Bullen-Krise

Lijnders benennt Red Bull Salzburgs größtes Problem

Der FC Salzburg (blau) im Champions League-Playoff -Hinspiel gegen Dynamo Kiew.
Veröffentlicht: 22. November 2024 11:54 Uhr
Die Gründe für den schlechtesten Ligastart von Red Bull Salzburg seit 14 Jahren sind vielfältig. Pep Lijnders sprach erneut über das größte Problem der Bullen-Mannschaft. Der Trainer übte sich in Selbstreflexion und wollte kurz über Dinge sprechen, die er besser machen könnte, machte dann aber spontan doch einen Rückzieher.

Hinten brutal anfällig, vorne sehr harmlos: Man muss kein Fußballexperte sein, um zu diesem Schluss zu kommen, dass es bei Red Bull Salzburg alles andere als rund läuft.

Die aktuelle Krise ist nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern könnte auch langfristige Folgen für die Spieler haben. Die Zukunft einiger junger Talente und etablierter Salzburger Profis steht auf dem Spiel.

Der Liga-Krösus will nach der Länderspielpause eine Kurskorrektur vornehmen. Drei Spiele ohne geschossenen Treffer, nur Platz vier im Zwischenranking – nur das 3:1 in der Champions League bei Feyenoord übertünchte die für die Ansprüche der Bullen miserable nationale Ausbeute. Im Heimspiel gegen den LASK (ab 16.50 Uhr im S24-LIVETICKER) sollen am Samstag wieder alte Qualitäten zu sehen sein. Die Linzer wollen im Kampf um die Top-Sechs die Gunst der Stunde nutzen. "Es ist klar, dass wir uns verbessern müssen. Die Burschen wissen das", sagte Pep Lijnders bei der gestrigen Pressekonferenz vor dem Duell des Vierten mit dem Tabellensiebenten.

Das Champions-League-Auswärtsspiel beim deutschen Meister Bayer Leverkusen am Dienstag (im S24-LIVETICKER aus Deutschland) soll ausgeblendet sein. "Dieses Spiel zählt derzeit noch nicht. Jetzt wartet einmal der LASK. Das fühle ich auch in der Mannschaft", sagte Lijnders. Ihm fehlt nun auch Maurits Kjaergaard langfristig. Nach einer Sprunggelenk-Operation wird der Däne in rund drei Monaten wieder zurückerwartet.

Tiefer Block raubt Bullen Ideen

Die Gründe für die desolaten Leistungen der Bullen sind vielfältig. Trainer Pep Lijnders, der selbst im Fokus der Kritik steht, wies bei der Pressekonferenz am Donnerstag auf eines der größten Probleme in dieser Saison hin: "Gegen tief stehende Gegner müssen wir kreativer spielen und mehr Laufbereitschaft zeigen. Außerdem müssen wir mehr Lücken finden und ein gutes Zusammenspiel finden, um Schüsse und Flanken zu kreieren."

Nicht nur international, auch in der österreichischen Liga scheinen sich die Teams auf die Salzburger Spielweise eingestellt zu haben. Sogar der Mittelständer-Klub Blau-Weiß Linz, der über ein viel geringeres Budget verfügt, fügte dem Vizemeister im letzten Bundesliga-Duell eine schmerzhafte 0:2-Niederlage zu. Ein mickriger Bullen-Torschuss stand nach 90 Minuten zu Buche. Die Länderspielpause bot Lijnders und seinem Trainerteam noch einmal Gelegenheit, vieles zu hinterfragen – auch die eigene Arbeit.

Auf die Frage, ob er verraten könne, was sie besser oder anders machen könnten, war der 41-Jährige kurz davor, öffentlich darüber zu sprechen. Doch als er den ersten Satz seiner Analyse beginnen wollte, brach er doch noch lachend ab. "Kein Kommentar", fügte der Niederländer kurz und knapp hinzu.

Der ehemalige Co-Trainer von Jürgen Klopp beim FC Liverpool scheint zu wissen, wo der Hebel anzusetzen ist. Die Antwort liegt bekanntlich auf dem Platz und in der Fähigkeit der Mannschaft, seine Ideen umzusetzen. Lijnders, der mit dem künftigen "Head of Global Soccer" von Red Bull in ständigem Kontakt steht, verriet: "Wir reden über Padel-Tennis, Wein, Zigarren und auch über Fußball. Und eines kann ich euch sagen: Über Fußball zu reden ist im Moment nicht so einfach."

Kann Red Bull Salzburg Lijnders Ideen umsetzen?

Womit sich der Kreis schließt. Denn für Lijnders und das gesamte Team von Red Bull Salzburg ist die aktuelle Krise alles andere als einfach zu überwinden. Elf Punkte fehlen dem Team des Salzburg-Trainers schon auf Sturm Graz, der Vizemeister hat immerhin zwei Partien weniger ausgetragen. Der LASK verlor in der letzten Runde der Vorsaison in einem für die Athletiker wenig bedeutenden Spiel in Wals-Siezenheim mit 1:7.

Davor holten sie gegen den vormaligen Serienmeister zweimal (1:0/a, 3:1/h) alle drei Zähler. Markus Schopp warnte nun vor einem sehr motivierten Gegner. "Uns erwartet eine Mannschaft, die darauf aus ist, Punkte gutzumachen", erklärte der Chefcoach der Gäste. Er war beim 0:1 im ersten Duell dieser Saison noch für Hartberg tätig. Damals agierte Salzburg noch in deutlich besserer Form als zuletzt.

Das morgige Heimduell gegen die Linzer wird erneut Aufschluss darüber geben, ob die junge Truppe beweisen kann, dass der Lerneffekt eingetreten ist. Jetzt sind Führungsspieler gefragt, die vorangehen und die Mannschaft mit Leistung mitreißen", gab Lijnders zu verstehen.

(Quelle: salzburg24)

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