Die neue Bundesligasaison startete am Samstag mit einem Kracher. Meister Red Bull Salzburg machte mit Vize Rapid Wien kurzen Prozess und siegte vor eigenem Publikum mit 6:1. Dabei war Hütters Handschrift schon deutlich erkennbar.
Hohes Tempo trotz Tropenhitze
Red Bull Salzburg übernahm von Beginn an das Kommando. Neo-Coach Hütter ließ seine Mannen früh stören. Rapid geriet schon weit in der eigenen Häflte in Bedrängnis. Salzburg gab kaum Raum her und setzte die Gäste so unter Druck. Für den ersten gefährlichen Torschuss der Saison sorgte Soriano, mit einem gefühlvollen Freistoß (3.). Den aber Rapid-Goalie Jan Novota, wie eine Möglichkeit von Mané (9.) entschärfte. Ein Tor von Soriano (13.) wurde zu Recht wegen Abseits aberkannt. Die gelegentlichen Entlastungsangriffe der Rapidler waren nie wirklich gefährlich.Trotz der heißen Temperaturen von über 30 Grad gingen beiden Mannschaften ein hohes Tempo. Schiedsrichter Harkam unterbrach dennoch in der 23. Minute für eine kurze Trinkpause. Nach Chancen auf beiden Seiten setzte Außenverteidiger Andi Ulmer das erste Ausrufezeichen der Saison. Einen schnörkellosen Angriff (langer Pass von Martin Hinteregger) über die rechte Seite schloss Ulmer (30.) zum 1:0 ab. Der Treffer ist bezeichnend für die offensive Ausrichtung der Salzburger Mannschaft, bei der sich jeder Mann, zu jeder Zeit in den Angriff einschaltet. Der Treffer zum 2:0 ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Torschütze Ulmer bediente Alan (40.) mit einem Querpass, den sich der Goalgetter nicht mehr nehmen ließ. Kurz vor der Pause musste Salzburg-Tormann Peter Gulacsi nochmal einen Freistoß von Thanos Petsos klären. Die Wiener wollten nicht mit 0:2 in die Kabine und drängten vor dem Pausenpfiff noch einmal nach vorne. Die Salzburger Abwehr wirkte dabei ein wenig anfällig. Dennoch war der Pausenstand von 2:0 für Red Bull Salzburg verdient.
Red Bull Salzburg legt nach
In der zweiten Halbzeit brauchten die Bullen ein wenig um Fahrt auf zu nehmen. Coach Hütter peitschte seine Mannschaft aber immer weiter nach vorne und forderte noch aggressiveres Pressing. Rapids Angriffsversuche wurden meist schon im Keim erstickt, selbst kamen die Salzburger immer wieder über die linke Seite. Mane, Ulmer und auch Kampl waren kaum zu halten. Die starken Stefan Ilsanker und Martin Hinteregger sorgten für den nötigen Rückhalt. Das 3:0 lag in der Luft. Kampl (63.) schoss erst nur knapp am Tor vorbei. Für ein Pfeifkonzert der Wiener Fans sorgte die Einwechslung des Ex-Rapidlers Marcel Sabitzer – er kam (65.) für Stefan Ilsanker. Die Pfiffe verstummten spätestens in der 69. Minute, als Mané – nach schöner Vorarbeit von Kampl – das 3:0 machte. Den schönen Querpass musste der Senegalese aus kurzer Distanz nur noch über die Torlinie drücken. Auch der amtierende Torschützenkönig Soriano trug sich mit den sehenswerten Treffern (Schuss aus 20 Metern und Freistoß) zum 4:0 (77.) und 5:0 (79.) in die Torschützenliste ein. Ein zu diesem Zeitpunkt mehr als verdienter Zwischenstand. Bezeichnend: Trainer Adi Hütter forderte seine Mannschaft beim Stand von 5:0 immer noch auf, weiter Druck zu machen. Die Fans dankten es ihm mit "ADI HÜTTER"-Sprechchören. Brav folgten die Spieler den Anweisungen ihres neuen Chefs. Kampl (84.) erhöhte nach einer schönen Einzelaktion sogar noch auf 6:0. Rapid kam nur noch durch einen Foulelfmeter von Steffen Hofmann (90+2) zum 1:6-Ehrentreffer Trotzdem ein Saisonstart ganz nach dem Geschmack des Meisters.
Neo-Trainer Hütter zufrieden
"Gegen Rapid 6:1 zu gewinnen, ist natürlich nicht alltäglich. Ich bin froh, dass mir die Mannschaft zum Debüt einen Sieg geschenkt hat. Es war ein gelungener Start in die neue Saison und ein Gradmesser, gegen Rapid 6:1 zu gewinnen. Die Mannschaft hat mich in der Vorbereitung nicht total überzeugt, deshalb war ich heute überrascht, dass sie so aufgetreten ist", sagte Hütter bei der anschließenden Pressekonferenz.
Der „Titan“ eröffnet die Saison
Vor dem Spiel gab es schon die erste Ehrung für einen Spieler von Red Bull Salzburg. Stürmer Jonatan Soriano übernahm die Trophäe für den besten Torschützen der vergangenen Saison. Kein geringerer als die deutsche Tormannlegende Oliver Kahn eröffnete die neue Saison. Als Testimonial vom neuen Ligasponsor tipico führte der „Titan“ den Ehrenankick aus.
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(Quelle: salzburg24)