"Das wird ein Spiel auf Augenhöhe", lautet der Grundtenor bei den Salzburgern vor dem dritten Königsklassen-Spiel (wir berichten ab 18.35 Uhr im LIVETICKER). Da sind sich Trainer Matthias Jaissle, Luka Sucic und Amar Dedic sehr einig.
Dedic ist Favoritenrolle egal
Dedic verriet im exklusiven SALZBURG24-Interview, dass er jedes Mal bei der Champions-League-Hymne Gänsehaut bekomme. Als 13-Jähriger stieß Amar Dedic von der Sturm-Akademie zu Red Bull Salzburg. Bei den Bullen durchlief er danach alle Leistungsstufen und kehrte nach einjähriger Leihe vom WAC in die Mozartstadt zurück. Der 20-Jährige spielte sich mit konstanten Leistungen in der Startelf fest und stieg heuer gar zum bosnischen Nationalspieler auf.
Nach den beiden 1:1-Remis gegen den AC Milan und Chelsea FC will der Shootingstar nichts von einer Favoritenrolle wissen: "Ob wir jetzt der Favorit sind, darüber machen wir uns keine Gedanken. Wir fokussieren uns nur darauf, wie wir das Spiel beeinflussen und 100 Prozent herausholen können."
Jaissle denkt an Europacup-Verbleib
Auch Jaissle, der vor seinem elften Eliteliga-Einsatz steht, spricht ungern von der Favoritenrolle. Vielmehr hebt der 34-jährige Deutsche den Stellenwert der beiden anstehenden Partien gegen die Kroaten hervor. "Ich bin kein Freund davon, nach zwei Spieltagen auf die Tabelle zu schauen. Aber machen wir uns nichts vor: Die beiden Spiele gegen Dinamo Zagreb werden mitentscheidende sein, ob man nächstes Jahr international dabei ist, oder nicht."
Bullen winkt in Gruppe E Platz eins
Mit einem Heimsieg vor ausverkauftem Haus (28.864) würde man – einen "Dreier" von Chelsea gegen Milan vorausgesetzt – das Spiel in Zagreb am Dienstag kommender Woche auf jeden Fall auf Platz eins liegend in Angriff nehmen und könnte in Kroatiens Hauptstadt sogar nachlegen. Das Heimspiel gegen Chelsea (25. Oktober) und der Abschluss in Mailand (2. November) ließen dann an Dramatik nichts zu wünschen übrig.
Salzburg, dessen Generalprobe mit dem 1:1 beim LASK nicht ganz nach Plan verlief, gilt bei den Buchmachern als recht klarer Favorit. Darauf wollte sich Jaissle nicht einlassen. "Das ist eine Partie auf Augenhöhe, ohne klare Favoritenrollen", betonte der Deutsche, dessen CL-Bilanz mit den Bullen mit drei Siegen, vier Remis und drei Niederlagen ausgeglichen ist.
Zagreb-Team für Jaissle "zu alt"
"Dinamo ist eine unglaublich gute Mannschaft, die auch über die nötige Erfahrung verfügt. Es wird sicher ein Spiel auf Messers Schneide", so Jaissle. Mit dem 1:0-Auftaktheimsieg über Chelsea ließ Dinamo jedenfalls schon zum Start der Gruppenphase aufhorchen, auch wenn Kroatiens Rekordmeister die folgende Partie bei Milan 1:3 verlor.
Die Stars der Kroaten mögen "für unser Scouting wohl ein bisschen zu alt" sein, wie Jaissle scherzte, der Respekt vor Stürmern wie Bruno Petkovic (28) und Mislav Orsic (29) war aber dennoch deutlich zu hören. "Das sind die zwei Besten, auf die müssen wir extrem aufpassen", stellte Offensivmann Luka Sucic klar. Der gebürtige Linzer mit kroatischen Wurzeln absolvierte bereits drei A-Partien für die "Vatreni", die Partie ist für ihn auch aus dieser Perspektive "natürlich etwas Besonderes. Ich kenne sehr viele Spieler vom Nationalteam", wie der 22-Jährige sagte. Der Vorteil: "In meiner Familie gibt es keinen Dinamo-Zagreb-Fan."
Zagreb-Trainer: "Nie Favorit, aber auch kein Außenseiter"
Ein anderer in Österreich geborener Kicker ist für Dinamo im Einsatz. Robert Ljubicic, in der Vorsaison bei Rapid noch im zentralen Mittelfeld unterwegs, kommt unter Zagreb-Coach Ante Cacic meist links außen in der Vierer- oder Fünferkette zum Einsatz und wird wohl auch in Salzburg wieder dort auflaufen. Der Bruder von Köln-Legionär Dejan kommt im Gegensatz zu Sucic freilich auch für Österreichs Nationalteam noch infrage. Mit Emir Dilaver ist ein weiterer Österreicher bei Dinamo unter Vertrag, der 31-jährige Ex-Austrianer erhält aber nur noch überschaubare Einsatzminuten.
Cacic fasste die Ausgangslage mit den Worten "wir sind in keiner Partie Favorit, aber sicher auch nicht unbedingt Außenseiter" zusammen. Ihm bereitet nicht zuletzt eine gewisse Defensivschwäche Sorgen. "Ja, wir erzielen viele Tore, aber die Anzahl an Gegentoren tut mir ein bisschen weh", erklärte der 69-Jährige ehemalige Teamchef Kroatiens. "Wir bekommen fast in jedem Spiel ein Gegentor. Das sollte uns nicht passieren, wenn wir in Europa etwas erreichen wollen."
Fernando fehlt bei Salzburg
Die Coaches der beiden Serienmeister (neun bei Salzburg, fünf bei Dinamo) nehmen das Aufeinandertreffen mit fast kompletten Kadern in Angriff. Jaissle wird aufgrund des Ausfalls von Stürmer Fernando wohl einmal mehr auf Benjamin Sesko setzen, hinter den Spitzen dürfte anstelle von Dijon Kameri (Schulter) Sucic wirbeln. Bei den Gästen fehlt lediglich der schon länger verletzte Innenverteidiger Bosko Sutalo.
Mögliche Aufstellungen:
Salzburg: Köhn - Dedic, Solet, Pavlovic, Wöber - Capaldo, Seiwald, Sucic, Kjaergaard - Okafor, Sesko
Es fehlen: Fernando (Oberschenkel), Kameri (Schulter)
Dinamo Zagreb: Livakovic - Moharrami, Ristovski, Peric, J. Sutalo, Ljubicic - Ademi, Ivanusec, Misic - Orsic, Petkovic
Es fehlt: B. Sutalo (Wade)
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(Quelle: salzburg24)