Wiedersehen mit Ex-Coach

Salzburg trifft in Lissabon auf alten Pressing-Lehrmeister

Veröffentlicht: 20. September 2023 10:46 Uhr
Roger Schmidt leitete 2012 als Red Bull Salzburg-Trainer eine neue RB-Ära ein. Der Deutsche krempelte die komplette Spielphilosophie um und startete in der Mozartstadt eine Weltkarriere. Heute kommt es in Portugal zum Wiedersehen.

Bevor Roger Schmidt 2012 in Salzburg als Trainer übernahm, diktierte die niederländische Fußballschule von Ricardo Moniz das Alltagsgeschäft. Ralf Rangnick strebte einen Paradigmenwechsel an und sah dabei Schmidt als den richtigen Mann – der erste Coach unter dem ÖFB-Teamchef.

Mit Roger Schmidt startete Red Bull Salzburg richtig durch

Der Deutsche krempelte von 2012 bis 2014 bei den Bullen fast alles um, setzte den Pressingfußball an oberste Stelle und entwarf die Blaupause für das gut geölte Werkl des Serienmeisters. Seitdem gilt seine mit Rangnick entworfene Ausrichtung für alle künftigen Trainer als Orientierung. Seit 2014 kann national kein Gegner den Mozartstädtern das Wasser reichen.

"Sehr gute Erinnerungen" an Salzburg

Schmidt wollte sich gestern im Rahmen der Pressekonferenz nicht mit der Vergangenheit aufhalten. "Es ist lange her, ich war dazwischen in Deutschland, China, den Niederlanden. Ich habe natürlich sehr gute Erinnerungen, es war eine tolle Gruppe. Aber das ist Geschichte“, gab der 56-Jährige am Dienstag an. "Für mich ist wichtig, dass wir bereit für ein Topspiel in der Champions League sind."

Bei seiner Vorstellung als neuer Benfica-Coach war Schmidt im Sommer 2022 nur wenigen Lissabonner Fans und sogar den Spielern ein Begriff. "Ich kannte ihn nicht", erzählte der argentinische Weltmeister Nicolas Otamendi etwa.

 

Das störte Schmidt nicht ansatzweise. Der Deutsche eroberte die Herzen der heißblütigen "Benfiquistas" im Sturmlauf. Er kombinierte sein offensives, Pressing-orientieres Umschaltspiel mit der gepflegten Ballsicherheit. Die Folge: Tore wie am Fließband und eine sattelfeste Defensive. Mit 16 Toren trafen in der letzten CL-Gruppenphase nur Liverpool, SSC Napoli und Bayern München öfter.

Bullen-Coach schwärmt von Benfica-Trainer

Seinen Werdegang und die Entwicklung hat Salzburgs Coach Gerhard Struber genau verfolgt: "Wie Roger das zusammengestellt hat, welche Idee von Fußball er hat und wie er das umsetzt, ist absolut großartig und wird uns vor eine ganz große Aufgabe stellen", sagte sein Gegenüber und CL-Debütant Gerhard Struber.

Der Kuchler war beim Amstantritt Schmidts in der Bullen-Akademie tätig. Die "Benfiquistas" liegen dem 56-Jährigen nach dem 38. Meistertitel und dem CL-Viertelfinale zu Füßen.

Zwei Weltmeister bei Lissabon

"Sie haben eine junge, hungrige Mannschaft, die im Sommer noch mit etlichen arrivierten Spielern, unter anderem mit zwei Weltmeistern, verstärkt wurde", meinte Struber im Hinblick auf den personell gut ausbalancierten Gegner. Bei den Bullen stehen acht Kicker, die im eigenen Nachwuchs ausgebildet wurden, im Champions League-Kader.

Die beiden argentinischen Weltmeister Ángel Di María und Kapitän Nicolas Otamendi (beide 35 Jahre) gehören ebenso zum Personal wie die Mittelfeldakteure Orkun Kökcü (22) und Joao Neves (18) oder der 19-jährige Innenverteidiger Antonio Silva. Letzterer ist so manchem Salzburg-Fan noch von der 0:6-Abfuhr gegen Benfica im Youth-League-Finale 2022 in Erinnerung.

Der nach dem FC Bayern mitgliederstärkste Verein der Welt (250.000 Mitglieder) wird den Bullen vor über 60.000 Fans alles abverlangen. Wie auch immer das Duell in der Gruppe D ausgehen mag, Salzburg wird danach sicher nicht wieder alles auf links krempeln und die Ideen vom alten Pressing-Lehrmeister übernehmen.

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(Quelle: salzburg24)

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