Im ersten Teil des Interviews haben wir gemeinsam mit Lukas Schubert die meisterhafte Saison des SV Grödig noch einmal Revue passieren lassen. Jetzt wollen wir den Typen Lukas Schubert einmal privat kennenlernen.
Lukas Schubert ganz privat
S24.at-Sportredaktion
Du spielst seit 5 ½ Jahren beim SV Grödig. Fühlst du dich mittlerweile auch schon als Publikumsliebling?
Lukas Schubert
Man spürt schon die Zuneigung der Fans und ich glaube, dass es das Wichtigste ist, dass man eine Bindung schafft zu den Leuten. Es ist genial, wenn sich die Leute mit uns freuen und ich glaube, es sollte auch immer unser erster Weg sein – zu den Fans. Es kommen natürlich auch immer viele meiner Freunde. Von unserem Spieler-Kartenkontingent könnte ich glaube ich 80 bis 100 Karten pro Spiel verteilen. Ich bekomme immer den Rest der anderen. Ich sag: Ione (Cabrera) wie schaut’s aus, gibt mir deine Übrigen gleich.
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Was machst du abseits vom Fußball?
Lukas Schubert
Da bleibt gar nicht viel Zeit. Aber ich unternehme gern was, weil ich keiner bin der viel zu Hause rumhängt. Ich spiel gern FIFA, es freut mich auch sehr, dass ich mich nächstes Jahr das erste Mal selbst spielen kann. Musik interessiert mich sehr, obwohl ich selbst völlig talentfrei bin. Ich geh auch gern auf Konzerte zum Beispiel von meinem Vater (Willi Resitarits + Stubnblues Allstars), oder neulich bei Zucchero in Salzburg.
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Bist auch einer der Kicker die vor dem Match mit Kopfhörern rumlaufen?
Lukas Schubert
Das brauch ich eigentlich nicht. Das machen bei uns einige aber da ist man so abgeschlossen und kriegt von der Außenwelt nichts mit. Sonst hört man, wenn einer der Mitspieler lacht und merkt auch wie die Leute drauf sind. Einige machen vorm Spiel gerne Späße und obwohl ich da immer sehr ernst bin, krieg ich das gern mit.
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Apropos Vorbereitung: Sex vor dem Spiel – Ja oder Nein?
Lukas Schubert
Direkt am Matchtag nicht, aber am Tag davor ist das kein Problem. Es war sogar schon Aberglaube, dass das sein hat müssen. (lacht) Und hat auch immer gut funktioniert.
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Wie wichtig ist Fußball für dich?
Lukas Schubert
Es war schon mal wichtiger, aber seit ich mein Studium (Anm. Sportjournalismus) angefangen habe, hat sich auch mein Horizont erweitert. Seitdem würd ich sagen lauft’s sogar noch besser. Es ist definitiv mehr als ein Job – es ist Leidenschaft und mit Sicherheit die schönste Nebensache der Welt, aber eben nicht Lebensinhalt.
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Drei Wörter die dich beschreiben.
Lukas Schubert
lebensfroh, ehrgeizig und Teamplayer
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Dein Vorbild im Fußball?
Lukas Schubert
Er hat zwar schon aufgehört, aber es ist Pavel Nedved
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Wo trifft man dich wenn du nicht gerade am Platz stehst?
Lukas Schubert
Meine Lieblingsbar ist die „Roses Bar“, aber halt nur, wenn es die Zeit erlaubt.
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Und mit welchen Teamkollegen kann man am besten Feiern?
Lukas Schubert
Das ist lustigerweise derjenige, mit dem ich um die Position kämpfe, mit dem „Zücki“ Zündl (Thomas Zündel). Weil er ein cooler Typ und bei jedem Spaß dabei ist.
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Einige Spieler (Witteveen, Lexa, Öbster) verlassen den Verein. Wem trauerst du besonders nach?
Lukas Schubert
Schade ist es um alle! Besonders wichtig waren für uns dieses Jahr die Tore vom Witte, aber in der Kabine speziell Lexa. Der hat immer Dinge angesprochen, die sonst keiner angesprochen hätte. So hat er immer für ein wenig Reibung gesorgt und das war sehr gut für uns – auch in der Phase im Herbst wo alles ruhig gelaufen ist. Außerdem ist er ein Top-Profi und körperlich einer der Besten bei uns und das mit 36.
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Was glaubst du wie lange du dich im Profigeschäft halten kannst?
Lukas Schubert
So bis Anfang 30. Vielleicht Anfang Mitte 30. Dafür ist der Stefan Lexa eigentlich das absolute Vorbild.
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Und danach?
Lukas Schubert
Ich hab jetzt im Herbst mit Dominique (Taboga) die Sportjournalistenausbildung in Rif angefangen und das taugt mir total. Das ist die Abwechslung, die ich zum Fußball brauch. Artikel und Kommentare schreiben, oder Spielanalysen zu Hause schreiben macht mir richtig Spaß. Deshalb glaub ich auch, dass darin meine Zukunft liegen könnte. Auch im Trainingslager im Winter haben „Tabo“ und ich alle Spieler mit der Kamera interviewt und uns die Ergebnisse gemeinsam angeschaut.
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Was ist dein persönliches Ziel für die kommende Bundesligasaison?
Lukas Schubert
Ich will mich in der Bundesliga beweisen und zeigen, dass ich die Qualität habe da oben zu spielen. Vielleicht auch einmal etwas Entscheidendes zu einem Spiel betragen, egal ob es ein Tor oder Assist ist. Wegen dem spielt man Fußball, um den Ball im Netzt zu sehen – und am liebsten schießt man ihn selbst hinein.
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Und nach der Saison?
Lukas Schubert
Jetzt hab ich erstmal einen Vertrag in Grödig bis 2014. Und für mich ist jetzt Grödig der geilste Verein in Österreich. In Österreich gibt’s momentan keinen Verein bei dem ich lieber spielen würde, als Grödig. Ins Ausland würde am ehesten in Frage kommen, auch als Lebenserfahrung.
S24.at-Sportredaktion
Euer Kader wird auf jeden Fall noch aufgestockt - hast du Angst deinen Platz zu verlieren?
Lukas Schubert
Wer Angst hat kann gleich zu Hause bleiben. Das ist in dem Geschäft ganz normal, dass man sich dem Konkurrenzkampf stellen muss. Es ist eigentlich nur die reine Vorfreude auf die erste Bundesligasaison.
S24.at-Sportredaktion
Gibt’s einen Spieler, den du dir in der kommenden Saison als Teamkollegen wünschen würdest und wo siehst du noch Bedarf?
Lukas Schubert
In der Ersten Liga hab ich den (Philipp) Huspek von Blau Weiß Linz als Gegenspieler immer als sehr unangenehm empfunden, den hätte ich gerne bei uns. Taboga und Ione sind in der Innenverteidigung natürlich ein Bollwerk, aber da brauchen wir noch einen Gestandenen dazu. Vielleicht noch einen 6er der so richtig reinhaut.
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Was ist das Beste daran hier in Grödig und Salzburg zu spielen?
Lukas Schubert
Es ist mein zu Hause und ich glaube es gibt nichts Schöneres als zu Hause Fußballprofi zu sein. Meine Mitspieler, z.B. die aus der Steiermark kommen, beneiden mich immer darum. Die sagen: „Schubidu du hast das schönste Leben. Du bist zu Hause und bist Profi“. Und das schätze ich auch. Ich kann zum Beispiel zu meinen beiden Omas zum Mittagessen fahren, wann immer ich will. Ich sehe meine ganze Familie regelmäßig und das ist es was ich abgesehen vom sportlichen Erfolg derzeit am meisten schätze.
Teil 3: Blick in die Zukunft
Am Dienstag wagen wir im dritten Teil des Exklusivinterviews mit Lukas Schubert einen Ausblick auf seine erste Bundesligasaison. Lukas spricht über Ziele, auf welchen Gegenspieler er sich am meisten freut und äußert sich zur „Dorfklub-Diskussion“ rund um den SV Grödig.
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(Quelle: salzburg24)