Suche nach Antworten

Keine Mentalität: Bullen lassen in Leverkusen alles vermissen

Veröffentlicht: 27. November 2024 09:53 Uhr
Die Horror-Nacht von Leverkusen hinterließ bei den Verantwortlichen von Red Bull Salzburg Spuren. Nach der Partie suchten die Verantwortlichen nach den richtigen Worten.

Es war eine der schwächsten Vorstellungen, die Red Bull Salzburg in den vergangenen Jahren gezeigt hat. Österreichs früherer Fußball-Serienmeister ließ am Dienstag beim 0:5 bei Bayer Leverkusen fast alles vermissen, was ihn einst ausgezeichnet hatte. Erstmals seit Sommer 2014 setzte es drei Pflichtspielniederlagen in Folge. Trainer Pep Lijnders glaubt weiter an sein gebeuteltes Team. Die Klubverantwortlichen suchten nach dem Debakel vorerst vergeblich nach Antworten.

"Weiß, wie der Fußball funktioniert"

"Ich weiß, wie der Fußball funktioniert", betonte Lijnders, dem Geschäftsführer Stephan Reiter und Sportdirektor Bernhard Seonbuchner zuletzt mehrfach das Vertrauen ausgesprochen haben. "Du musst das nächste Spiel gewinnen. Und wir müssen das nächste Spiel gewinnen." Es steigt am Samstag (17.00 Uhr/live im S24-LIVETICKER) in Hartberg. Dass man in Leverkusen verlieren könne, habe man gewusst, betonte Lijnders. "Aber unser Niveau nicht zu erreichen, ist schwierig für den Kopf. Wir müssen sehen, dass das nicht gut genug ist."

Lijnders kritisiert Fehlpässe und fehlendes Pressing

Tatsächlich waren die Bullen dem deutschen Meister in allen Belangen unterlegen. "Wir haben ihnen in die Karten gespielt - mit der Art, wie wir den Ball und uns selbst bewegt haben, wie wir einfache Fehlpässe gemacht haben und wie wir in unser Pressing einfach zurückgegangen sind", analysierte Lijnders. Ein Aufbäumen war nicht ersichtlich. Leverkusen sei nicht mehr zu stoppen, wenn das Team einmal Fahrt aufgenommen hätte, betonte Lijnders. "Ich wusste, dass wir die ersten 15 Minuten überleben müssen. Das haben wir nicht getan."

Pep Lijnders vermisst Konstanz bei Bullen

Den umstrittenen Hands-Elfmeter zum 0:1 kritisierte der Niederländer zwar. "Aber das ist nicht der Grund, warum wir verloren haben. Wir hätten sowieso verloren." Dafür waren die Salzburger vom Team von Starcoach Xabi Alonso einfach zu weit weg. "Sie haben uns ein gutes Beispiel gegeben, wohin wir uns in allen Bereichen des Spiels verbessern müssen", meinte Lijnders. "Wir machen alle Fehler, das steht fest. Ich glaube aber immer noch an die Burschen und daran, dass wir in dieser Saison etwas erreichen können."

Salzburger Demontage in Leverkusen

Red Bull Salzburg erlebt beim deutschen Meister Bayer Leverkusen den nächsten fürchterlichen Champions League-Abend. Die desolate Mannschaft von Pep Lijnders verlor am Dienstag in Runde fünf mit 0:5 …

In der Liga fehlen den Salzburgern bei zwei Spielen weniger allerdings bereits 14 Punkte auf Titelverteidiger Sturm Graz. In der Champions League würde der Aufstieg mit dem Restprogramm Paris Saint-Germain (10. Dezember/heim), Real Madrid (22. Jänner/auswärts) und Atletico Madrid (29. Jänner/heim) an ein kleines Wunder grenzen. Erstmals in der Klubgeschichte gingen vier der ersten fünf Saisonpartien in der Königsklasse verloren - diese noch dazu alle zu Null.

Siegesserien? "Dann musst du konstant sein"

Lijnders ortete die Konstanz als fehlende Ingredienz zum Erfolg. "Wenn du Titel gewinnen und Siegesserien starten willst, musst du konstant auf deinem Level sein - in jedem Moment des Spiels", erklärte der 41-Jährige. Abhilfe könnte in Form routinierterer "Ankerspieler", wie sie Reiter zu Monatsbeginn angekündigt hatte, im Winter kommen. "Wir müssen in jeder Transferperiode das Richtige tun", betonte Lijnders. "Ich war sehr klar im Sommer, was ich denke. Meine Meinung hat sich seither nicht verändert."

Sportboss Bernhard Seonbuchner in der Pflicht

Für den Kader, in dieser Saison besonders jung, ist Seonbuchner hauptverantwortlich. "Wir sprechen immer von einem Prozess. In einem Prozess ist es trotzdem wichtig, dass man Erfolgserlebnisse sammelt", sagte der Bayer im Sky-Interview auf mögliche personelle Konsequenzen angesprochen. "Wir haben mehr Rückschläge als Erfolgserlebnisse, deswegen ist es kurz nach dem Spiel auch erlaubt, Fragen zu stellen." Auf die müsse man am Spieltag aber noch keine Antworten haben.

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Man könne gegen den deutschen Meister, eine erwiesene Topmannschaft, verlieren. "Aber es geht um die Art und Weise", erkannte Seonbuchner. "Das ist das, was uns alle gerade ein bisschen sprachlos macht." Es folgte eine Entschuldigung bei Sponsoren und Fans. "Für die Enttäuschung, die wir ihnen mit dieser Leistung bereitet haben." Mit schwang bei all dem auch die schwere Knieverletzung von Karim Konate, bei dem alles auf einen Kreuzbandriss hindeutete. Lijnders: "Ich weiß gar nicht, worüber ich bestürzter bin." Die Vorstellung seines Teams, oder den wohl monatelangen Ausfall seines Topstürmers.

(Quelle: apa)

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