Die zwei Aufstiegsfavoriten sind mit Auswärtssiegen in die neue Saison der 2. Fußball-Liga gestartet. Die Vienna feierte am Freitag einen 2:0-(2:0)-Sieg gegen den SV Stripfing, die Admira siegte beim Kapfenberger SV ebenfalls 2:0 (0:0). Erster Tabellenführer ist Austria Lustenau nach einem 4:0-(3:0)-Erfolg beim FC Liefering. Absteiger Austria Klagenfurt gewann bei Aufsteiger Austria Salzburg 2:1 (1:0).
Zehn Jahre lang war es nur ein Traum, jetzt ist er Realität: Austria Salzburg hat die Rückkehr in den Profi-Fußball geschafft – und das violette Herz schlägt wieder höher. Nach zwei Regionalliga-Meistertiteln durfte die Mannschaft am Freitagabend endlich Zweitliga-Luft schnuppern. 1.566 Zuschauer sorgten für eine Top-Kulisse, das Stadion platzte aus allen Nähten.
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Sogar Sport-Staatssekretärin Michaela Schmidt und Austria-Gönner Max Aicher, Namensgeber der Spielstätte, ließen sich das historische Comeback nicht entgehen. Schmidt erinnerte sich in der Halbzeitpause: „Die Austria ist mein Kindheitsverein. Ich war in Lehen, in Maxglan – sogar mein Bruder Oliver hat für die Austria gespielt.“
Doch bei aller Nostalgie – der Ligaalltag kennt keine Sentimentalitäten. Gegen Bundesliga-Absteiger Austria Klagenfurt wurde schnell klar: Der Kampf um den Klassenerhalt wird beinhart. Beide Teams präsentierten sich mit runderneuerten Kadern, bei den Kärntnern standen gleich elf Neuzugänge in der Startelf. Die zwei verbliebenen Bundesliga-Kicker Jaritz und Kitz mussten zunächst auf die Bank.
Klagenfurt eiskalt – Sorda gibt Antwort
Die Gäste starteten besser und gingen früh in Führung. Nach einem weiten Abschlag stiegen Gabriel Marusic und Fabian Windhager gleichzeitig zum Kopfballduell, Marusic fehlte dadurch hinten – und Klagenfurt nutzte die Lücke gnadenlos aus. Marco Gantschnig mit dem perfekten Pass auf Marc Andre Schmerböck (18.), der Simon Nesler-Täubl im Austria-Tor keine Abwehrchance ließ. Der neue Stammtormann hatte sich in der Vorbereitung gegen Meister-Goalie Manuel Kalman durchgesetzt.
Doch nicht nur Kalman musste draußen Platz nehmen: Auch etablierte Kräfte wie Alexander Schwaighofer, Moritz Eder, Denis Kahrimanovic und Matthias Theiner fanden sich zunächst auf der Bank wieder. Dafür durften gleich sechs Neuzugänge von Beginn an ran – darunter Luca Meisl, Dario Bijelic und Paul Lipczinski. "Es zählt das Leistungsprinzip. Freilich tat es mir leid, dass Stammspieler aus der letzten Saison draußen bleiben mussten, aber dafür gibt es Trainings, wo sie sich zeigen können", erklärte Trainer Christian Schaider gegenüber SALZBURG24.
Der Bayer ergänzte: "Natürlich war vor dem Spiel das Kribbeln und die Vorfreude groß. Man hat einfach gemerkt, dass sich alle auf das Spiel freuten. Während des Spiels ging es dann um die drei Punkte. Leider wurden wir dafür nicht belohnt."
Pellegrini klopft an, Kuttin pariert
Die Austria tat sich in der Anfangsphase schwer, Klagenfurt war präsenter, aggressiver, reifer. Erst nach einer halben Stunde kam der Aufsteiger besser ins Spiel. Tobias Pellegrini (35.) hatte den Ausgleich auf dem Fuß – doch Manuel Kuttin im Klagenfurter Tor parierte stark. Eine Glanztat, die das 0:1 zur Pause festhielt.
Die Austria blieb bemüht, doch nach vorne zu harmlos. Und dann das nächste Gegentor – symptomatisch für einen Aufsteiger: Nach einem eigenen Eckball lief das Team von Coach Christian Schaider in einen Konter, das Zentrum völlig entblößt – 0:2. Wieder zeigte sich: Die Rückwärtsbewegung ist noch nicht zweitligareif.
"Die zwei Gegentore haben wir zu einfach gekriegt und sie uns fast selber geschossen. Heute haben wir Lehrgeld bezahlt", resümierte Meisl (siehe S24-Video oben).
Sorda vom Punkt – Hoffnung keimt kurz auf
Doch die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Nur zwei Minuten später: Elfmeter für die Hausherren. Und wer sonst als Aufstiegsheld Marinko Sorda (56.) trat an – und verwandelte ins linke Eck. Jubel, Hoffnung, Aufbruchstimmung – alles war plötzlich wieder da.
Doch die violette Schlussoffensive fand kein Happy-End. Austria Salzburg fehlte in der Schlussphase die Durchschlagskraft. Schwaighofer, normalerweise auf dem Flügel unterwegs, musste vorne aushelfen, blieb auf der ungewohnten Position aber blass. Und Sordas Kopfball in der Nachspielzeit ging hauchdünn vorbei.
Kirchler kündigt Transfers an
Kein Wunder also, dass Neo-Sportdirektor Roland Kirchler zwei bis drei neue Offensivkräfte sucht. "Wir wurden erst in der zweiten Halbzeit mutig. Davor haben wir zu viele Bälle nach hinten gespielt. Wir arbeiten nun kontinuierlich daran, unsere Problemchen zu lösen. Die zwei Gegentore waren zu billig. Jetzt schauen wir, was am Transfermarkt noch möglich ist", betonte der Ex-Profi gegenüber S24. Die nächste Aufgabe wartet bereits kommenden Freitag im Duell mit der First Vienna.
Tore:
- 0:1: Schmerböck (18.)
- 0:2: Marinsek (54.)
- 1:2: Sorda (56.)
Aufstellungen
Austria Salzburg: Simon Nesler-Täubl - Luca Meisl, Sebastian Aigner, Gabriel Marusic - Paul Lipczinski, Rene Zia, Dario Bijelic, Denizcan Cosgun, Fabian Windhager - Marinko Sorda, Tobias Pellegrini
Austria Klagenfurt: Manuel Kuttin - Aiden Liu, Marco Gantschnig, Mario Matkovic, Elias Jandrisevits - Marcel Krnjic, Nik Marinsek, Sebastian Pschernig, Almir Oda - Marc Andre Schmerböck, Bartol Barisic
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Austria Lustenau nach 4:0 Tabellenführer
Ein optimaler Start in die Saison gelang der Lustenauer Austria beim Auswärtsmatch gegen Liefering. Der Schwede Jack Lahne erzielte nach 54 Sekunden das erste Tor dieser Saison und auch das 3:0 (31.). Dazwischen traf Haris Ismailcebioglu (11.). Mame Wade sorgte per Kopf nach einem Eckball für den Endstand (64.).
"Es ist relativ einfach auf den Punkt zu bringen: Wir waren in diesen 90 Minuten einfach nicht gut genug. Lustenau war in allen Bereichen des Spiels besser als wir, wir waren weit weg von unserem Niveau und von dem, was wir auch schon in den Testspielen gezeigt haben", sagte Liefering-Trainer Daniel Beichler.
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(Quelle: salzburg24)