Das sitzt

Nächste Rangnick-Spitze Richtung Salzburg: "Müssen nachdenken"

Red Bull Salzburg kommt derzeit bei ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick nicht gut weg.
Veröffentlicht: 11. Oktober 2024 10:11 Uhr
ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick hat nach dem 4:0-Sieg der österreichischen Nationalmannschaft gegen Kasachstan erneut deutliche Worte in Richtung seines ehemaligen Arbeitgebers Red Bull Salzburg gefunden. Im Mittelpunkt seiner Kritik stand die Kaderplanung des Klubs, insbesondere die Degradierung von Tormann Alexander Schlager.
SALZBURG24 (AA)

Mit der Präsentation von Jürgen Klopp als neuem Fußballchef bei Red Bull Salzburg hätte man erwarten können, dass beim kriselnden österreichischen Vizemeister etwas Ruhe einkehrt. Doch davon ist man in der Mozartstadt weit entfernt. Denn Ralf Rangnick übt erneut Kritik an seinem ehemaligen Arbeitgeber, bei dem er mit einer neuen Philosophie eine Revolution eingeläutet hatte.

Schlager zum Comeback: "Unglaublich menschliche Geste"

Alexander Schlager hat beim 4:0-Sieg der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft in der Nations League über Kasachstan einen rundum gelungenen Abend erlebt. Der 28-jährige Goalie absolvierte am Donnerstag in Linz sein erstes Länderspiel seit März, dabei blieb die ÖFB-Auswahl erstmals nach neun Partien ohne Gegentor. Seine Aufstellung kam einigermaßen überraschend, schließlich ist Schlager bei Red Bull Salzburg in dieser Saison nur noch Reservist.

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Trotzdem erhielt der Salzburger von Teamchef Ralf Rangnick das Vertrauen. "Das weiß ich sehr zu schätzen und ist absolut nicht selbstverständlich, es wäre auch keine Notwendigkeit da gewesen", sagte Schlager und sprach von einer "unglaublich menschlichen Geste" von Rangnick und dem Trainerteam. "Ich weiß, dass sehr viel Vertrauen in meine Richtung kommt und versuche, es zurückzugeben."

Alex Schlager auf Abstellgleis: Großes Unverständnis bei Otto Konrad

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Der Torhüter hatte am Mittwoch von seinem Einsatz gegen Kasachstan erfahren. Rangnick begründete die Entscheidung unter anderem mit Schlagers LASK-Vergangenheit - aber nicht nur. "Wenn er sich nicht verletzt hätte, wäre er auch bei der EURO mit großer Wahrscheinlichkeit im Tor gestanden. Er war zu dem Zeitpunkt unsere klare Nummer eins, ist jetzt wieder fit. Er hat auch im Training gezeigt, dass er wieder zurück zu alter Form ist. Was ihm aktuell fehlt, ist die Spielpraxis im Verein. Das kann sich aber auch irgendwann wieder ändern", vermutete Rangnick.

Rangnick kritisiert Red Bull Salzburgs Kaderplanung

Der frühere Red-Bull-Sportchef ließ in Anspielung auf die schweren Salzburg-Niederlagen gegen Sparta Prag (0:3), Stade Brest (0:4) und Sturm Graz (0:5) einmal mehr sein Unverständnis über Schlagers Degradierung bei den Bullen erkennen.

"0:12 Tore in den drei Spielen wäre auch mit vier oder fünf Österreichern und mit Alexander Schlager im Tor nicht höher ausgegangen - wenn nicht sogar weniger hoch", erklärte Rangnick und meinte außerdem, man müsse in Salzburg "sicherlich mal drüber nachdenken, ob die Kaderplanung für diese Saison wirklich so bis ins Detail perfekt war". Das sitzt. Denn mit dieser Kritik greift der ÖFB-Teamchef den nicht mehr ganz so fest im Sattel sitzenden Bullen-Sportdirektor Bernhard Seonbuchner, der für die Kaderplanung hauptverantwortlich ist, an.

Damit ist er nicht alleine. Tormann-Legende Otto Konrad äußerte gegenüber SALZBURG24 ebenso seinen Unmut über die Entscheidung.

Schlager gibt Kampf ums Tor nicht auf

Die vergangenen Monate waren für Schlager nicht leicht zu verdauen. Der Keeper wäre bei der EURO Österreichs Einsergoalie gewesen, verletzte sich aber Anfang Mai beim Aufwärmen vor einem Auswärtsmatch gegen Rapid am Knie. Der nächste Rückschlag folgte wenig später: Salzburg holte den deutschen Tormann Janis Blaswich und Coach Pepijn Lijnders machte den Leihspieler von RB Leipzig prompt nicht nur zum Einsergoalie, sondern auch gleich zum Kapitän.

Nach dessen jüngsten Patzern forderten die Salzburg-Fans bereits die Rückkehr von Schlager - und der ÖFB-Internationale rechnet sich diesbezüglich durchaus Chancen aus. Dass er gegen Kasachstan eingesetzt wurde, "ist nur ein Vorteil für mich und den Verein", meinte Schlager. "Ich gebe Gas und dann schauen wir einmal, wie die Situation ist, wenn ich zurückkomme."

Mit dem Reservistendasein abgefunden hat sich Schlager nicht. "Wenn ich jetzt dastehe und sage, ich will nicht spielen, wäre das ein falsches Zeichen. Aber ich weiß auch, dass ich mich über das Training präsentieren muss." Um weiter ein Thema für die ÖFB-Auswahl zu sein, benötigt Schlager Einsatzzeiten. "Ich weiß natürlich, dass es beim Team das Wichtigste ist, beim Verein zu spielen." Mit der Spielpraxis bei der Nationalmannschaft dürfte es zumindest bei diesem Lehrgang vorbei sein. Am Sonntag gegen Norwegen wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wieder Patrick Pentz im Tor stehen. "Ich will dem Teamchef nichts vorwegnehmen, aber ich gehe davon aus, dass Patrick spielt", sagte Schlager.

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(Quelle: salzburg24)

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