Zwei Stützen fraglich

Salzburg bangt in Champions League um Schlager und Ulmer

Alexander Schlager (Mitte) droht bei Salzburgs Champions League-Spiel gegen Benfica Lissabon auszufallen. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 11. Dezember 2023 17:22 Uhr
Zuerst der Verletzungs-Teufel, jetzt die Viren-Schleuder. Red Bull Salzburg kann es in der Champions League morgen gegen Benfica Lissabon knüppeldick treffen. Neben dem erkrankten Andreas Ulmer steht auch hinter dem Einsatz von Tormann Alexander Schlager ein großes Fragezeichen.

Keine guten Nachrichten für alle Bullen-Fans. Nachdem Andreas Ulmer erkrankt ist und ein Einsatz immer fraglicher wird, könnte es nun auch Tormann Alexander Schlager erwischt haben. Salzburgs Tormann fehlte am Montagnachmittag beim Abschlusstraining vor dem so wichtigen Champions League-Spiel gegen Benfica Lissabon.

Einsatz von Alexander Schlager wackelt

Ulmer habe "Gliederschmerzen", hieß es von Trainer Gerhard Struber bei der Pressekonferenz. Zweieinhalb Stunden später vermisste man die Nummer Eins beim gemeinsamen Abschlusstraining. Schlager habe "Krankheitsfälle in der Familie", betonte ein Sprecher des Klubs auf SALZBURG24-Anfrage.

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Der Einsatz des Schlussmanns stehe in den Sternen. "Abwarten und Tee trinken", heißt es vom Serienmeister. Schlager hat heute nach S24-Informationen individuell mit dem Tormann-Trainerteam Herbert Ilsanker und Sebastian Baumgartner trainiert.

Um die Gefahr einer Ansteckung so niedrig wie möglich zu halten, wurde der Goalie danach abgeschottet und vom Team isoliert. Am Wochenende erwischte die Krankheitswelle auch die Klubführung. Sportdirektor Bernhard Seonbuchner und Co waren in Hütteldorf nicht mit von der Partie.


Ulmer-Ausfall vor Salzburgs Benfica-Duell droht

Die Sorgenfalten von Salzburg-Trainer Gerhard Struber werden vor dem Champions League-Spiel gegen Benfica Lissabon größer. Kapitän Andreas Ulmer ist krank und droht am Dienstag auszufallen.

Sollte der Keeper tatsächlich ausfallen, was für die Bullen ein herber Rückschlag wäre, steht Nico Mantl als sein Ersatz bereit. Der Deutsche absolvierte das Abschlusstraining und würde in der Königsklasse seine Premiere feiern.

Zudem fällt auch Nicolas Capaldo aus. Der Mittelfeldmann zog sich beim Liga-Sieg gegen Rapid Wien eine Knieverletzung zu und kann gegen die Portugiesen fix nicht auflaufen. Auch Maurits Kjaergaard (Schulter) und Oumar Solet (Oberschenkel) sind nicht einsatzfähig.

Final-Charakter für Salzburger in Champions League

Bei der fünften Champions-League-Teilnahme in Folge hat das letzte Gruppenspiel für Salzburg Final-Charakter. Durfte man in den vergangenen Jahren vor den "Endspielen" noch von einem Verbleib in der Königsklasse träumen, so geht es am Dienstag (ab 20.50 Uhr im S24-LIVETICKER) um den Umstieg in die Europa League. Selbst eine Niederlage mit einem Tor Unterschied wäre für die Salzburger im Heimspiel gegen Benfica Lissabon dafür ausreichend.

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Ausverkauft ist das alles entscheidende Duell noch lange nicht. 30.071 Fans haben Platz. Bis Montagmittag wurden 26.000 Karten verkauft.

Auf Verwalten will Gerhard Struber sein junges Team beim Showdown aber nicht spielen lassen. "Das wäre für unsere Mannschaft schwierig, weil sie noch nicht viele Erfahrungen in diese Richtung hat sammeln können", meinte der Salzburg-Coach. Man wolle "proaktiv" sein und habe trotz der Ausgangssituation mehr zu gewinnen als zu verlieren. "Wir werden ein mentales Drehbuch schnitzen für die Jungs, damit wir mit vollem Elan reingehen und am Ende gegen den Favoriten gewinnen können."

Benfica mit zwei Weltmeistern "ganz klar Favorit"

Die Favoritenrolle schob Struber "ganz klar" Benfica zu. "Das ist eine Mannschaft, die viel mehr internationale Erfahrung mitbringt, die zweimal im Champions-League-Viertelfinale war", betonte der 46-Jährige. Mit Angel Di Maria und Nicolas Otamendi kommen zwei argentinische Weltmeister nach Salzburg. "Es ist eine Riesenchance für unsere Burschen, sich mit dieser Qualität zu messen. Das hat man nicht immer. Wir können schon beweisen, was in dieser Mannschaft steckt."

Salzburg-Stadion gegen Benfica wohl nicht ausverkauft

Champions League-Spiele in Salzburg sind gewöhnlich ein Zuschauermagnet. Das letzte Duell der Bullen gegen Benfica Lissabon tanzt dabei aus der Reihe: Gegen die Portugiesen wird das Stadion in Wals-…

Portugals Meister erwartet Struber mit offenem Visier. "Wir werden sehr viel Mut zum Risiko erleben", vermutete der Salzburger. "Lissabon will mit der vollen Schubkraft ins Toreschießen kommen." Gegen Inter Mailand (3:3) gelangen Benfica zuletzt in der ersten Hälfte drei Treffer.

Struber: "Wir werden keinesfalls mit der Tordifferenz taktieren. Wir wollen dem Spiel unseren Stempel aufdrücken – in dem Wissen, dass Benfica eine Mannschaft ist, die Erfahrung, Raffinesse und Fußballschläue mitbringt." Man wolle "für eine Überraschung sorgen".

Gerhard Struber muss improvisieren

Gelingen muss sie möglicherweise ohne gelernten Linksverteidiger. Kapitän Andreas Ulmer meldete sich am Montag erkrankt, den 38-Jährigen plagen Gliederschmerzen. Stammkraft Aleksa Terzic fehlt wegen seiner langwierigen Adduktorenverletzung, Ersatzmann Daouda Guindo ist nicht für die Champions League gemeldet. Sollte auch Ulmer nicht spielen können, könnte Ersatzkapitän Amar Dedic auf der linken Abwehrseite aushelfen. Als Rechtsverteidiger stünde dann der Deutsche Leandro Morgalla bereit. Oder Struber setzt in der Viererkette auf drei etatmäßige Linksverteidiger.

 

Im Mittelfeld muss Struber eine Lösung finden, weil neben Maurits Kjaergaard auch Nicolas Capaldo verletzt ausfällt. Gegen den Ball könnte Mads Bidstrup mit Lucas Gourna-Douath eine Doppelsechs bilden. Im Angriff stehen Fernando und Sekou Koita nach ihren Verletzungen als weitere Optionen zur Verfügung - wenn auch noch nicht über 90 Minuten.

Auch knapper Benfica-Sieg würde Salzburger reichen

Bei Benfica fehlt der gesperrte Star-Verteidiger Antonio Silva. Der 20-Jährige hatte Salzburg im Hinspiel im September mit seinem frühen Ausschluss samt Elfmeter wegen Handspiels den Weg zum 2:0-Sieg geebnet. Dieser könnte im direkten Duell Gold wert sein. Nur eine Niederlage mit zwei oder mehr Toren Unterschied würde Salzburg den dritten Gruppenplatz und den Umstieg in die Europa-League-Zwischenrunde kosten.

Salzburg überwintert seit sechs Jahren immer im Europacup

Zuletzt haben die Bullen vor sieben Jahren, in der Saison 2016/17, nicht im Europacup überwintert. "Wir beschäftigen uns weniger mit dem Verlieren als mit dem Gewinnen", sagte Struber über das Nervenkostüm. Glaube, Zuversicht und Mut seien da. "Wir sind eine Mannschaft, die mit unserem Schwarm Probleme bereiten kann. Wir sind uns unserer Stärke bewusst – in dem Wissen, dass man auch das richtige Werkzeug zur Hand nehmen muss, um die Nägel richtig zu treffen."

Stabile Bullen-Defensive als Trumpf

Österreichs Serienmeister hat in vier der vergangenen fünf Pflichtspiele kein Tor kassiert. Natürlich wolle man auch offensiv das Publikum wieder mehr mitreißen, versicherte Struber. "Aber ich will schon festhalten, dass es für uns wichtig ist, dass wir defensiv so stabil sind und die Sachen so konsequent und synchron wegverteidigen." Insbesondere, wenn man Titel gewinnen und in Europa weiterkommen wolle.

Von bisher fünf Europacup-Duellen mit portugiesischen Klubs hat Salzburg nur eines verloren – im UEFA-Cup 1993 mit 0:2 gegen Sporting Lissabon. Vor fast genau 30 Jahren gelang im Rückspiel durch einen legendären 3:0-Heimsieg nach Verlängerung noch die Wende. Benfica ist in der Champions League sieben Partien sieglos, auch in der Meisterschaft gab es zuletzt nur zwei Remis. Trainer Roger Schmidt, von 2012 bis 2014 erfolgreich in Salzburg tätig, ist daher mit erheblicher Fan-Kritik konfrontiert. "Ich bekomme die Sachlage nicht mit, aber es wundert mich ein bisschen", sagte Struber.

Salzburg-Trainer schwärmt von Schmidt

Der Kuchler (Tennengau) bezeichnete den zehn Jahre älteren Schmidt als "einen Trainer, auf den man aufschaut". Der Deutsche würde "unglaubliches Man-Management" mit Empathie für seine Mannschaften vereinen. "Er hat in den letzten Jahren auch eine interessante Spielidee entwickelt. Er ist ein Trainer, der auf einer ganz, ganz breiten Klaviatur spielt", meinte Struber. Das hätte Schmidt mit Bayer Leverkusen und Benfica auch in der Champions League bereits unter Beweis gestellt.

Mögliche Aufstellungen

Salzburg: A. Schlager - Morgalla, Piatkowski, Pavlovic, Dedic - Sucic, Gourna-Douath, Bidstrup - Gloukh - Simic, Konate

Es fehlen: Capaldo (Knieverletzung), Kjaergaard (Schulter-OP), Solet (Oberschenkelverletzung), Terzic (Adduktorenverletzung)

Fraglich: Ulmer (erkrankt)

Benfica: Trubin - Aursnes, Otamendi, Joao Victor, Morato - Kökcü, Joao Neves - Di Maria, Rafa Silva, Joao Mario - Tengstedt

Es fehlen: Antonio Silva (gesperrt), Bernat (Adduktorenverletzung), Bah (Zehenverletzung), Neres (Knieverletzung)

(Quelle: salzburg24)

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