Im Duell der 2017 noch ungeschlagenen Mannschaften wollte beide Teams die Traumserie fortsetzen. Seekirchen war seit acht Runden ungeschlagen, Anif weist sogar mit sechs Siegen in Folge ein makellose Bilanz auf. Ein angebliches Telefonat kurz vor dem Duell zwischen der Anifer Führungsetage und Seekirchen-Keeper Nico Tezzele sorgte für viel Unmut bei Schriebl.
Anif-Angebot verunsichert Keeper Tezzele
Sportlich bot das Salzburg-Derby ein Spitzenspiel auf hohem Niveau. Seekirchen startete wie ein Feuerwerk, ging nach Traumtore durch Taferner (6.) und Junuzovic (12.) gleich 2:0 in Front. Krainz, der ein Angebot von Grödig vorliegen hat, erzielte den Anschlusstreffer, ehe Biribauer (31.) mit einem Eigentor für den Ausgleich sorgte. Danach übernahm Anif die Kontrolle und verwertete einen von Tezzele verursachten Elfmeter durch Krainz (75.) zum 2:3-Endstand. "Wenn Anif Charakter hat, warten sie das Spiel ab und führen das Gespräch danach. Der junge Tormann war verunsichert, rief nicht sein Potential ab und teilte uns das Anif-Interesse am Spieltag mit", tobte Schriebl im S24-Gespräch. Zu dem Rendezvous kam es aufgrund Seekirchens Machtwort allerdings nicht.
Seekirchen will Anif-Goalie
Anif-Trainer Hofer streitet die Vorwürfe resolut ab: "Mit potentielle Neuzugänge führe immer ich das Erstgespräch und so eines hat es mit Tezzele nicht gegeben!" Laut Schriebl lässt sich bei der Anifer Transferpolitik die Handschrift der Verantwortlichen unmissverständlich ablesen. Hofer wehrt sich hingegen und will im Falle eines Tormann-Abgangs gerüstet sein: "Seekirchen hat auch unseren Ersatzkeeper Zankl (der zwei weitere Angebote vorliegen hat, Anm.) ebenso kontaktiert, so ist das halt nunmal im Fußball-Geschäft." Es bleibt auf jeden Fall spannend, wie sich das Wettrüsten der Westligisten entwickeln wird.
Grödig erhält Dämpfer im Aufstiegskampf
Nichts wurde es mit dem ersten Heimsieg für Grödig im heurigen Jahr. Die Fötschl-Elf trennte sich nach einem turbulenten Spiel gegen Hard, das ihnen in der Hinrunde die erste Saisonniederlage hinzugefügt hat, mit 3:3. Nach einem 2:0-Rückstand durch einen Doppelpack von Satin, der bereits seinen vierten Treffer gegen Grödig erzielte, drehte der einzige Anif-Verfolger durch Berger (20.), Wallner (76.) und Jukic (79.) das Spiel. In der 85. Minute musste Grödig durch einen direkt verwandelten Freistoß den bitteren Ausgleich hinnehmen. Der Rückstand auf den Leader vergrößerte sich somit auf vier Punkte. Hard und vor allem Satin bleiben der Grödig-Schreck.
St. Johanns Schützenhilfe glückte nur teilweise
Zum 50. Geburtstag von Coach Lottermoser konnte St. Johann ihrem Trainer keine drei Punkte bescheren. Die Pongauer trennten sich torlos gegen das abstiegsbedrohte Dornbirn. Ein voller Erfolg hätte dem Salzburger Sorgen-Quartett sicherlich mehr geholfen. Positiver Nebeneffekt: St. Johann bleibt seit drei Runden ohne Gegentor und kann getrost den Klassenerhalt und den "runden" Geburtstag von Lottermoser feiern.
Pinzgaus Abrissparty ging in die Hose
Nichts zu feiern gab es für den FC Pinzgau bei der Abrissparty gegen die Wacker Fohlen. Die Fürstauer-Crew hatte mit einem bitteren 1:0 in der Schlussminute das Nachsehen und bleibt der Abstiegszone gefährlich nahe. Hasic, Tandari und Co. trafen seit drei Partie en suite nichts ins gegnerische Tor. 24 Punkte aus ebenso vielen Spielen bedeutet Rang 13 – der Schleudersitz rückt immer näher. Bleibt nur zu hoffen, dass die Saalfeldener das neue Clubgebäude bei einem Westliga-Spiel einweihen können.
Austria Salzburg klebt am Abstiegsplatz fest
Vor dem Spiel gegen die Rückrunden-Überraschung aus Hohenems sprach Austrias Neo-Coach Attila Piskin von einem "schweren Kaliber". Bei der relativ klaren 3:0-Niederlage behauptete sich die Prognose des Austrianers. Ebner hatte gegen die starke Offensive der Gäste alle Hände voll zu tun und konnte eine noch höhere Niederlage mit einigen guten Parade noch verhindern. Öbster, Borozni und Mayer bewiesen zu wenig Durchlagskraft. Austria Salzburg bleibt somit dem Tabellenkeller treu, könnte nach einem Erfolg von SAK noch an den letzten Rang rutschen.
Eugendorf steht das Wasser bis zum Hals
Seit sieben Runden wartet Eugendorf auf einen Sieg. Trotz Dominanz verlor die Eder-Elf in Wörgl relativ klar mit 3:0 und rutschten nun endgültig auf einen Abstiegsplatz. Einsatz und Einstellung stimmten zwar bei Suppan und Co., doch die letzte Durchslagskraft ließen die Flachgauer in der Offensive vermissen. Am Freitag könnte im Derby gegen Austria Salzburg eine erste Vorentscheidung fallen.
SAK schafft die Trendwende nicht
Neben Pinzgau, Eugendorf und der Austria hat auch der SAK als vierte Salzburger Mannschaft eine Dauerkarte im Tabellenkeller gebucht. Die Nonntaler ließen sich gegen Kufstein klassisch auskontern und verloren mit 4:0 recht deutlich. Die dünne Personalsituation und das anstehende Cup-Halbfinale gegen St. Johann lässt die Sorgenfalten von Trainer Martin Hettgger nicht weniger werden. "Das Halbfinal-Duell passt uns gar nicht rein, wir müssen improvisieren und werden den Fokus auf die Meisterschaft legen", so Hettegger.
Regionalliga West: 24. Runde
- SV Seekirchen : USK Anif 2:3 (2:2)
- SV Grödig : Hard 3:3 (1:2)
- TSV St. Johann : Dornbirn 0:0 (0:0)
- FC Pinzgau Saalfelden : FC Wacker Innsbruck II 0:1 (0:0)
- SV Austria Salzburg : Hohenems 0:3 (0:1)
- Wörgl : USC Eugendorf 3:0 (1:0)
- Kufstein : SAK 1914 4:0 (1:0)
- Altach Amat. : Schwaz 2:0 (1:0)
(Quelle: salzburg24)