Verfolger SV Grödig hat die Gunst der Stunde genutzt und ist Tabellenführer Austria Lustenau in der Ersten Liga im direkten Duell bis auf drei Punkte nahegerückt. Die Salzburger siegten am Freitag in einem kuriosen Spitzenspiel dank eines späten Tores von Routinier Stefan Lexa (83.) mit 1:0 (0:0). Zu diesem Zeitpunkt stand bei den Vorarlbergern mit Christoph Stückler bereits ein Verteidiger im Tor.
Grödig vergibt zwei „11er“
Die bis dahin ungeschlagenen Lustenauer waren wegen diverser Verletzungen nur mit einem Torhüter angereist. Lukas Hefel kam anstelle des am Rücken blessierten Alexander Kofler zu seinem Ligadebüt. Dort hielt der 18-Jährige zwar erst einem Elfmeter von Mersudin Jukic (38.), flog aber im Finish wegen Torraubs am eingewechselten David Witteveen mit Rot vom Platz (77.).
Kuriose Szenen
Den fälligen Strafstoß von Tai parierte Stückler zwar noch sensationell, bei einem mit Effet zum Tor gedrehten Freistoß von Lexa griff er aber daneben. Kurios: Lustenau zeigte einen Spielerwechsel an, Tipuric sollte Thiago ersetzen, die Wechseltafel wird hochgehalten, aber Thiago macht keine Anstalten, vom Feld zu gehen. Tipuric sprintet los und Lustenau ist plötzlich wieder vollzählig und wartet auf die Ausführung des Freistoßes durch Lexa. Schiedsrichter-Assistenz Roland Braunschmid bemerkte aber den Wechselfehler noch rechtzeitig, holt seinen Chef an die Outlinie und erkläre diesem die Situation. Der eher schwache Referee Dintar schickt daraufhin Thiago vom Platz und zeigt dem zu früh losgerannten Tipuric die gelbe Karte. Dann endlich kann der Freistoß durchgeführt werden und Lexa versenkt die Kugel mit Hilfe von "Tormann" Stückler im Lustenauer Gehäuse.
Grödig ist wieder dran
"Ich habe gewusst, dass es ein sehr schweres Spiel wird. Wenn eine Mannschaft nach 13 Runden zehn Siege und drei Unentschieden auf dem Konto hat, dann spricht das schon für sich. Trotzdem hab ich an meine Mannschaft geglaubt, wir haben schon in Lustenau einen Punkt geholt und ich habe gewußt, dass wir die ersten sein können, die sie schlagen können. Das ist uns Gott sei Dank gelungen, denn es wäre schon bitter gewesen, mit zwei verschossenen Elfmetern auch noch einen Punkt abzugeben", so Trainer Adi Hütter nach dem Spiel. Gold-Torschütze Stefan Lexa nutzte bei seinem Freistoß seine ganze Routine: "Der Freistoß war absichtlich direkt geschossen. Da kein richtiger Tormann im Kasten stand, musste ich es einfach probieren", erklärte er im Interview mit SALZBURG24.
Das Aufstiegsrennen ist wieder offen. Grödig ist bereits sechs Runden ungeschlagen. Die 1.700 Zuschauer in der Untersbergarena bedeuteten Clubrekord in der Liga.
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(Quelle: salzburg24)