Eine weitere Niederlage darf sich Fußball-Meister Red Bull Salzburg wohl nicht leisten. Fünf Punkte liegt der Titelverteidiger hinter Tabellenführer Austria. Salzburg-Trainer Roger Schmidt sieht im direkten Duell am Sonntag (16.00 Uhr/live ORF eins und Sky) dennoch "eher eine Chance als Druck". Dabei plagen die Bullen auch vor dem Schlager der 18. Runde einige Personalsorgen.
Soriano verletzt, Schiemer gesperrt
Ob es sich um einen Pflichtsieg handle? Schmidt mit einem Lächeln: "Wir haben ja nur Pflichtsiege, da hat sich an der Einschätzung nichts geändert." Neben den Langzeit-Verletzten Dusan Svento, Christian Schwegler, Alan und Rodnei dürfte auch Stürmerstar Jonathan Soriano wegen seiner Knöchelverletzung weiterhin ausfallen. Dazu ist der Ex-Austrianer Franz Schiemer gesperrt und Flügelspieler Kevin Kampl wegen Oberschenkelproblemen fraglich.
Ohne Soriano und Kampl mussten sich die Salzburger vergangene Woche in Ried mit 1:3 geschlagen geben. "Das Spiel haben wir gut aufgearbeitet", versicherte Schmidt. "So fahrlässig werden wir nicht noch einmal ein Spiel aus der Hand geben." Es war erst die dritte Niederlage in den vergangenen 31 Ligaspielen. Davor hatten die Salzburger in dieser Saison nur zweimal gegen Rapid (jeweils 0:2) verloren.
Zahlreiche Zuschauer in Red Bull Arena erwartet
Zur einzigen Heimniederlage gegen Rapid waren Mitte August 16.600 Zuschauer in die Red Bull Arena gekommen. Diese Saisonbestmarke könnte gegen den zweiten Wiener Großclub übertroffen werden. Immerhin stehen einander die mit jeweils 39 Saisontoren offensivstärksten Teams der Liga gegenüber. 11.000 Tickets waren bis Freitagmittag verkauft, dazu werden zwischen 1.500 und 3.000 Austria-Fans in Wals-Siezenheim erwartet.
"Wir hätten uns schon gewünscht, dass in letzter Zeit etwas mehr Fans im Stadion gewesen wären, weil wir einen attraktiven und erfolgreichen Fußball gespielt haben", gestand Florian Klein. Für Salzburgs Rechtsverteidiger ist auch das zweite Duell mit seinem Ex-Verein ein besonderer Anlass. "Ich hoffe, dass wir ein ähnlich gutes Spiel wie in Wien abliefern können." Im September triumphierten die Bullen durch ein spätes Tor von Valon Berisha mit 1:0.
Schmidt: „Wir bereiten uns vor wie immer“
"Wir kennen die Stärken und Schwächen der Austria", versicherte Klein. Eine Stärke heißt Philipp Hosiner. "Es ist kein Zufall, wenn man in 17 Spielen 17 Tore schießt", meinte Schmidt. "Er nutzt die Chancen im Moment sehr selbstbewusst. Er ist sehr kalt vor dem Tor und hat ein gutes Gefühl für gefährliche Situationen." Das eigene Spiel werde man aber nicht nach dem Austria-Goalgetter ausrichten, betonte der Salzburg-Coach.
Wegen Schiemers Sperre dürften der genesene Isaac Vorsah und Christopher Dibon die Innenverteidigung bilden. "Wir bereiten uns vor wie immer", sagte Schmidt. Die Relevanz des Spiels kann er aber nicht leugnen. "Wir haben die Chance, wieder ganz knapp heranzukommen", erklärte der Deutsche. "Wir können den Abstand auf zwei Punkte verkürzen, können dann vielleicht vor Weihnachten noch einmal den ersten Platz angreifen. Das ist ganz klar das Ziel." (APA)
(Quelle: salzburg24)