UEFA greift durch

Merih Demiral nach "Wolfsgruß" für zwei Spiele gesperrt

Der türkische Nationalspieler Merih Demiral zeigte beim EM-Match gegen Österreich den Wolfsgruß. Die UEFA hat ihn für zwei Spiele gesperrt.
Veröffentlicht: 05. Juli 2024 12:55 Uhr
Der türkische Fußball-Nationalspieler Merih Demiral wurde nach seinem "Wolfsgruß" beim EM-Spiel gegen Österreich von der UEFA für zwei Spiele gesperrt.

Kurz nach dem 2:1-Sieg der Türkei gegen Österreich hat die UEFA ein Ermittlungsverfahren gegen den türkischen Nationalspieler Merih Demiral eingeleitet. Die Disziplinarkammer ihn nun für zwei Spiele gesperrt, nachdem er den Gruß der rechtsextremen türkischen Bewegung "Graue Wölfe" gezeigt hat. Demiral, der beim 2:1 gegen das ÖFB-Team beide Tore erzielt hat, fehlt der Türkei damit im Viertelfinale gegen die Niederlande am Samstag und in einem möglichen Halbfinale.

Was ist der "Wolfsgruß"?

Demiral habe "die allgemeinen Verhaltensgrundsätze nicht eingehalten, die grundlegenden Regeln des guten Benehmens verletzt, Sportereignisse für Kundgebungen nicht-sportlicher Art genutzt und den Fußballsport in Verruf gebracht", begründete die Europäische Fußball-Union (UEFA) ihre Entscheidung am Freitag.

Der "Wolfsgruß" drückt in der Regel die Zugehörigkeit oder das Sympathisieren mit der türkischen rechtsextremen Ülkücü-Bewegung und ihrer Ideologie aus. Demiral hatte die Geste mit "Stolz und Freude" gerechtfertigt und eine "versteckte Botschaft" bestritten. Einem Medienbericht zufolge zieht der türkische Fußballverband nun vor den CAS. Es gebe dort ein beschleunigtes Verfahren speziell für die Fußball-EM, mit einer Entscheidung sei wahrscheinlich schon am Freitagabend zu rechnen, berichtete ein Reporter der öffentlich-rechtlichen Rundfunkgesellschaft TRT.

Der Fall ist mittlerweile ein Politikum. Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser hatte die Geste inakzeptabel genannt. Die Türkei bestellte den deutschen Botschafter ein, Deutschland reagierte umgekehrt mit demselben diplomatischen Schritt. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan kündigte seinen Besuch für das Spiel gegen die Niederlande in Berlin an.

Jude Bellingham fasst Geldstrafe nach Jubel-Geste aus

Der englische Fußball-Nationalspieler Jude Bellingham kommt nach seiner umstrittenen Jubel-Geste beim EM-Achtelfinale gegen die Slowakei unterdessen mit einer Geldstrafe davon. Wie die UEFA am Freitag mitteilte, muss der 21-Jährige 30.000 Euro bezahlen. Eine ebenfalls ausgesprochene Ein-Spiel-Sperre wurde zur Bewährung ausgesetzt. Bellingham kann damit das Viertelfinale gegen die Schweiz bestreiten.

Bellingham hatte die Engländer am Sonntag kurz vor Schluss mit einem Fallrückzieher zum 1:1 in die Verlängerung gerettet und damit das EM-Ausscheiden verhindert. Dem Mittelfeldspieler war vorgeworfen worden, sein angedeuteter Griff in den Schritt habe sich als obszöne Geste gegen die Bank des Gegners gerichtet. Die Europäische Fußball-Union UEFA hatte deshalb ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Bellingham sprach von einem "Insider" für Freunde im Stadion.

(Quelle: apa)

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