Kuchl setzt seine beeindruckende Serie in der Regionalliga West fort. Mit einem 1:0-Sieg gegen Wals-Grünau sicherten sich die Tennengauer den achten ungeschlagenen Auftritt in Folge und untermauerten ihre Stellung als stärkster Aufsteiger der Saison. Im Salzburg-Derby zeigte Kuchl erneut Muskeln. Trainer Thomas Hofer betonte die gewachsene Stärke und das Selbstbewusstsein seines Teams, das in der Liga angekommen scheint.
Kuchl im Aufwind – Hofer formt Top-Team
Die Tennengauer sind nach Meister Austria Salzburg, der gegen Dornbirn im Aufstiegskampf eine empfindliche 0:2-Niederlage einstecken musste, nach 14 Runden die zweitbeste Salzburger Mannschaft. „Wir haben von Beginn an das Spiel kontrolliert und das erste Tor richtig schön erzielt“, berichtete Hofer gegenüber SALZBURG24.
Einen Eckball von Marco Hödl konnten die Grünauer zunächst noch klären, aber der sehenswerte Volleyschuss von Horst Nestaval landete unhaltbar zum 1:0-Siegestreffer in die Maschen.

Wals-Grünau hatte im Endspurt mit zwei Lattenkrachern viel Pech und hätte sich zumindest einen Punkt verdient gehabt. „Wir sind in einen Rhythmus gekommen, spielen oft mit der gleichen Aufstellung, und das zahlt sich aus. Acht Spiele ungeschlagen, das spricht für die Qualität und den Teamgeist.“
"No-Names" blühen in Kuchl auf
Anfangs mussten die Kuchler aufgrund von Verletzungen viel wechseln und sogar mit Fritz Kühleitner ihren Einser-Tormann durch Emre Erol ersetzen. "Junge Spieler wie der Denis Krijezi oder Finn Ratzer entwickeln sich enorm und passen sich an das Niveau der Regionalliga an. Auch Emre Erol macht seine Sache gut und wird immer besser. Mit jedem Spiel wächst unser Selbstvertrauen.“
Alles zum Salzburger Fußball-Unterhaus
Die "No-Names" kickten vor deren Transfers zu den Tennengauern bei abstiegsbedrohten Klubs, unter Hofer blühen sie derzeit auf. Das Herbstresümee für Kuchl fällt sehr positiv aus: In 14 Spielen musste das Team nur zwei Niederlagen hinnehmen – ein Zeichen für die Qualität, die der Erfolgstrainer der Mannschaft zuschreibt. „Dass wir als Aufsteiger so mithalten, zeigt, dass wir nicht nur in der Liga angekommen sind, sondern sie auch bereichern“, so Hofer stolz. In den nächsten beiden Heimspielen gegen Reichenau (Dritter) und Lauterach (Letzter) wollen die Kuchler nachlegen.
FC Pinzgau dreht Rückstand gegen Top-Team Hohenems
Auch der FC Pinzgau zeigte am Samstag auf. Nach einem frühen Rückstand gegen Hohenems bewiesen die Pinzgauer Kampfgeist und drehten das Spiel zu einem 2:1-Sieg. Trainer Florian Klausner gab zu, dass sein Team zu Beginn „leicht schläfrig“ war. „Der Rückstand hat uns wachgerüttelt. Kurz vor der Halbzeit haben wir das 1:1 gemacht und dann das Spiel kontrolliert.“
Entleitner und Pedro als Erfolgsgaranten
Vor dem Ausgleich tankte sich der immer stärker werdende Maurice Entleitner über die Seite durch und fand im Rückraum Joao Pedro, der trocken ins kurze Eck abschloss. In der zweiten Halbzeit dominierte Pinzgau die Partie deutlich und setzte mit dem Sieg einen weiteren Schritt zur Stabilisierung im Mittelfeld der Tabelle.
Den Siegestreffer steuerte abermals das Top-Duo bei. Doch diesmal assistierte Pedro nach einem gewonnen Ball in der gegnerischen Hälfte seinem Teamkollegen Entleitner.
„Das Spiel war hart, aber wir haben in der entscheidenden Phase das Heft in die Hand genommen und unseren Torraum verteidigt“, betonte Klausner. Die Härte des Spiels habe sich letztlich zugunsten seiner Mannschaft ausgewirkt. „Mit 20 Punkten nach 14 Runden können wir zufrieden sein und zeigen, dass wir auf einem guten Weg sind“, resümierte er.
Pinzgau setzt auf Jugend und Kontinuität
Trainer Klausner lobte ebenfalls die Fortschritte seiner Mannschaft, die sich aus erfahrenen und jungen Spielern zusammensetzt. Besonders freute er sich über die Entwicklung von Maurice Entleitner und Alexander Wangler, der sich in kurzer Zeit im Team etabliert hat. „Solche Spieler zu fördern und gleichzeitig erfolgreich zu sein, zeigt, dass wir als Verein in die richtige Richtung gehen“, so Klausner. Das Saisonziel bleibt ein gesichertes Mittelfeld, doch der Blick richtet sich optimistisch nach oben.
Verletzungsgeplagte Pongauer verlieren
Die Pongauer Klubs Bischofshofen und St. Johann mussten indes bittere Niederlagen hinnehmen. Beide Mannschaften kämpfen aktuell mit erheblichen Personalsorgen, die BSK-Trainer Thomas Schnöll und Andreas Scherer (St. Johann) in den Vordergrund rückten, um die momentanen Leistungseinbußen zu erklären.
Bischofshofen: „Aufgrund unserer Personalsituation chancenlos“
Bischofshofen kassierte eine klare Niederlage gegen Leader Imst und konnte der Austria keine Schützenhilfe leisten. Trainer Thomas Schnöll zeigte sich nach der Partie sichtlich enttäuscht, musste jedoch die Realität anerkennen: "In der ersten Halbzeit waren wir okay, aber in der zweiten Halbzeit waren wir aufgrund unserer Personalsituation einfach chancenlos", erklärte er. Mit einer langen Liste verletzter Spieler ist der Verein gezwungen, ständig auf seine Grenzen zu stoßen. Schnöll betonte, dass sechs bis sieben potenzielle Startspieler derzeit nicht zur Verfügung stehen – eine Belastung, die im Kader spürbar wird. "Irgendwann geht sich die Zeit einfach nicht mehr aus, und gegen einen Gegner auf diesem Niveau sowieso noch weniger", fügte Schnöll hinzu.
Diese personellen Schwächen führten auch zu individuellen Fehlern, die der Gegner eiskalt nutzte. "Zwei wirkliche Eigenfehler haben wir ihnen dann auch noch geschenkt, was schnell zum 2:0 führte. Da war die Messe gelesen", fasste Schnöll die entscheidenden Momente zusammen. Die fehlende Spielpraxis vieler Spieler, darunter solche, die eigentlich schon ihre Karrieren beendet hatten, und eine ungenügende Vorbereitung belasteten die Mannschaft zusätzlich. Rückkehrer Jekabs Laguns, der als Video-Analyst in Bischofshofen engagiert ist, musste ohne Training aufgrund der Personalsituation sogar eingewechselt werden. "Das ist eine sehr schwierige Situation", räumte Schnöll ein, während er hofft, dass seine Mannschaft im Winter konditionell aufholen kann.
St. Johann verliert wieder enges Spiel
Auch der TSV St. Johann musste mit einem dezimierten Kader antreten, als er auf den Drittplatzierten aus Reichenau traf. Trainer Andreas Scherer bedauerte die vergebenen Chancen und eine vor allem in der zweiten Halbzeit schwächelnde Defensive. "In der ersten Halbzeit waren wir überlegen und hatten die besseren Momente", sagte Scherer. Doch ab der 55. Minute kippte das Spiel und der Gegner übernahm die Kontrolle. Der entscheidende Treffer fiel durch einen Distanzschuss, bei dem der gegnerische Spieler ungestört aus 22 Metern Maß nehmen konnte. "Da waren wir einfach nicht in der Lage, Druck aufzubauen", erklärte Scherer. Der Schuss von Mahmut Bozkurt landete für Tormann Wallinger unhaltbar im Kreuzeck.
Ein entscheidender Faktor für St. Johann waren die Ausfälle von neun Spielern, darunter drei Gelbgesperrte und drei krankheitsbedingt fehlende. In der Defensive fehlte die Stabilität, und Scherer musste auf Spieler setzen, die nicht mehr regelmäßig trainieren können. Johann Höllwart hat eigentlich seine Schuhe an den Nagel gehängt und half als Notnagel aus, als sich Aboubacar Cisse zur Pause verletzte. Doch trotz der schwierigen Umstände lobte er die kämpferische Leistung seiner Mannschaft. "Leider schaffen wir es derzeit nicht, dass wir die engen Spiele gewinnen und das Momentum auf unsere Seite ziehen."
Imst Herbstmeister, weil Austria Salzburg verliert
Austria Salzburg unterlag Dornbirn mit 0:2 und verpasste die Chance, an Spitzenreiter und Herbstmeister Imst dranzubleiben. Besonders die erste Halbzeit sorgte für Frust, in der Dornbirn die Maxglaner mit einem schnellen Doppelpack auf die Verliererstraße brachte. Auch in der zweiten Hälfte konnten die Austrianer den Rückstand trotz mehrerer Chancen nicht mehr drehen.
Imst baute somit den Vorsprung auf vier Zählern aus.
Regionalliga West: Ergebnisse der 14. Runde
- FC Pinzgau Saalfelden - VfB Hohenems 2:1 (1:1)
- FC Lauterach - SCR Altach Juniors (Amateure) 0:5 (0:1)
- FC Kitzbühel - FC Kufstein 1:2 (1:1)
- SC Imst - Bischofshofen 3:0 (0:0)
- SC Röfix Röthis - SC Schwaz 0:1 (0:0)
- SV Austria Salzburg - FC Dornbirn 1913 0:2 (0:2)
- SV Kuchl - SV Wals-Grünau 1:0 (1:0)
- SVG Reichenau - TSV St. Johann 1:0 (0:0)
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(Quelle: salzburg24)