Für Sportler gibt es nichts Schöneres, als sich auf der größten Bühne mit den Besten der Welt messen zu können. Für den österreichischen Vizemeister Red Bull Salzburg ist es die Europa League, nachdem er sich in der Qualifikation nicht für die Champions League qualifizieren konnte.
LIVETICKER zu Salzburg gegen Porto
Red Bull Salzburgs internationale Glanzzeiten sind vorbei
International befindet sich Österreichs finanzstärkster Verein allerdings im Sinkflug. Die glorreichen Zeiten mit Siegen am Fließband sind vorbei. In den letzten beiden Königsklassen-Saisonen gewannen die Salzburger jeweils nur ein Duell pro Jahr, allerdings auswärts gegen Feyenoord Rotterdam und Benfica Lissabon.
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Der letzte Erfolg in einem internationalen Duell vor heimischer Kulisse gelang beim Umstieg von der Champions League in die Europa League (EL) im Februar 2023 gegen die AS Rom. Glanzleistungen wie das Spektakel im April 2018 gegen Lazio Rom, als man mit einer 4:1-Gala den Einzug ins Halbfinale der Europa League schaffte, waren zuletzt Mangelware.
Fans bleiben von Bullen-Spielen fern
Die erfolgsverwöhnten Fans ließen das dem Klub spüren und verzichteten immer mehr auf einen Besuch in Wals-Siezenheim (Flachgau). Die Red-Bull-Arena war seit Jahren nicht mehr ausverkauft. Am 8. November 2023 kamen in der vierten Champions-League-Runde gegen Inter Mailand zuletzt über 30.000 Fans zu einem Heimspiel des Vizemeisters.
„Wir können es nicht ändern. Aber vielleicht ist es auch angenehmer, als wenn 8.000 Fans in der Halbzeit gegen uns pfeifen”, sagte Tormann und Führungsspieler Alexander Schlager am Mittwoch bei einem Medientermin. Damit spielte der gebürtige Salzburger auf das Pfeifkonzert am Sonntag bei der 0:2-Heimniederlage gegen Meister Sturm Graz an. Solche harten Worte sind von dem 29-Jährigen nur selten zu hören. Es klingt sehr danach, als würde ihm der fehlende Fan-Rückhalt, der vor allem in schweren Zeiten wichtig wäre, sehr nahegehen.
"Neustart" gegen Porto in Europa League
Den Auftakt in die neue EL-Spielzeit gegen den FC Porto vor knapp 9.000 erwarteten Fans sieht der in die Kritik geratene Trainer Thomas Letsch als eine "Neustart". "Wir gehen in dieses Spiel mit der absoluten Überzeugung rein, dass wir was holen können. Dass dazu eine Top-Leistung vonnöten ist, wissen wir alle", meinte Letsch. Mit Porto komme "der härteste Brocken gleich zu Beginn". Die nationalen Negativerlebnisse will Salzburg ausblenden. "Man kann es als Vorteil sehen, dass es in der Europa League weitergeht, in einem neuen Wettbewerb. Da interessiert es nicht, auf welchem Tabellenplatz wir in der Liga sind."
Dass eine solche Krise auch mit einem Trainer, der nach außen stets sachlich analysiert, etwas macht, ist unumstritten. "Ich müsste lügen, dass es mir rund um die Uhr gut geht. Das macht etwas mit uns allen und fühlt sich scheiße an", sagte Letsch. Es mache aber keinen Sinn, sich darauf zu fokussieren. Vielmehr wollen die Bullen als Außenseiter für ein kleines Fußball-Wunder gegen den EL-Titelanwärter aus Portugal sorgen.
Gelingt die Sensation, würde sich auch das öffentliche Image prompt verändern und der Druck im sich stetig aufbauenden Kessel würde spürbar nachlassen.
Aufstellungen:
Salzburg: Schlager - Lainer, Gadou, Rasmussen, Terzic - Bidstrup, Diabate - Alajbegovic, Yeo - Ratkov, Baidoo
Es fehlen: Bischoff (gesperrt), Schuster (krank), Kawamura, Konate, Mellberg (alle Knie), Sulzbacher (Knöchel)
Porto: D. Costa - Fernandes, Bednarek, Kiwior, Moura - Froholdt, Rosario, Veiga - Pepe, Aghehowa, Sainz
Es fehlen: Eustaquio (gesperrt), Perez, De Jong (beide verletzt)
(Quelle: salzburg24)