Jobgarantie sieht anders aus

Salzburgs Sportchef Schröder über Lijnders-Zukunft

Salzburgs Sportchef Rouven Schröder spricht über die Zukunft von Trainer Pep Lijnders.
Veröffentlicht: 14. Dezember 2024 21:17 Uhr
Besinnliche und ruhige Weihnachten? Vielleicht im Privatleben der Protagonisten von Red Bull Salzburg. Mitten in der größten Klubkrise steht der Klub vor stürmischen Zeiten. Neo-Sportchef Rouven Schröder äußert sich nach dem letzten Spiel über die Zukunft von Pep Lijnders.

Red Bull Salzburg befindet sich derzeit in einer der größten Klubkrisen ihrer Geschichte. In der letzten Dekade wurde der Vizemeister als dominierende Kraft im österreichischen Fußball gesehen – mit zahlreichen Meistertiteln und erfolgreichen europäischen Auftritten. Doch in der aktuellen Saison sind Probleme aufgetreten, die es den Fans und Verantwortlichen schwer machen, mit purem Optimismus in die Zukunft zu blicken. Ein Kader, der sein Potenzial nicht ausschöpfen kann, und Verletzungsprobleme bei Schlüsselspielern tragen zu den Herausforderungen bei.

Das letzte Spiel des Jahres gegen Abstiegskandidat Austria Klagenfurt konnte zwar souverän mit 3:0 (2:0) gewonnen werden, die Baustellen hat der Erfolg jedoch nicht vollends kaschieren können.

Platz fünf nach Horror-Herbst

Ein entscheidendes Element der Krise ist der Verlust an Konstanz. Salzburg hat im Horror-Herbst einige peinliche Niederlagen in der heimischen Liga und in der Champions League hinnehmen müssen. Die Folge: Die Bullen überwintern auf dem fünften Platz. Das nagt an der erfolgsverwöhnten Bullen-Seele.

Pep Lijnders: "Werde mich mit Glühwein betrinken"

Trainer Pep Lijnders ist stark angezählt und freut sich auf die Pause. Beim Verlassen der Pressekonferenz verriet er, dass während der Weihnachtsfeiertage die Auszeit sehr genießen werde und mit seiner Familie auf den Pisten Salzburgs zu sehen sein wird. "Neben dem Skifahren werde ich versuchen, Snowboarden zu lernen. Und dabei werde ich wie ein Idiot über die Pisten rasen – und mich mit Glühwein betrinken", meinte der Niederländer augenzwinkernd.

Die nicht erfüllten Erwartungen frustrierten den 41-Jährigen. "Wir haben das jüngste Team der Liga und brauchen noch Zeit, um zu lernen. Im neuen Jahr wollen wir jagen und attackieren", sprach er über den Zehn-Punkte-Rückstand auf Meister Sturm Graz.

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Die Rückschläge haben nicht nur das Selbstvertrauen der Spieler erschüttert, sondern auch Fragen zum Verbleib des Coaches aufgeworfen. Der Trainer steht jedenfalls gehörig unter Druck, da er bisher keine überzeugenden Lösungen präsentiert hat, um die Mannschaft zurück in die Erfolgsspur zu führen.

Bullen-Chefs am Zug

Zusätzlich wirkte sich die mangelnde Stabilität auf die Stimmung innerhalb des Vereins und Fans aus. Die Verantwortlichen von Red Bull Salzburg stehen vor der Herausforderung, das Ruder schnell herumzureißen, um zu verhindern, dass die Krise sich weiter ausweitet und langfristige Konsequenzen für den Verein hat. Kurz vor dem Weihnachtsfest ist Neo-Sportdirektor Rouven Schröder gemeinsam mit Wirtschaftschef Stephan Reiter am Zug.

Schröder stellte sich nach dem Jahres-Kehraus den Fragen der Presse. Im Zentrum der Fragen stand vor allem die Position von Trainer Pep Lijnders, der inmitten einer der schwächsten Hinrunden der Vereinsgeschichte massiv in der Kritik steht. Schröder machte klar: Beim Niederländer werde ganz genau hingeschaut.

Nach knapp zwei Wochen im Amt betonte der neue Sportchef die Notwendigkeit klarer Analysen. "Der Klub hat mich sehr gut aufgenommen, aber natürlich ist es wichtig, die Situationen aufzuarbeiten und zu analysieren, wie wir es besser machen können", sagte der ehemalige Leipzig-Sportdirektor im SALZBURG24-Video (siehe oben).

Die Lage ist prekär: Salzburg liegt auf dem enttäuschenden fünften Platz – eine für den erfolgsverwöhnten Ex-Serienmeister fast schon demütigende Bilanz. "Wir sind jetzt nicht die, die etwas verteidigen müssen, wir sind die, die jagen", stellte Schröder unmissverständlich klar.

Lijnders mitten in Salzburgs Analyse

Auf die Frage, ob Lijnders zur Diskussion stehe, reagierte Schröder diplomatisch, vermied aber eine Jobgarantie. "Es ist klar, dass wir alles bis zur Winterpause durchleuchten. Das ist die Pflicht eines Vereins", betonte er. Gleichzeitig machte er deutlich, dass auch Lijnders ein Bestandteil dieses Prozesses sei. "Der Trainer gehört mit dazu."

Die Botschaft: Die Arbeit von Lijnders werde bei der Analyse ein zentrale Rolle spielen.

Bullen-Abgänge stehen an: Schröder will Kader verkleinern

Auch der Kader wird in der bevorstehenden Winterpause unter die Lupe genommen. Schröder stellte in Aussicht, dass es Veränderungen geben könnte, sowohl bei Neuzugängen als auch bei Abgängen. "Wenn ein Spieler kommt, muss er sich 100 Prozent mit Red Bull Salzburg identifizieren. Für Spieler, die das nicht tun, werden wir Lösungen finden", erklärte er.

Die Überlegungen gehen offenbar auch in Richtung einer Kaderverkleinerung. Schröder betonte die Notwendigkeit, die Einsatzzeiten der Spieler genau zu analysieren, um Entscheidungen über deren Zukunft zu treffen.

Für Schröder und Salzburg steht fest, dass das neue Jahr ein Neustart sein muss. Der erste Härtetest wartet gleich Anfang Februar im Cup-Viertelfinale gegen den LASK. Die Ziele sind klar: Cup-Aufstieg, Konstanz und der Anschluss an die Liga-Spitze.

Ob Pep Lijnders diesen Weg weiterhin als Trainer begleitet, wird von Schröders Analyse anhängig sein. Fest steht: Die Winterpause wird wegweisend für die Zukunft des Vizemeisters.

Salzburg beendet Horror-Herbst mit Sieg

Zumindest der Jahresabschluss fiel für Red Bull Salzburg ergebnistechnisch positiv aus. Gegen Austria Klagenfurt verbuchten die Bullen den siebten Saisonsieg im 16. Duell. Mit 3:0 (2:0) setzte sich …

(Quelle: salzburg24)

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