Schon vor Abflug nach Lissabon am Dienstag wurde im Lager der Bullen viel über das Duell mit Ex-Trainer Roger Schmidt diskutiert. Der Deutsche stand von 2012 bis 2014 bei den Salzburgern an der Seitenlinie und hat damit die erfolgreiche Philosophie der Bullen mitgeprägt. Spannend auch deshalb, weil ihm die von ihm mitgestaltete Idee des Fußballs am Mittwochabend zum Verhängnis wurde.
Niemand war jemals jünger als Salzburg
Denn die Salzburger zeigten vor über 60.000 Fans in Lissabon eine couragierte Leistung. Die jüngste Champions-League-Elf aller Zeiten gewann am Ende verdient mit 2:0, weil Roko Simic vom Elfmeterpunkt und Oscar Gloukh nach einem Konter kühlen Kopf bewahrten. Einzig der verschossene Elfmeter des sonst so treffsicheren Karim Konate sorgte in der turbulenten Anfangsphase für ein Raunen.
Roger Schmidt adelt Bullen-Geschichte
Dass Salzburg seit vielen Jahren auf europäischer Bühne für Furore sorgt, ist auch dem ehemaligen Bullen-Trainer Schmidt nicht entgangen. "Was Salzburg in den letzten zehn Jahren geschaffen hat, ist eine unglaubliche Erfolgsgeschichte", sagte Schmidt. Der 56-Jährige lobte nach Spielende die Arbeit seiner Ex-Kollegen. Vor allem aber die Philosophie, die mit vielen Eigenbauspielern nicht nur in Salzburg, sondern auch in Leipzig dafür sorgt, dass europäische Topteams immer wieder ins Wanken geraten. "Letztlich haben sie sogar zwei Vereine entwickelt, denn ohne Salzburg wäre Leipzig heute nicht da, wo es ist", sagte Schmidt.
"Mich ärgert das überhaupt nicht"
Die Niederlage ärgert den Deutschen zwar, aber dass es ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Salzburg war, spielt dabei keine Rolle. "Das ärgert mich überhaupt nicht, das war eine tolle und besondere Zeit, weil sich damals viel verändert hat. Alle, die dabei waren, haben das sehr genossen", so Schmidt weiter.
Dass er schon vor dem Anpfiff mit Lob überschüttet wurde, schmeichelt ihm. "Das hört man natürlich gerne", so Schmidt, der die Streicheleinheiten im gleichen Atemzug auf mehrere Schultern verteilte. Viele Leute haben damals in Salzburg alles verändert und eine andere Art von Fußball geschaffen", stellte Schmidt klar.
Salzburg erwartet Real Sociedad
Gegen Inter Mailand steht der amtierende portugiesische Meister in puncto Achtelfinale fast schon unter Druck. Die Bullen bekommen es indes am 3. Oktober daheim mit dem spanischen Klub Real Sociedad zu tun.
(Quelle: salzburg24)