablenkung tut dem österreichischen Vizemeister sicherlich gut. Beim aktuell kriselnden österreichischen Ex-Champion ist mit Pep Lijnders ein früherer Klopp-Assistent und Vertrauter als Cheftrainer engagiert. Mit Stefan Bajcetic und Bobby Clark haben auch zwei ehemalige Weggefährten den Weg in die Mozartstadt gefunden. Ob Klopp damals schon seine Finger im Spiel hatte?
Medienberichten zufolge soll Red Bull-Gründer Dietrich Mateschitz noch vor seinem Ableben im Oktober 2022 den Deal eingefädelt haben.
Jürgen Klopps Fokus auf junge Talente bei Red Bull
Jürgen Klopp verabschiedete sich im Mai nach neun Jahren beim FC Liverpool und ging als Trainer-Legende – genauso wie zuvor in Mainz und Dortmund. Der 57-Jährige zu seiner neuen Aufgabe: "Nach fast 25 Jahren an der Seitenlinie könnte ich nicht aufgeregter sein, an einem Projekt wie diesem beteiligt zu sein. Die Rolle mag sich geändert haben, aber meine Leidenschaft für Fußball und die Menschen, die das Spiel ausmachen, hat nicht nachgelassen. Durch meinen Beitritt zu Red Bull auf globaler Ebene möchte ich das unglaubliche Fußballtalent, das uns zur Verfügung steht, entwickeln, verbessern und unterstützen." Ab 1. Jänner 2025 zieht er also die Fäden für das internationale Fußball-Netzwerk von Red Bull.
Red Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff dazu: "Wir sind sehr stolz auf diese herausragende und sicherlich stärkste Verpflichtung in der Geschichte des Fußballs bei Red Bull. Jürgen Klopp ist eine der größten und einflussreichsten Persönlichkeiten im Weltfußball, mit außergewöhnlichen Fähigkeiten und Charisma. In seiner Rolle als Head of Soccer wird er für unser Engagement im internationalen Fußball und dessen Weiterentwicklung ein entscheidender Faktor sein."
Häme und Spott für Klopp im Netz
In Internetforen und den sozialen Medien bekam Klopp wegen seines neuen Tätigkeitsfeldes aber auch Häme und Spott ab. Gerade in Deutschland gibt es zahlreiche Traditionalisten, für die Red Bull im Fußball ein rotes Tuch ist. Regelmäßig sind in den Stadien Protestbanner zu lesen. Der Kritikpunkt: Der Konzern kaufe sich mit seinen Millionen den Erfolg, der Fußball diene allein zur Werbung für einen Energydrink. Auch die potenziell wettbewerbsverzerrende Verkettung mehrerer Clubs ist ein häufig geäußerter Kritikpunkt.
Sechs RB-Klubs unter Klopps Fittichen
Klopp übernimmt die Verantwortung für sechs RB-Klubs. Mit Salzburg (Österreich), Leipzig (Deutschland), New York (USA), Leeds (Großbritannien), Bragantino (Brasilien) und Omiya Ardija (Japan) hat er alle Hände voll zu tun. Welche Rolle Mario Gomez, derzeit Global Sports Director aller Red Bull- Fußballklubs, einnehmen wird, ist noch unklar.
Wer ist Jürgen Klopp?
(Quelle: salzburg24)